Jugendbeirat Buchloe
Bild: Tobias Klöck
Jugendbeirat Buchloe
Bild: Tobias Klöck
Johanna Vogler heißt die erste Vorsitzende des neu gewählten Buchloer Jugendbeirats. Zu ihrem Stellvertreter bestimmten die acht wahlberechtigten Mitglieder Nicolas Capitano. Zoe Kersten ist künftig Schriftführerin des Jugendbeirats.
Die konstituierende Sitzung im Sitzungssaal des Rathauses bezeichnete Bürgermeister Josef Schweinberger als „geschichtsträchtigen Moment“. Und dabei stand gleich die erste wichtige Entscheidung auf dem Plan: die Wahl des Vorsitzenden, des Stellvertreters und eines Schriftführers. Zuvor appellierte der Rathauschef nochmals an die Jugendlichen, sich im neuen Gremium mit vollem Tatendrang einzubringen. Der Jugendbeirat soll in Zukunft den Interessen der Jungbürger Buchloes Gehör verschaffen, sodass „etwas Sinnvolles dabei rauskommt“.
Johanna Vogler und Lukas Nanos kandidierten um den Beiratsvorsitz. Für Vogler sind vor allem Netzwerke unter den Jugendlichen in Buchloe von großer Bedeutung, zudem sei sie offen für neue Ideen und Vorschläge. „Mir ist es aber auch wichtig, meine eigene Meinung zu vertreten“, betonte Vogler am Ende ihrer Nominierungsrede.
Kandidat Lukas Nanos zeigte sich erfreut darüber, dass der Jugendbeirat die gesamte Altersspanne der Buchloer Jugendlichen für die kommende knapp zweijährige Wahlperiode abdecke. „Wir müssen nun zeigen, dass wir gute Ideen haben und dann sind wir in der Pflicht, zu liefern“, sagte Nanos. Eine Sache stand für ihn bereits im Vorfeld zur Wahl fest: „Lasst uns Buchloe gemeinsam besser machen.“
In der geheimen Wahl für den Vorsitz setzte sich Johanna Vogler mit 5:3 Stimmen gegen Lukas Nanos durch. Als Kandidaten für Voglers Stellvertreter stellten sich Nicolas Capitano, Zoe Kersten und erneut Lukas Nanos zur Verfügung. Nachdem im ersten Wahlgang Zoe Kersten vier Stimmen, Nicolas Capitano und Lukas Nanos je zwei Stimmer erhalten hatten, entschied das Los für eine Stichwahl zwischen Kersten und Capitano.
Mit 6:2 Stimmen wählten die Gremiumsmitglieder dann Capitano zum Stellvertreter der Vorsitzenden. Zoe Kersten ging jedoch nicht leer aus. Sie wurde am Ende mit sieben gültigen Stimmen zur Schriftführerin gewählt.
In den kommenden Wochen möchte der Bürgermeister bei einer „Sightseeing-Tour“ durchs Rathaus den Jugendlichen die Hintergründe und Arbeitsweisen der Verwaltung näherbringen. Auch sonst stehe die Rathaustür „immer offen“ und falls Hilfe benötigt werde, könne die jederzeit in Anspruch genommen werden, betonte Schweinberger.
Monika Strohmayer, parteilose Stadträtin und Jugendbeauftragte, freute sich über das Wahlergebnis gerade im Hinblick auf die weibliche Vorsitzende. Strohmayer wünschte sich, dass auch seitens des Jugendbeirates ein Mitglied dem Steuerungskreis „Fair-Trade-Stadt Buchloe“ angehören würde. Die Euphorie wurde jedoch gleich vom Bürgermeister gebremst. Zunächst solle sich das neue Gremium finden. „Wir dürfen die Jugendlichen nicht sofort vereinnahmen und mit Posten überfrachten“, meinte Schweinberger.
Nichtsdestotrotz gebe es in naher Zukunft auch schon Termine, die laut Stadtjugendpfleger Hans-Jürgen Mayer vom Gremium wahrgenommen werden sollten. Ende Oktober treffen sich beispielsweise sämtliche Jugendbeiräte aus ganz Schwaben im Augsburger Fußballstadion zum Netzwerken und gemeinsamen Gedankenaustausch. Und was passiert auf Stadtebene? Hier gibt es laut Vorsitzender Vogler bereits Ideen und Konzepte, die man weiterverfolgen und im Detail ausarbeiten möchte. So sind vor allem der Ausbau des Radwegenetzes innerhalb der Stadt, eine Aufwertung der Begrünung oder die Durchführung eines Musikfestivals Anliegen, denen sich der Jugendbeirat verstärkt widmen möchte.
Gerade für die über 18-jährigen des Jugendbeirats könnte die Kommunalwahl im kommenden Jahr eine spannende Sache werden, denn beide Gremien schließen sich laut Mayer nicht aus. „Wir haben über diese Situation im Vorfeld zur Jugendbeiratswahl lange diskutiert“, fügte er an. Und wenn die Jugend politische Verantwortung übernehmen will, sollte man dem nicht im Wege stehen.
Wie schwierig es ist, gerade junge Kandidaten zu finden, die sich auf einer Liste als möglicher Stadtrat aufstellen lassen, wusste der scheidende Rathauschef. Umso erfreulicher sei es also, wenn sie schon in jungen Jahren politische Verantwortung in solch einem Gremium übernehmen.