Ein LF 10, wie es schon einige Feuerwehren im Ostallgäu haben, will die Gemeinde Lamerdingen für ihre Feuerwehr anschaffen.
Bild: Jakob Weimper (Archivbild)
Ein LF 10, wie es schon einige Feuerwehren im Ostallgäu haben, will die Gemeinde Lamerdingen für ihre Feuerwehr anschaffen.
Bild: Jakob Weimper (Archivbild)
Zunächst erklärte Kommandant Werner Müller anhand einer Präsentation das im Moment vorhandene Fahrzeug LF8/6 und die Vorzüge eines neuen Fahrzeugs. Das jetzige ist bereits 27 Jahre alt, weshalb diverse Mängel die Einsatzbereitschaft gefährden. Außerdem entspreche es nicht mehr der aktuellen Norm und Ersatzteile seien schwer zu beschaffen. Das entsprechende aktuelle Fahrzeug wäre der Typ LF 10. Es ist derzeit das kleinste Fahrzeug auf dem Markt, das bei einem Einsatz der Feuerwehr vor Ort sein sollte. Aufgrund vieler Faktoren wie zum Beispiel den Anstieg der Einwohnerzahl, neue Gewerbebauten, die Erweiterung der Kindertagestätte, Aussiedlerhöfe, Waldflächen oder der Bahnstrecke solle der Kauf eines Neufahrzeugs eine Verbesserung darstellen. Die Beschaffung des LF 10 wurde auch von Kreisbrandrat Markus Barnsteiner empfohlen.
Das neue Fahrzeug hätte dann einen Wassertank mit 1200 Liter Inhalt, 120 Liter Schaummittel, ein Belüftungsgerät, Einsatzmittel zur technischen Hilfeleistung, Verkehrsabsicherungsmaterial und ein Lichtmastsystem zum Ausleuchten der Einsatzstelle bei Nacht. Besonderes Augenmerk legte Müller auf die technische Hilfeleistung, die mit dem derzeitigen Fahrzeug nicht möglich ist. Bei einem Verkehrsunfall müssen die Ehrenamtlichen bisher immer auf die Kollegen von der Feuerwehr Buchloe warten. Mit einer Ausstattung zur technischen Hilfeleistung könnte die FF Lamerdingen die Stabilisierung von verunfallten Fahrzeugen vornehmen, Glasscheiben aus Unfallfahrzeugen entfernen und den Airbag sichern. Ebenfalls im LF 10 wäre ein Erweiterungsset für die Erste Hilfe. Dies wäre eine Erleichterung für die derzeit acht ausgebildeten Sanitäter in der FF Lamerdingen.
Werkzeug zum Öffnen von verschlossenen Wohnungen runden die umfangreiche Ausstattung des LF 10 ab. Für das neue Fahrzeug wird mit Kosten in Höhe von rund 350 000 Euro gerechnet. Durch Zuschüsse vom Freistaat Bayern und Landkreis Ostallgäu würden sich die Kosten auf 264 900 Euro reduzieren. Im Rahmen einer interkommunalen Beschaffung zusammen mit der FF Lauchdorf – Gemeinde Baisweil – könnten weitere 7000 Euro an Förderung fließen. Der bei der Gemeinde Lamerdingen verbleibende Betrag beliefe sich auf 257 900 Euro.
Gemeinderat Fischer schlug vor, sich auf dem Gebrauchtfahrzeugmarkt umzusehen. Ein solches Fahrzeug wäre schneller in der Gemeinde und günstiger. Kommandant Müller entgegnete, dass Fahrzeuge in einer Berufsfeuerwehr etwa 20 Jahre genutzt werden, ein Fahrzeug in einer freiwilligen Feuerwehr rund 25 Jahre. Außerdem hätte es dann nicht die Ausstattung, die vor Ort benötigt wird. Zweiter Bürgermeister Winfried Kastl riet, kein Gebrauchtfahrzeug kaufen: „Das wäre der Schrott für die Zukunft. Es ist ja keine Fehlinvestition, man muss es auf die Jahrzehnte sehen, die Auslieferung und Bezahlung wäre erst 2022.“ Einstimmig beschlossen dann die Gemeinderäte, dass dem Konzept inhaltlich zugestimmt wird. Die Beschaffung des LF 10 für die Lamerdinger Feuerwehr ist zudem in einer interkommunalen Beschaffung zu erledigen.
Weitere Themen waren ein Bauantrag für die Schlößlestraße in Lamerdingen und eine Bauvoranfrage für die Augsburger Straße in Dillishausen sowie die Benennung eines Vertreters der Gemeinde in der Teilnehmergemeinschaft Dorferneuerung. Dazu wurde vom Gemeinderat Bürgermeister Manuel Fischer bestimmt. Sein Stellvertreter bleibt Zweiter Bürgermeister Winfried Kastl.