Barben werden regelmäßig in die heimischen Gewässer eingebracht. Dadurch wollen die Fischereivereine sicherstellen, dass sich die vom Aussterben bedrohten Fischarten fortpflanzen und in der Region wieder ausbreiten.
Bild: Matthias Becker (Archiv)
Barben werden regelmäßig in die heimischen Gewässer eingebracht. Dadurch wollen die Fischereivereine sicherstellen, dass sich die vom Aussterben bedrohten Fischarten fortpflanzen und in der Region wieder ausbreiten.
Bild: Matthias Becker (Archiv)
Flüsse treten über die Ufer, Starkregen hält die Feuerwehren im Dauereinsatz. Zwei Tage später herrschen Temperaturen von 30 Grad. Die Sommermonate im Allgäu waren in den vergangenen Jahren wechselhaft – heuer ist das nicht anders. Unter den Auswirkungen des Klimawandels leidet die Tier- und Pflanzenwelt – ganz besonders die Fische. „Es ist nicht schön, was in den letzten Jahren passiert“, sagt Ulrich Krafczyk, Geschäftsführer des Fischereiverbandes Schwaben. Die Trockenperioden setzen den Fischen stark zu: „Heuer gibt es zwar viel Regen, aber die Trockenheit wird in Zukunft unser größtes Problem sein.“
Steigende Lufttemperaturen werden auch vor Gewässern keinen Halt machen, da ist sich Krafczyk sicher: „Da können wir leider kaum gegensteuern. Kälteliebende Fischarten wie Bachforelle und Koppe wird es irgendwann nicht mehr geben.“
Zwar werden gefährdete Fischarten wieder „besetzt“, also in die Gewässer eingebracht, doch auf Dauer sei das keine Lösung.
Dem kann Dr. Oliver Born von der Fischereifachberatung Schwaben nur zustimmen: „Ich halte zwar nichts von Horrorszenarien, aber durch den fortschreitenden Klimawandel werden die heimischen Fische negativ beeinflusst.“ Doch was kann man dagegen unternehmen? „Nicht viel“, sind sich Krafczyk und Born einig. „Wir haben derzeit keine Antwort.“ Maßnahmen, um die Auswirkungen des Klimawandels zu bekämpfen, gebe es einige: So sei beispielsweise die Beschattung von Bächen eine Möglichkeit. Eine Komplettlösung gebe es allerdings nicht.
Für Born sind nicht nur die Wetterextreme der Grund für die schlechtere Lebensqualität der Fische. Begradigungen und Kanalisierungen der Flüsse in den vergangenen Jahrzehnten hätten einen enormen Einfluss auf das Leben der Tiere: „Den Fischen fehlen dadurch nicht nur Laichplätze, sie haben auch keine Ausweichmöglichkeiten bei Hochwasser.“ Diese Problematik bestätigen Allgäuer Fischereivereine.
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