Allgäuer USA-Expertin: Darum muss Joe Biden schnell erfolgreich sein
US-Präsident Joe Biden hat zu Beginn seiner Amtszeit gleich 17 sogenannte Executive Order (Durchführungs-Verordnungen) unterzeichnet. Hinter ihm steht seine Vize-Präsidentin Kamala Harris.
Bild: Evan Vucci, AP, dpa
US-Präsident Joe Biden hat zu Beginn seiner Amtszeit gleich 17 sogenannte Executive Order (Durchführungs-Verordnungen) unterzeichnet. Hinter ihm steht seine Vize-Präsidentin Kamala Harris.
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Der neue US-Präsident Joe Biden handelt schnell, steht aber unter enormem Druck. USA-Expertin Andrea Rotter erklärt, was auf den 78-Jährigen alles zukommt.
Der neue US-Präsident Joe Biden ist seit über einer Woche im Amt. Was hat er in der kurzen Zeit bereits erreicht? Was kommt demnächst auch auf uns in Deutschland zu? Und ist Donald Trump schon abgeschrieben? Über diese Fragen sprachen wir mit Andrea Rotter: Die 35-Jährige aus Pforzen (Ostallgäu) ist Leiterin des Bereichs Außen- und Sicherheitspolitik bei der Akademie für Politik und Zeitgeschehen der Hanns-Seidel-Stiftung.
Wie ist Joe Biden aus ihrer Sicht in sein Amt gestartet?
Andrea Rotter: Mit Vollgas. Gleich am ersten Tag hat er 17 sogenannte Executive Order (Durchführungs-Verordnungen) erlassen und so viele Entscheidungen seines Vorgängers Donald Trump rückgängig gemacht. Dadurch verfügte Biden etwa die Rückkehr der USA in die Weltgesundheitsorganisation, den Wiedereintritt in das Pariser Klimaschutzabkommen oder die Corona-Maskenpflicht in Bundeseinrichtungen und für Menschen, die zwischen den US-Bundesstaaten in Bahn, Bus oder im Flugzeug unterwegs sind. Zudem stoppte er den Bau der Grenzmauer zu Mexiko, hob den Einreisestopp für Besucher aus mehreren muslimisch geprägten Ländern auf und legte dem Kongress eine Reform des Einwanderungsrechts vor. Zu einem Schwerpunkt seiner Amtszeit erklärte Biden den Kampf gegen Rassismus und die Diskriminierung von Minderheiten. Auch dazu unterzeichnete er mehrere Dekrete, die unter anderem eine Reform des Justizsystems vorsehen.
Rotter: Nur theoretisch. Denn Gegner bräuchten dazu eine deutliche Mehrheit in beiden Kammern. Und die Republikaner haben ja nach dem Repräsentantenhaus vor über zwei Jahren nun auch die Mehrheit im Senat verloren. Wenn es aber um die Finanzierung von Bidens Vorhaben geht, ist er sehr wohl auf den Kongress angewiesen. Hier allein wird entscheiden, wohin wie viel Geld fließt. Der US-Präsident plant unter anderem ein 1,9 Billionen Dollar schweres Corona-Hilfspaket. Und dafür braucht er auch die Zustimmung von eher konservativen Demokraten wie Senator Joe Manchin. Außerdem reicht bei solchen weitreichenden Entscheidungen die 51:50-Mehrheit der Demokraten im Senat nicht aus, um einen sogenannten Filibuster zu verhindern. Damit das Geld fließt, muss Biden mindestens zehn Republikaner auf seine Seite ziehen - und ist so auf deren Zusammenarbeit angewiesen.
Andrea Rotter (35) aus Pforzen (Ostallgäu) leitet den Bereich Außen- und Sicherheitspolitik bei der Akademie für Politik und Zeitgeschehen der Hanns-Seidel-Stiftung.
Welche Rolle spielen die Unabhängigen im US-Senat?
Rotter: Diese beiden stimmen in der Regel im Sinne der Demokraten ab. Einer von ihnen ist allerdings Bernie Sanders, der eher dem progressiven Flügel der Demokraten zuzuordnen ist. Diesen und den konservativen Flügel in der Partei muss Biden unbedingt zusammenhalten, um seine Pläne im Kongress durchzudrücken. Sanders wird daher eine sehr herausragende Rolle einnehmen. Spannend wird es beispielsweise beim Thema Mindestlohn, der auf 15 Dollar die Stunde verdoppelt werden soll. Während das konservativen Kongressmitgliedern viel zu viel ist, beharren progressive darauf oder fordern noch mehr.
Und zudem ist Biden auf seine Vize-Präsidentin angewiesen ...
Rotter: Kamala Harris wird zum einen eine enge Berater-Rolle einnehmen und sich das ein oder andere Thema wie die Justizreform herauspicken, das sie persönlich bearbeiten will. Als Senats-Präsidentin hat sie zum anderen durch das 50:50-Patt zwischen Demokraten und Republikanern künftig die entscheidende Stimme. Nach der Stichwahl in Georgia ist ihr Einfluss natürlich gewachsen. Außerdem ist Harris als Vize-Präsidentin die erste Anwärterin auf Bidens Nachfolge, der sich selbst ja als Übergangspräsident zwischen den Generationen sieht. Er wird den Job wohl so lange machen, wie er mit aktuell 78 Jahren gesundheitlich dazu in der Lage ist.
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So war die Amtseinführung von Joe Biden und Kamala Harris in Washington
Trotz der Sicherheitsbedenken nach dem Sturm auf das Kapitol und der Angst vor weiteren Unruhen bei der Amtseinführung: Am 20. Januar wurden der designierte US-Präsident Joe Biden und seine designierte Vize-Präsidentin Kamala Harris wie geplant in ihr neues Amt eingeführt. Die Stimmung vor Ort in Bildern.
Bild: J. Scott Applewhite, dpa
Trotz der Sicherheitsbedenken nach dem Sturm auf das Kapitol und der Angst vor weiteren Unruhen bei der Amtseinführung: Am 20. Januar wurden der designierte US-Präsident Joe Biden und seine designierte Vize-Präsidentin Kamala Harris wie geplant in ihr neues Amt eingeführt. Die Stimmung vor Ort in Bildern.
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Seit Trump-Anhänger das Kapitol Anfang Januar gestürmt haben, ist die Lage in Washington angespannt. Das Team des zukünftigen US-Präsidenten Joe Biden hält trotzdem an der Vereidigung im Freien vor dem Parlamentsgebäude fest. Sicherheitskräfte haben daher das Gelände um das Kapitol in Washington abgeriegelt und Zäune errichtet. Es führt nur noch ein abgegrenzter Weg zum Kapitol.
Bild: Rebecca Blackwell, dpa
Seit Trump-Anhänger das Kapitol Anfang Januar gestürmt haben, ist die Lage in Washington angespannt. Das Team des zukünftigen US-Präsidenten Joe Biden hält trotzdem an der Vereidigung im Freien vor dem Parlamentsgebäude fest. Sicherheitskräfte haben daher das Gelände um das Kapitol in Washington abgeriegelt und Zäune errichtet. Es führt nur noch ein abgegrenzter Weg zum Kapitol.
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Normalerweise säumen sich bei der Amtseinführung des US-Präsidenten tausende Menschen auf der National Mall vor dem Kapitol. Wegen der Corona-Pandemie findet die Amtseinführung ohne Zuschauer statt. Stattdessen wurden zwei Tage vor der Amtseinführung tausende US-amerikanische Flaggen auf der National Mall abgestellt. Der Platz ist schon seit Tagen abgeriegelt.
Bild: Alex Brandon, dpa
Normalerweise säumen sich bei der Amtseinführung des US-Präsidenten tausende Menschen auf der National Mall vor dem Kapitol. Wegen der Corona-Pandemie findet die Amtseinführung ohne Zuschauer statt. Stattdessen wurden zwei Tage vor der Amtseinführung tausende US-amerikanische Flaggen auf der National Mall abgestellt. Der Platz ist schon seit Tagen abgeriegelt.
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Vor der Amtseinführung von Joe Biden und Kamala Harris haben sich am Mittwochmorgen (Ortszeit) Polizisten mit ihren Fahrrädern auf einen Einsatz vorbereitet.
Bild: Matt Slocum, dpa
Vor der Amtseinführung von Joe Biden und Kamala Harris haben sich am Mittwochmorgen (Ortszeit) Polizisten mit ihren Fahrrädern auf einen Einsatz vorbereitet.
Bild: Matt Slocum, dpa
Am Morgen vor der Amtseinführung von Joe Biden und Kamala Harris scheint alles ruhig auf der Bühne vor dem US-Kapitol. Wegen der Corona-Pandemie bleiben die Zuschauerreihen leer.
Bild: Susan Walsh, dpa
Am Morgen vor der Amtseinführung von Joe Biden und Kamala Harris scheint alles ruhig auf der Bühne vor dem US-Kapitol. Wegen der Corona-Pandemie bleiben die Zuschauerreihen leer.
Bild: Susan Walsh, dpa
Vor der Amtseinführung von Joe Biden verlassen der scheidende US-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania Trump Washington in der Marine-One. Trump wird als erster Präsident seit Johnson im Jahr 1869 der Amtseinführung seines Nachfolgers fernbleiben.
Bild: Matt Slocum, dpa
Vor der Amtseinführung von Joe Biden verlassen der scheidende US-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania Trump Washington in der Marine-One. Trump wird als erster Präsident seit Johnson im Jahr 1869 der Amtseinführung seines Nachfolgers fernbleiben.
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Der designierte US-Präsident Joe Biden und seine Frau Jill Biden (vorne) und die designierte Vize-Präsidentin Kamala Harris und ihr Ehemann Doug Emhoff (links) besuchen die Messe in der Kathedrale St. Matthew the Apostle während der Feierlichkeiten zu Bidens Amtsantritt. Die Vereidigung von Biden als 46. US-Präsident besiegelt das Ende der Amtszeit von Präsident Donald Trump.
Bild: Evan Vucci, dpa
Der designierte US-Präsident Joe Biden und seine Frau Jill Biden (vorne) und die designierte Vize-Präsidentin Kamala Harris und ihr Ehemann Doug Emhoff (links) besuchen die Messe in der Kathedrale St. Matthew the Apostle während der Feierlichkeiten zu Bidens Amtsantritt. Die Vereidigung von Biden als 46. US-Präsident besiegelt das Ende der Amtszeit von Präsident Donald Trump.
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Die Nationalgarde geht zum Kapitol vor der Vereidigung von Joe Biden.
Bild: John Minchillo, dpa
Die Nationalgarde geht zum Kapitol vor der Vereidigung von Joe Biden.
Bild: John Minchillo, dpa
Prominente Gäste bei der Amtseinführung von Joe Biden: Der ehemalige US-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle Obama treffen im US-Kapitol ein und begrüßen den zukünftigen Präsidenten. Joe Biden war von 2009 bis 2017 der Vize-Präsident unter Barack Obama.
Bild: Carolyn Kaster, dpa
Prominente Gäste bei der Amtseinführung von Joe Biden: Der ehemalige US-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle Obama treffen im US-Kapitol ein und begrüßen den zukünftigen Präsidenten. Joe Biden war von 2009 bis 2017 der Vize-Präsident unter Barack Obama.
Bild: Carolyn Kaster, dpa
Während Donald Trump der Amtseinführung von Joe Biden fernbleibt, kommen der scheidende Vize-Präsident Mike Pence und seine Frau Karen zur Vereidigung des gewählten Präsidenten Biden.
Bild: Patrick Semansky, dpa
Während Donald Trump der Amtseinführung von Joe Biden fernbleibt, kommen der scheidende Vize-Präsident Mike Pence und seine Frau Karen zur Vereidigung des gewählten Präsidenten Biden.
Bild: Patrick Semansky, dpa
Die Pop-Sängerin Lady Gaga singt die amerikanische Nationalhymne bei der Amtseinführung von Joe Biden, dem 46. Präsidenten der Vereignigten Staaten.
Bild: Greg Nash, dpa
Die Pop-Sängerin Lady Gaga singt die amerikanische Nationalhymne bei der Amtseinführung von Joe Biden, dem 46. Präsidenten der Vereignigten Staaten.
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Präsident Joe Biden begrüßte Lady Gaga während der 59. Amtseinführung des Präsidenten vor dem US-Kapitol.
Bild: Susan Walsh, AP, dpa
Präsident Joe Biden begrüßte Lady Gaga während der 59. Amtseinführung des Präsidenten vor dem US-Kapitol.
Bild: Susan Walsh, AP, dpa
Kamala Harris wurde von der Richterin am Obersten Gerichtshof Sonia Sotomayor als Vizepräsidentin vereidigt.
Bild: Saul Loeb, AP, dpa
Kamala Harris wurde von der Richterin am Obersten Gerichtshof Sonia Sotomayor als Vizepräsidentin vereidigt.
Bild: Saul Loeb, AP, dpa
Joe Biden wird um 17.49 Uhr deutscher Zeit von Chief Justice John Roberts als 46. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt, während die neue First Lady der USA Jill Biden die Bibel während der 59. Amtseinführung des Präsidenten im US-Kapitol in Washington hält.
Bild: Saul Loeb, dpa
Joe Biden wird um 17.49 Uhr deutscher Zeit von Chief Justice John Roberts als 46. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt, während die neue First Lady der USA Jill Biden die Bibel während der 59. Amtseinführung des Präsidenten im US-Kapitol in Washington hält.
Bild: Saul Loeb, dpa
Jill Biden legt ihre Hände auf Joe Bidens Schultern, nachdem er als 46. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt wurde.
Bild: Liu Jie, Xinhua, dpa
Jill Biden legt ihre Hände auf Joe Bidens Schultern, nachdem er als 46. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt wurde.
Bild: Liu Jie, Xinhua, dpa
Präsident Joe Biden bekommt einen Kuss von First Lady Jill Biden, nachdem er den Amtseid während der Amtseinführung im US-Kapitol in Washington abgelegt hat.
Bild: Saul Loeb, Pool AFP, AP, dpa
Präsident Joe Biden bekommt einen Kuss von First Lady Jill Biden, nachdem er den Amtseid während der Amtseinführung im US-Kapitol in Washington abgelegt hat.
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Die Pop-Sängerin Jennifer Lopez (JLo) tritt während der 59. Amtseinführung vor dem US-Kapitol für den neuen Präsidenten Joe Biden auf.
Bild: Greg Nash, dpa
Die Pop-Sängerin Jennifer Lopez (JLo) tritt während der 59. Amtseinführung vor dem US-Kapitol für den neuen Präsidenten Joe Biden auf.
Bild: Greg Nash, dpa
Joe Biden gratulierte Vizepräsidentin Kamala Harris, nachdem sie während der 59. Amtseinführung des Präsidenten vor dem US-Kapitol vereidigt worden war.
Bild: Carolyn Kaster, AP, dpa
Joe Biden gratulierte Vizepräsidentin Kamala Harris, nachdem sie während der 59. Amtseinführung des Präsidenten vor dem US-Kapitol vereidigt worden war.
Bild: Carolyn Kaster, AP, dpa
Präsident Joe Biden salutiert, während seine Frau Jill auf den östlichen Stufen des US-Kapitols ihre Hand auf ihr Herz legt.
Bild: David Tulis, Pool UPI, AP, dpa
Präsident Joe Biden salutiert, während seine Frau Jill auf den östlichen Stufen des US-Kapitols ihre Hand auf ihr Herz legt.
Bild: David Tulis, Pool UPI, AP, dpa
US-Präsident Joe Biden unterzeichnet drei Dokumente im Präsidentenzimmer im US-Kapitol nach seiner Amtseinführung im US-Kapitol.
Bild: Jim Lo Scalzo, Pool EPA, AP, dpa
US-Präsident Joe Biden unterzeichnet drei Dokumente im Präsidentenzimmer im US-Kapitol nach seiner Amtseinführung im US-Kapitol.
Bild: Jim Lo Scalzo, Pool EPA, AP, dpa
Was kommt durch Bidens neuen Kurs nun auf Deutschland zu?
Rotter: Nach der US-Wahl und der Vereidigung Bidens herrschte in ganz Europa Erleichterung. Die transatlantischen Beziehungen werden sich revitalisieren. Nur so können beide Seiten die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gemeinsam meistern. Deutschland muss allerdings auch mehr als bisher in diese Beziehung investieren - etwa in seine militärische Verteidigung. Knackpunkte sind auch Themen wie Nord Stream 2 und die Chinapolitik. Zwischen den USA und China sind wir Deutsche bisher immer einen Mittelweg gegangen. Amerika will aber, dass wir davon wegkommen und uns klar positionieren. Das Investitionsabkommen mit China kam in den USA nicht gut an, weil die Amerikaner in ihrem Wettbewerb mit China auch auf europäische Unterstützung hoffen. Das Trennen von Wirtschafts-, Sicherheits- und Geopolitik, wie Deutschland es gerne hätte, wird von amerikanischer Seite her nicht akzeptiert werden.
Amerikas künftige Klimapolitik müsste uns und der Welt aber zugutekommen?
Rotter: Auf jeden Fall. Biden hat für 22. April einen großen Klimagipfel angekündigt und zeigt, dass die USA Vorbild im Kampf gegen den Klimawandel werden wollen. Dieses Ziel spielt auch in andere Bereiche mit hinein wie in die Außenpolitik. Biden wird Klimaziele beispielsweise in Handelsabkommen verankern. Der Multilateralist weiß, dass er das nur gemeinsam mit anderen Staaten anpacken kann - und da ist Europa natürlich einer der ersten Ansprechpartner. Auch der neue Verteidigungsminister Lloyd Austin hat den Klimawandel als Priorität für die nationale Sicherheit deklariert.
Aber bekommt Biden seine Klimaziele auch durch den Kongress?
Rotter: Das kommt darauf an, wie diese Ziele in Gesetzesvorlagen und Abkommen verpackt werden. Biden hat am Mittwoch ein Moratorium für die Verpachtung von Gebieten im Staatsbesitz an neue Öl- und Gas-Projekte unterzeichnet. Demnach soll die Genehmigung von Öl- und Gas-Infrastruktur auf öffentlichem Land und Wasser ausgesetzt werden. Die Frage ist, ob Biden den Strukturwandel, der ihm vorschwebt, auch umsetzen kann. Die USA sollen etwa bis 2050 klimaneutral werden. Zudem setzt der US-Präsident auf klimafreundliche Technologien und erneuerbare Energien - und dafür braucht er auch den Rückhalt im Kongress. Nur wenn durch den Strukturwandel auch viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden, wirkt sich dieser auch positiv auf das Land aus. Biden hat bereits angekündigt, Menschen, die ihre Jobs verlieren oder umgeschult werden, finanziell zu unterstützen.
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Von Washington bis Trump: Die bekanntesten Präsidenten der USA
Mit ihm fing alles an: George Washington war der erste Präsident der Vereinigten Staaten, von 1789 bis 1797.
Bild: picture alliance, dpa
Mit ihm fing alles an: George Washington war der erste Präsident der Vereinigten Staaten, von 1789 bis 1797.
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Sie folgten nacheinander als Präsidenten auf Washington: John Adams (links) and Thomas Jefferson - ihre Zementbüsten stehen im Präsidentenpark im Black Hills Forest. Die beiden waren ihr ganzes Leben erbitterte Rivalen, respektierten sich aber. Als Adams starb, waren die letzten Worte: «Und Thomas Jefferson hat (mich) überlebt».
Bild: Mike Nelson, dpa
Sie folgten nacheinander als Präsidenten auf Washington: John Adams (links) and Thomas Jefferson - ihre Zementbüsten stehen im Präsidentenpark im Black Hills Forest. Die beiden waren ihr ganzes Leben erbitterte Rivalen, respektierten sich aber. Als Adams starb, waren die letzten Worte: «Und Thomas Jefferson hat (mich) überlebt».
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Es bleibt in der Familie: Die Bildkombo zeigt den zweiten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, John Adams (links, Amtszeit 1797-1801), und seinen Sohn John Quincy Adams, der von 1825-1829 US-Präsident war. John Quincy Adams Vorgänger waren James Madion und James Monroe.
Bild: dpa
Es bleibt in der Familie: Die Bildkombo zeigt den zweiten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, John Adams (links, Amtszeit 1797-1801), und seinen Sohn John Quincy Adams, der von 1825-1829 US-Präsident war. John Quincy Adams Vorgänger waren James Madion und James Monroe.
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Wir überspringen einige US-Präsidenten und stellen Abraham Lincoln vor, der von 1861 bis 1865 regierte. Lincoln wird wohl am häufigsten mit dem Bürgerkrieg assoziiert: Mit den Nordstaaten besiegte er die sklavenhaltenden Südstaaten - die Union war wiederhergestellt. Lincoln handelte im Krieg entschlossen und verletzte mehrfach die Verfassung. Dabei ging es ihm um den Erhalt der Union, die Frage der Sklaverei war zweitrangig.
Bild: picture alliance, dpa
Wir überspringen einige US-Präsidenten und stellen Abraham Lincoln vor, der von 1861 bis 1865 regierte. Lincoln wird wohl am häufigsten mit dem Bürgerkrieg assoziiert: Mit den Nordstaaten besiegte er die sklavenhaltenden Südstaaten - die Union war wiederhergestellt. Lincoln handelte im Krieg entschlossen und verletzte mehrfach die Verfassung. Dabei ging es ihm um den Erhalt der Union, die Frage der Sklaverei war zweitrangig.
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Woodrow Wilson (ganz rechts) gehörte als US-Präsident zu den "Großen Vier" von 1919, die über den Inhalt des Versailler Vertrages nahezu allein entschieden. Das Foto zeigt von links: Die Ministerpräsidenten David Lloyd George (England), Vittorio Emanuele Orlando (Italien), Georges Benjamin Clemenceau (Frankreich) und Wilson (Archivfoto von 1919). Wilson war von 1913 bis 1921 Präsident.
Bild: picture alliance, dpa
Woodrow Wilson (ganz rechts) gehörte als US-Präsident zu den "Großen Vier" von 1919, die über den Inhalt des Versailler Vertrages nahezu allein entschieden. Das Foto zeigt von links: Die Ministerpräsidenten David Lloyd George (England), Vittorio Emanuele Orlando (Italien), Georges Benjamin Clemenceau (Frankreich) und Wilson (Archivfoto von 1919). Wilson war von 1913 bis 1921 Präsident.
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Franklin D. Roosevelt war zur Zeit des Dritten Reichs in Deutschland US-Präsident: von 1933 bis 1945. Das Foto zeigt ihn bei einer Radiosendung im Weißen Haus.
Bild: Eugene Abbott, picture alliance, dpa
Franklin D. Roosevelt war zur Zeit des Dritten Reichs in Deutschland US-Präsident: von 1933 bis 1945. Das Foto zeigt ihn bei einer Radiosendung im Weißen Haus.
Bild: Eugene Abbott, picture alliance, dpa
Franklin D. Roosevelt (Mitte) bemühte sich während des Zweiten Weltkrieges offiziell um Neutralität, unterstützte die Alliierten aber schon früh. Roosevelt starb kurz nach der berühmten Jalta-Konferenz, bei der es unter anderem um die Aufteilung von Deutschland ging. Das Foto zeigt ihn zwischen Winston Churchill und Josef Stalin.
Bild: picture alliance, dpa
Franklin D. Roosevelt (Mitte) bemühte sich während des Zweiten Weltkrieges offiziell um Neutralität, unterstützte die Alliierten aber schon früh. Roosevelt starb kurz nach der berühmten Jalta-Konferenz, bei der es unter anderem um die Aufteilung von Deutschland ging. Das Foto zeigt ihn zwischen Winston Churchill und Josef Stalin.
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Ähnliche Gesellschaft, anderer US-Präsident: Nach dem plötzlichen Tod Roosevelts wurde sein Stellvertreter Harry S. Truman zum Präsidenten. In Trumans Präsidentschaft vom 12. April 1945 bis 1953 fallen historische Ereignisse wie das Ende des Zweiten Weltkriegs, die Berlin Blockade, die McCarthy-Ära und der Beginn des Korea-Kriegs.
Bild: picture alliance, dpa
Ähnliche Gesellschaft, anderer US-Präsident: Nach dem plötzlichen Tod Roosevelts wurde sein Stellvertreter Harry S. Truman zum Präsidenten. In Trumans Präsidentschaft vom 12. April 1945 bis 1953 fallen historische Ereignisse wie das Ende des Zweiten Weltkriegs, die Berlin Blockade, die McCarthy-Ära und der Beginn des Korea-Kriegs.
Bild: picture alliance, dpa
Einer der berühmtesten US-Präsidenten und sein Vorgänger: John F. Kennedy (links) mit Dwight D. Eisenhower, der auf Truman folgte.
Bild: EPA, Robert Knudsen, Office of the Naval Aide, dpa
Einer der berühmtesten US-Präsidenten und sein Vorgänger: John F. Kennedy (links) mit Dwight D. Eisenhower, der auf Truman folgte.
Bild: EPA, Robert Knudsen, Office of the Naval Aide, dpa
John F. Kennedy war der erste römisch-katholische Präsident der USA. In seine 34-monatige Amtszeit fielen bedeutende Ereignisse wie die Invasion der Schweinebucht, die Kuba-Krise, die Ankündigung der Mondlandung und der Bau der Berliner Mauer. Kennedy wurde am 22. November 1963 bei einem Attentat erschossen.
Bild: picture alliance, dpa
John F. Kennedy war der erste römisch-katholische Präsident der USA. In seine 34-monatige Amtszeit fielen bedeutende Ereignisse wie die Invasion der Schweinebucht, die Kuba-Krise, die Ankündigung der Mondlandung und der Bau der Berliner Mauer. Kennedy wurde am 22. November 1963 bei einem Attentat erschossen.
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Lyndon B. Johnson übernahm die Präsidentschaft nach Kennedys Ermordung und wurde daraufhin im Amt bestätigt. Mithilfe des von ihm durchgesetzten Civil Rights Act wurde die Rassentrennung in den USA aufgehoben. Durch den Voting Rights Act durften Afroamerikaner und andere Minderheiten wählen.
Bild: Anonymous, AP, dpa
Lyndon B. Johnson übernahm die Präsidentschaft nach Kennedys Ermordung und wurde daraufhin im Amt bestätigt. Mithilfe des von ihm durchgesetzten Civil Rights Act wurde die Rassentrennung in den USA aufgehoben. Durch den Voting Rights Act durften Afroamerikaner und andere Minderheiten wählen.
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Er war von 1969 bis 1974 US-Präsident - und sein Name wird immer mit der Watergate-Affäre verbunden sein: Während Richard Nixons Amtszeit reizten viele Politiker ihre Regierungsvollmachten aus und missbrauchten sie.
Er war von 1969 bis 1974 US-Präsident - und sein Name wird immer mit der Watergate-Affäre verbunden sein: Während Richard Nixons Amtszeit reizten viele Politiker ihre Regierungsvollmachten aus und missbrauchten sie.
Auf Nixon folgten Gerald Ford, Jimmy Carter und der hier abgebildete Ronald Reagan - der Schauspieler war, bevor er Gouveneur von Kalifornien wurde. Reagan war von 1981 bis 1989 Präsident und überzeugter "Antikommunist".
Bild: picture alliance, dpa
Auf Nixon folgten Gerald Ford, Jimmy Carter und der hier abgebildete Ronald Reagan - der Schauspieler war, bevor er Gouveneur von Kalifornien wurde. Reagan war von 1981 bis 1989 Präsident und überzeugter "Antikommunist".
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Staatsbesuch in Deutschland: Reagans Nachfolger George H. W. Bush zwischen Michail Gorbatschow (links) und Altkanzler Helmut Kohl (rechts). Bush war von 1989 bis 1993 Präsident, die deutsche Wiedervereinigung fiel in seine Amtszeit. Bush ist 2018 im Alter von 94 Jahren gestorben.
Bild: Martin Schutt, dpa
Staatsbesuch in Deutschland: Reagans Nachfolger George H. W. Bush zwischen Michail Gorbatschow (links) und Altkanzler Helmut Kohl (rechts). Bush war von 1989 bis 1993 Präsident, die deutsche Wiedervereinigung fiel in seine Amtszeit. Bush ist 2018 im Alter von 94 Jahren gestorben.
Bild: Martin Schutt, dpa
Bill Clinton war von 1993 bis 2001 Präsident. Den erhobenen Zeigefinger zeigte ihm die amerikanische Gesellschaft nach der "Lewinsky-Affäre": Seine Praktikantin Monica Lewinsky beschuldigte Clinton, mit ihre eine außereheliche Affäre gehabt zu haben. Clinton leugnete dies zunächst, gab die Affäre dann aber doch zu.
Bild: Peter Kneffel, dpa
Bill Clinton war von 1993 bis 2001 Präsident. Den erhobenen Zeigefinger zeigte ihm die amerikanische Gesellschaft nach der "Lewinsky-Affäre": Seine Praktikantin Monica Lewinsky beschuldigte Clinton, mit ihre eine außereheliche Affäre gehabt zu haben. Clinton leugnete dies zunächst, gab die Affäre dann aber doch zu.
Bild: Peter Kneffel, dpa
Das war knapp: Nach Clintons Amtszeit gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Al Gore (links) und George W. Bush, Sohn des früheren Präsidenten George H.W. Bush. Das Wahlergebnis, bei dem Gore zwar mehr Stimmen insgesamt, Bush aber mehr Wahlmänner-Stimmen holte, gilt bis heute als umstritten.
Bild: epa, Kevin Dietsch, dpa
Das war knapp: Nach Clintons Amtszeit gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Al Gore (links) und George W. Bush, Sohn des früheren Präsidenten George H.W. Bush. Das Wahlergebnis, bei dem Gore zwar mehr Stimmen insgesamt, Bush aber mehr Wahlmänner-Stimmen holte, gilt bis heute als umstritten.
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In Bush' Amtszeit von 2001 bis 2009 fiel unter anderem der Terror-Angriff vom 11. September 2001. Bush rief daraufhin zum "Krieg gegen den Terror auf" - das beinhaltete unter anderem die Gründung des Ministeriums für Innere Sicherheit und Kriege gegen die sogenannten Schurkenstaaten.
Bild: Boris Roessler, dpa
In Bush' Amtszeit von 2001 bis 2009 fiel unter anderem der Terror-Angriff vom 11. September 2001. Bush rief daraufhin zum "Krieg gegen den Terror auf" - das beinhaltete unter anderem die Gründung des Ministeriums für Innere Sicherheit und Kriege gegen die sogenannten Schurkenstaaten.
Bild: Boris Roessler, dpa
Historisch: Barack Obama wurde am 20. Januar 2009 offiziell der erste afroamerikanische Präsident der Vereinigten Staaten. Für seine diplomatischen Bemühungen wurde ihm der Friedensnobelpreis verliehen - er arbeitete beispielsweise daran, bessere Beziehungen zu Kuba aufzubauen. 2015 unterzeichnete er das Klimaschutzabkommen von Paris.
Bild: Tannen Maury, EPA, dpa
Historisch: Barack Obama wurde am 20. Januar 2009 offiziell der erste afroamerikanische Präsident der Vereinigten Staaten. Für seine diplomatischen Bemühungen wurde ihm der Friedensnobelpreis verliehen - er arbeitete beispielsweise daran, bessere Beziehungen zu Kuba aufzubauen. 2015 unterzeichnete er das Klimaschutzabkommen von Paris.
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Barack Obama und Angela Merkel pflegten während seiner Amtszeit - abgesehen vom NSA-Abhörskandal - ein gutes Verhältnis. Hier diskutieren die beiden während des G7-Gipfels in Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen. Bei vielen Amerikanern stand Obama hingegen nicht in der Gunst: Konservative US-Bürger kritisierten sein Gesundheitsprogramm Obamacare und brachten allerlei Verschwörungstheorien in Umlauf.
Bild: Michael Kappeler
Barack Obama und Angela Merkel pflegten während seiner Amtszeit - abgesehen vom NSA-Abhörskandal - ein gutes Verhältnis. Hier diskutieren die beiden während des G7-Gipfels in Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen. Bei vielen Amerikanern stand Obama hingegen nicht in der Gunst: Konservative US-Bürger kritisierten sein Gesundheitsprogramm Obamacare und brachten allerlei Verschwörungstheorien in Umlauf.
Bild: Michael Kappeler
Das Verhältnis zwischen Merkel und Obamas Nachfolger Donald Trump kann man getrost als unterkühlt bezeichnen. Im Sommer zog Trump US-Truppen aus Deutschland ab und beschuldigte Deutschland, der NATO "Abermillionen Dollar" zu schulden.
Bild: Michael Kappeler, dpa
Das Verhältnis zwischen Merkel und Obamas Nachfolger Donald Trump kann man getrost als unterkühlt bezeichnen. Im Sommer zog Trump US-Truppen aus Deutschland ab und beschuldigte Deutschland, der NATO "Abermillionen Dollar" zu schulden.
Bild: Michael Kappeler, dpa
Bei all seinen Reformplänen darf man aber auch nicht außer Acht lassen, dass die Staatsschulden der USA auch Dank Donald Trump auf sage und schreibe über 27 Billionen Dollar gestiegen sind ...
Rotter: Das ist immer relativ. In Deutschland wird ja über eine Aussetzung der Schuldenbremse diskutiert, obwohl unsere Staatsverschuldung noch nicht so hoch ist. Biden hat ein schweres innenpolitisches Erbe übernommen: Eine geschwächte Wirtschaft und eine gespaltene Gesellschaft. Und dann ist da ja auch noch die Corona-Pandemie. Die neue Finanzministerin Janet Yellen hat angekündigt, Finanzspritzen großzügig zu verteilen, um die Wirtschaft anzukurbeln und die Corona-Krise in den Griff zu bekommen. Der Fokus liegt derzeit einem schnellen und effektiven Krisenmanagement statt auf dem Schuldenberg. Konservative Politiker und einige Wirtschaftsexperten sehen das natürlich anders. Aber das ist nun mal der Kurs, den Bidens Regierung fahren will.
Rotter: Eine Verurteilung von Donald Trump wird immer unwahrscheinlicher. 45 der 50 republikanischen Senatoren haben kürzlich einen Antrag ihres Parteikollegen Rand Paul unterstützt, das Impeachment gegen einen Ex-Präsidenten als verfassungswidrig zu erklären. Fünf Republikaner sind aber zu wenig, die Demokraten bräuchten 17 - also eine Zwei-Drittel-Mehrheit von 67 Stimmen, damit Trump verurteilt wird. Ohne Mehrheit wird das Verfahren im Sande verlaufen.
Es gibt ja Gerüchte, wonach Trump eine eigene Partei gründen will. Ist das realistisch?
Rotter: Diese Idee ist nicht neu, würde aber den Republikanern enorm schaden, weil sie viele Wähler dadurch verlieren würden. Egal wie er zurückkommt: Trump wird sicher nicht von der Bildfläche verschwinden. Dafür ist seine Anhängerschaft zu groß. Er und die Republikaner müssen sich derzeit erst mal neu sortieren. Trump wird sich erst mal mehr mit mehreren Rechtsstreits, die gegen ihn laufen, befassen müssen. Er kann aber weiterhin die Partei in Geiselhaft nehmen, das zeigt auch der erwähnte Antrag von Rand Paul. Die Unterstützung für Donald Trump unter den Republikanern hat zwar merklich abgenommen, doch sind sie wegen seines nach wie vor starken Rückhalts in der Bevölkerung in gewisser Weise noch immer von ihm abhängig. In dieses Dilemma hatte sich die Partei aber selbst hineinmanövriert.
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US-Präsident Joe Biden: Leben, Familie und Karriere des 46. Präsidenten der USA
Er ist der 46. gewählte Präsident der USA: Joseph "Joe" Biden. Der Demokrat kann sich bei der Präsidentschaftswahl gegen Donald Trump durchsetzen und führt künftig eines der mächtigsten Länder der Welt. Doch wer ist Joe Biden? Wie verlief sein Leben bisher? Welche Karrierestationen hatte er? In der Bildergalerie stellen wir den Politiker vor.
Das Foto zeigt Biden im Dezember 2020.
Bild: Carolyn Kaster, dpa (Archivbild)
Er ist der 46. gewählte Präsident der USA: Joseph "Joe" Biden. Der Demokrat kann sich bei der Präsidentschaftswahl gegen Donald Trump durchsetzen und führt künftig eines der mächtigsten Länder der Welt. Doch wer ist Joe Biden? Wie verlief sein Leben bisher? Welche Karrierestationen hatte er? In der Bildergalerie stellen wir den Politiker vor.
Das Foto zeigt Biden im Dezember 2020.
Bild: Carolyn Kaster, dpa (Archivbild)
Joseph "Joe" Robinette Biden wird am 20. November 1942 in Scranton im Bundesstaat Pennsylvania geboren. Pennsylvania ist der am härtesten umkämpfte Bundesstaat bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen 2020. Bei den vorangegangenen Wahlen holte Trump dort den Sieg - mit einem knappen Vorsprung von 44.000 Stimmen. Das Foto zeigt Biden im August 2011 bei einem Besuch in Beijing (China), wo er der US-Hymne lauscht.
Bild: Lintao Zhang, dpa (Archivbild)
Joseph "Joe" Robinette Biden wird am 20. November 1942 in Scranton im Bundesstaat Pennsylvania geboren. Pennsylvania ist der am härtesten umkämpfte Bundesstaat bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen 2020. Bei den vorangegangenen Wahlen holte Trump dort den Sieg - mit einem knappen Vorsprung von 44.000 Stimmen. Das Foto zeigt Biden im August 2011 bei einem Besuch in Beijing (China), wo er der US-Hymne lauscht.
Bild: Lintao Zhang, dpa (Archivbild)
Doch Biden hat Erfahrung mit Wahlkampf - und auch das Weiße Haus ist ihm nicht unbekannt: Zweimal trat der mittlerweile über 70-Jährige bereits für die Demokraten als Präsidentschaftskandidat an. Erstmals 1988, als er sich nach nur wenigen Wochen aus dem Rennen zurückzieht. Unser Bild zeigt Biden im Januar 2012 vor dem Kapitol in Washington.
Bild: Saul Loeb, dpa (Archivbild)
Doch Biden hat Erfahrung mit Wahlkampf - und auch das Weiße Haus ist ihm nicht unbekannt: Zweimal trat der mittlerweile über 70-Jährige bereits für die Demokraten als Präsidentschaftskandidat an. Erstmals 1988, als er sich nach nur wenigen Wochen aus dem Rennen zurückzieht. Unser Bild zeigt Biden im Januar 2012 vor dem Kapitol in Washington.
Bild: Saul Loeb, dpa (Archivbild)
Auch 2008 tritt er als Kandidat an. Nachdem er in den Vorwahlen jedoch nicht sehr erfolgreich ist, zieht er seine Kandidatur zurück. Barack Obama (rechts) tritt 2008 letztlich als Präsidentschaftskandidat für die Demokraten an - und gewinnt. Joe Biden (links) macht er zu seinem Stellvertreter. Von 1973 bis 2009 ist Biden außerdem Senator für den Bundesstaat Delaware. Auf dem Bild sind die beiden 2016 vor dem Weißen Haus zu sehen.
Bild: Michael Reynolds, dpa (Archivbild)
Auch 2008 tritt er als Kandidat an. Nachdem er in den Vorwahlen jedoch nicht sehr erfolgreich ist, zieht er seine Kandidatur zurück. Barack Obama (rechts) tritt 2008 letztlich als Präsidentschaftskandidat für die Demokraten an - und gewinnt. Joe Biden (links) macht er zu seinem Stellvertreter. Von 1973 bis 2009 ist Biden außerdem Senator für den Bundesstaat Delaware. Auf dem Bild sind die beiden 2016 vor dem Weißen Haus zu sehen.
Bild: Michael Reynolds, dpa (Archivbild)
Mit Obama verbindet Biden eine besondere Freundschaft. Die Washington Post betitelte das Duo wegen der engen Verbundenheit sogar als die "O'Bidens". Auch ihre Frauen, Kinder und Bidens Enkel sind miteinander befreundet. Als Obama seinem Vizepräsidenten zum Abschied einen Orden verleiht, ist Biden von der Geste so gerührt, dass er in Tränen ausbricht. Auf dem Bild ist Biden (rechts) zusammen mit Barack Obama 2017 im Weißen Haus zu sehen, wo Joe Biden mit der Freiheitsmedaille ausgezeichnet wird.
Bild: Susan Walsh, dpa (Archivbild)
Mit Obama verbindet Biden eine besondere Freundschaft. Die Washington Post betitelte das Duo wegen der engen Verbundenheit sogar als die "O'Bidens". Auch ihre Frauen, Kinder und Bidens Enkel sind miteinander befreundet. Als Obama seinem Vizepräsidenten zum Abschied einen Orden verleiht, ist Biden von der Geste so gerührt, dass er in Tränen ausbricht. Auf dem Bild ist Biden (rechts) zusammen mit Barack Obama 2017 im Weißen Haus zu sehen, wo Joe Biden mit der Freiheitsmedaille ausgezeichnet wird.
Bild: Susan Walsh, dpa (Archivbild)
Joe Biden heiratet zweimal. Seine erste Frau Neilia Hunter, die er 1966 ehelicht, stirbt im Dezember 1972 bei einem Autounfall. Sie wird nur 30 Jahre alt. Bei dem Unfall stirbt außerdem Naomi, die einjährige Tochter von Joe Biden und seiner Frau. Die beiden anderen Söhne des Paars, Joseph “Beau” und Robert Hunter Biden, werden verletzt. Das Bild zeigt Biden mit seiner jetzigen Frau Jill (Mitte) am Todestag seiner ersten Frau Neilia und seiner Tochter Naomi im Dezember 2020.
Bild: Carolyn Kaster, dpa (Archivbild)
Joe Biden heiratet zweimal. Seine erste Frau Neilia Hunter, die er 1966 ehelicht, stirbt im Dezember 1972 bei einem Autounfall. Sie wird nur 30 Jahre alt. Bei dem Unfall stirbt außerdem Naomi, die einjährige Tochter von Joe Biden und seiner Frau. Die beiden anderen Söhne des Paars, Joseph “Beau” und Robert Hunter Biden, werden verletzt. Das Bild zeigt Biden mit seiner jetzigen Frau Jill (Mitte) am Todestag seiner ersten Frau Neilia und seiner Tochter Naomi im Dezember 2020.
Bild: Carolyn Kaster, dpa (Archivbild)
1977 heiratet Joe Biden seine zweite Frau Jill (links). Sie war zuvor mit dem ehemaligen College-Football-Spieler Bill Stevenson verheiratet. Von diesem trennt sie sich 1974 und lernt 1975 bei einem Blind Date Joe Biden kennen. Das Date organisiert Bidens Bruder Frank. Mit Jill hat Joe Biden eine Tochter: Ashley Biden (rechts) wird 1981 geboren. Auf dem Foto sind seine Frau und Tochter im Februar 2016 bei der Verleihung der Oscars zu sehen.
Bild: Mike Nelson, dpa (Archivbild)
1977 heiratet Joe Biden seine zweite Frau Jill (links). Sie war zuvor mit dem ehemaligen College-Football-Spieler Bill Stevenson verheiratet. Von diesem trennt sie sich 1974 und lernt 1975 bei einem Blind Date Joe Biden kennen. Das Date organisiert Bidens Bruder Frank. Mit Jill hat Joe Biden eine Tochter: Ashley Biden (rechts) wird 1981 geboren. Auf dem Foto sind seine Frau und Tochter im Februar 2016 bei der Verleihung der Oscars zu sehen.
Bild: Mike Nelson, dpa (Archivbild)
Joe Biden ist Vater von insgesamt vier Kindern. 2015 muss er jedoch einen weiteren herben Schicksalsschlag verkraften: Sein Sohn Beau (links) stirbt im Mai 2015 im Alter von 46 Jahren an den Folgen eines bösartigen Hirntumors. Das Foto zeigt Joe Biden (rechts) mit seinem Sohn Beau im August 2008.
Bild: Tannen Maury, dpa (Archivbild)
Joe Biden ist Vater von insgesamt vier Kindern. 2015 muss er jedoch einen weiteren herben Schicksalsschlag verkraften: Sein Sohn Beau (links) stirbt im Mai 2015 im Alter von 46 Jahren an den Folgen eines bösartigen Hirntumors. Das Foto zeigt Joe Biden (rechts) mit seinem Sohn Beau im August 2008.
Bild: Tannen Maury, dpa (Archivbild)
Durch Beau lernt Joe Biden (rechts) seine jetzige Vizepräsidentin Kamala Harris (links) kennen. Bei einem Wahlkampfevent in Delaware sagt Biden, er wisse, wie sehr sein Sohn Beau Kamala Harris und ihre Arbeit respektiere. Diese Tatsache habe auch eine Rolle gespielt, als er die Entscheidung trifft, Harris zu seiner Vizepräsidentin zu machen. Das Foto zeigt Harris mit Joe Biden nach der entschiedenen Präsidentschaftswahl im November 2020.
Bild: Andrew Harnik, dpa (Archivbild)
Durch Beau lernt Joe Biden (rechts) seine jetzige Vizepräsidentin Kamala Harris (links) kennen. Bei einem Wahlkampfevent in Delaware sagt Biden, er wisse, wie sehr sein Sohn Beau Kamala Harris und ihre Arbeit respektiere. Diese Tatsache habe auch eine Rolle gespielt, als er die Entscheidung trifft, Harris zu seiner Vizepräsidentin zu machen. Das Foto zeigt Harris mit Joe Biden nach der entschiedenen Präsidentschaftswahl im November 2020.
Bild: Andrew Harnik, dpa (Archivbild)
Bidens anderer Sohn Hunter (links) sorgt ebenfalls für Schlagzeilen. Hunter tritt im Mai 2014 dem Verwaltungsrat des ukrainischen Gasunternehmens Burisma Holdings bei. Joe Biden (Mitte) ist zu dem Zeitpunkt als Vizepräsident für die Ukraine und Korruptionsbekämpfung dort zuständig. Die ukrainische Justiz untersucht die Geschäfte der Gasfirma, weil es einen Korruptionsverdacht gibt. Auf dem Foto ist Joe mit seinem Sohn und seiner Enkelin Finnegan (rechts) im Dezember 2013 in Peking zu sehen.
Bild: Andy Wong, dpa (Archivbild)
Bidens anderer Sohn Hunter (links) sorgt ebenfalls für Schlagzeilen. Hunter tritt im Mai 2014 dem Verwaltungsrat des ukrainischen Gasunternehmens Burisma Holdings bei. Joe Biden (Mitte) ist zu dem Zeitpunkt als Vizepräsident für die Ukraine und Korruptionsbekämpfung dort zuständig. Die ukrainische Justiz untersucht die Geschäfte der Gasfirma, weil es einen Korruptionsverdacht gibt. Auf dem Foto ist Joe mit seinem Sohn und seiner Enkelin Finnegan (rechts) im Dezember 2013 in Peking zu sehen.
Bild: Andy Wong, dpa (Archivbild)
Trump wirft Joe Biden vor, seinen Posten auszunutzen, um Korruptionsermittlungen gegen Burisma und seinen Sohn zu verhindern. Mittlerweile hat die ukrainische Staatsanwaltschaft Hunter Biden jedoch entlastet.
Mit seiner Meinung über US-Präsident Trump hält sich Joe Biden nicht zurück: Jüngst bezeichnete er Trump als "Klima-Brandstifter". Seiner Meinung nach ist Trump nicht dazu geeignet, Präsident zu sein. Das Bild entstand beim TV-Duell von Joe Biden (rechts) gegen Donald Trump im Oktober 2020
Bild: Jim Bourg, dpa (Archivbild)
Trump wirft Joe Biden vor, seinen Posten auszunutzen, um Korruptionsermittlungen gegen Burisma und seinen Sohn zu verhindern. Mittlerweile hat die ukrainische Staatsanwaltschaft Hunter Biden jedoch entlastet.
Mit seiner Meinung über US-Präsident Trump hält sich Joe Biden nicht zurück: Jüngst bezeichnete er Trump als "Klima-Brandstifter". Seiner Meinung nach ist Trump nicht dazu geeignet, Präsident zu sein. Das Bild entstand beim TV-Duell von Joe Biden (rechts) gegen Donald Trump im Oktober 2020
Bild: Jim Bourg, dpa (Archivbild)
Doch auch Joe Biden muss viel Kritik einstecken: 2019 beschuldigt ihn eine ehemalige Mitarbeiterin, er habe sie 1993 sexuell belästigt. Sieben weitere Frauen melden sich und sagen, Biden habe sie unangemessen berührt. Mehrere US-Medien recherchieren darauhin zu den Vorwürfen, finden jedoch keine eindeutigen Belege. Biden selbst dementiert die Vorwürfe. Das Foto zeigt ihn im Februar 2011 im Weißen Haus in Washington.
Bild: Ron Sach, dpa (Archivbild)
Doch auch Joe Biden muss viel Kritik einstecken: 2019 beschuldigt ihn eine ehemalige Mitarbeiterin, er habe sie 1993 sexuell belästigt. Sieben weitere Frauen melden sich und sagen, Biden habe sie unangemessen berührt. Mehrere US-Medien recherchieren darauhin zu den Vorwürfen, finden jedoch keine eindeutigen Belege. Biden selbst dementiert die Vorwürfe. Das Foto zeigt ihn im Februar 2011 im Weißen Haus in Washington.
Bild: Ron Sach, dpa (Archivbild)
Privat ist Joe Biden ein großer Zug- und Eiscreme-Fan. In einem Video, dass das Weiße Haus 2016 auf dessen YouTube-Kanal hochlädt, sagt er: "Ich bin ein echter Eis-Liebhaber. Ich trinke nicht, ich rauche nicht. Aber ich esse viel Eiscreme." Außerdem fährt der US-Präsident gern Zug. Das Foto entstand im Januar 2009 bei der Präsidenten-Tour für Barack Obama am Bahnhof in Wilmington, wo er mit seiner Frau Jill (links) zu sehen ist.
Bild: Kevin Dietsch, dpa (Archivbild)
Privat ist Joe Biden ein großer Zug- und Eiscreme-Fan. In einem Video, dass das Weiße Haus 2016 auf dessen YouTube-Kanal hochlädt, sagt er: "Ich bin ein echter Eis-Liebhaber. Ich trinke nicht, ich rauche nicht. Aber ich esse viel Eiscreme." Außerdem fährt der US-Präsident gern Zug. Das Foto entstand im Januar 2009 bei der Präsidenten-Tour für Barack Obama am Bahnhof in Wilmington, wo er mit seiner Frau Jill (links) zu sehen ist.
Bild: Kevin Dietsch, dpa (Archivbild)
Anfang November 2020 wählen die USA Joe Biden zum 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Mit seinem Sieg verhindert Biden eine zweite Amtszeit von Donald Trump. Sein Sieg sorgt bei Trumps Anhängern für Frust. Dieser geht soweit, dass einige von ihnen Anfang Januar 2021 das Kapitol in Washington stürmen. Doch ohne Erfolg: Der US-Kongress bestätigt Joe Biden offiziell zum Wahlsieger und damit als Präsident der USA.
Bild: Valda Kalnina, dpa (Archivbild)
Anfang November 2020 wählen die USA Joe Biden zum 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Mit seinem Sieg verhindert Biden eine zweite Amtszeit von Donald Trump. Sein Sieg sorgt bei Trumps Anhängern für Frust. Dieser geht soweit, dass einige von ihnen Anfang Januar 2021 das Kapitol in Washington stürmen. Doch ohne Erfolg: Der US-Kongress bestätigt Joe Biden offiziell zum Wahlsieger und damit als Präsident der USA.
Bild: Valda Kalnina, dpa (Archivbild)
Wird Trump in vier Jahren für die Republikaner noch mal als Präsidentschafts-Kandidat antreten?
Rotter: In der Zeit kann so viel passieren. Schon jetzt bilden sich einige Lager - und einige republikanische Senatoren haben bereits versucht, sich für die Wahl 2024 zu positionieren. Ob Trump kandidiert, hängt unter anderem von seinem Gesundheitszustand ab, wie die Gerichts-Prozesse gegen ihn ausgehen und ob eines seiner Kinder ein politisches Amt übernehmen will. Da auch das zweite Amtsenthebungsverfahren wohl aber keinen Erfolg haben wird, ist nicht ausgeschlossen, dass Trump 2024 noch einmal kandidiert. Man kann nur hoffen, dass die USA und die Republikaner bis dahin weiter sind als heute.
Gelingt es Biden bis dahin, die USA zu einen?
Rotter: Diese Hauptaufgabe, die er sich selbst gesetzt hat, steht ein Stück weit in Widerspruch: Einerseits will er das Land einen, andererseits aber handelt er sehr schnell - und zwar so, wie es die Konservativen nicht wollen. Seine erlassenen Dekrete und geplanten Gesetzesvorhaben sorgten bereits für ein Murren der Republikaner im Kongress. Biden muss aber schnell handeln, denn er braucht schnelle Erfolge. Gleichzeitig aber das Land zu einen - das widerspricht sich in gewisser Weise. Letztlich schafft Biden das nur, wenn er mit seiner Politik schnell Erfolg hat. Das ist allerdings eine unglaubliche Mammutaufgabe - vor allem was die Corona-Pandemie angeht. Darüber hinaus ist die terroristische Bedrohung durch extremistische Trump-Anhänger weiterhin latent. Was aber hoffen lässt, sind Bidens Umfragewerte: Bereits nach der ersten Woche hat er mehr Zustimmung der Amerikaner, als Trump je hatte. Bricht man diese Zahlen aber herunter, untermauert das allerdings die Spaltung zwischen Demokraten und Republikanern. Und genau das ist Bidens größtes Problem.