In der Corona-Krise sind Video-Besprechungen über Zoom oder Team für viele Menschen Alltag geworden. Aber was macht es mit Menschen, wenn sie sich jeden Tag selbst im Bildschirm sehen? Der Lindauer Schönheits-Chirurg Professor Werner Mang stellt einen ungewöhnlichen Trend fest.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Archiv)
In der Corona-Krise sind Video-Besprechungen über Zoom oder Team für viele Menschen Alltag geworden. Aber was macht es mit Menschen, wenn sie sich jeden Tag selbst im Bildschirm sehen? Der Lindauer Schönheits-Chirurg Professor Werner Mang stellt einen ungewöhnlichen Trend fest.
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In der Corona-Krise sind Video-Besprechungen über Zoom oder Teams für viele Menschen Alltag geworden. Aber was macht es mit Menschen, wenn sie sich jeden Tag selbst im Bildschirm sehen?
Werner Mang, einer der bekanntesten Schönheitschirurgen Deutschlands, hat konkrete Folgen für sich und seine Branche festgestellt. "In den Videoanrufen ist das Alter schonungslos zu erkennen. So geht es offenbar vielen, und sie kommen zu uns", sagt der Mediziner jetzt in einem Interview mit dem "Spiegel".
Corona verändere die Welt und auch die ästhetische Medizin, so der Leiter der Bodenseeklinik in Lindau. So seien viele Männer in Zeiten der zunehmenden Videokonferenzen offenbar mit ihrem Kinn unzufrieden. "Das Doppelkinn bei Männern ab 50 Jahren. Da haben die Anfragen nach einer Korrektur deutlich zugenommen, vor allem bei Managern, Politikern, Lehrern. Das hatte ich vor der Pandemie überhaupt nicht", so Mang. Und weiter: "Bei Männern geht es um das Kinn, Faltenunterspritzung, Tränensäcke, Fettabsaugung in den Bereichen Bauch und Hüfte. Bei den Frauen sind es immer noch die Brüste und Anti-Aging generell."
Der Impuls, "etwas machen zu lassen", habe vermehrt berufliche Gründe, sagte Mang in dem Interview. "Früher wollten die Leute eher ihrem Partner gefallen."
Tatsächlich sind es aber nicht nur Berufstätige, die sich laut Mang einer Schönheitsoperation unterziehen wollen. "Es kommen tatsächlich 14-Jährige zu uns in die Klinik, mit ihren besorgten Eltern, und zeigen bearbeitete Bilder von Instagram-Influencern. Das ist eine bedrohliche Entwicklung", so der Mediziner, der oft auch als "Schönheitspapst" bezeichnet wurde. Er selbst lehne Eingriffe bei Jugendlichen unter 18 allerdings "generell ab".
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