Mit dem sogenannten Enkeltrick gelang es bislang unbekannten Anrufbetrügern am Donnerstag, einen 91-jährigen Mann aus dem Landkreis Unterallgäu um 75.000 Euro zu betrügen.
Bild: Alexander Kaya (Symbolbild)
Mit dem sogenannten Enkeltrick gelang es bislang unbekannten Anrufbetrügern am Donnerstag, einen 91-jährigen Mann aus dem Landkreis Unterallgäu um 75.000 Euro zu betrügen.
Bild: Alexander Kaya (Symbolbild)
Mit dem sogenannten Enkeltrick gelang es bislang unbekannten Anrufbetrügern am Donnerstag, einen 91-jährigen Mann aus dem Landkreis Unterallgäu um 75.000 Euro zu betrügen.
Eine Anruferin hatte sich glaubhaft als Enkelin des alleinstehenden Rentners ausgegeben und um kurzfristige Leihgabe einer größeren Summe Bargeld für einen äußerst günstigen Wohnungskauf gebeten.
Der so genannte Enkeltrick ist eine besonders hinterhältige Form des Betrugs, der für Opfer oft existenzielle Folgen haben kann. Sie können dadurch hohe Geldbeträge verlieren oder sogar um Ihre Lebensersparnisse gebracht werden.
Mit den Worten "Rate mal, wer hier spricht" oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist älteren und allein lebenden Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, ein Auto- oder Computerkauf. Die Lage wird immer als äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld abholt.
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Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht parat, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben. Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht mehr zu Fuß bewältigen kann. Auf diese Weise haben Enkeltrick-Betrüger in der Vergangenheit bereits Beträge im fünfstelligen Eurobereich erbeutet.
Im Jahr 2020 ergaunerten Anrufbetrüger mit der Masche Enkeltrick im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West 106.000 Euro. Insgesamt 110 Fälle wurden der Polizei im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West gemeldet. In vier davon waren die Täter erfolgreich. Im Landkreis Unterallgäu wurden im letzten Jahr 12 Fälle bekannt, wobei es bei allen beim Versuch blieb.
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m aktuellen Fall aus dem Unterallgäu gingen die Betrüger besonders dreist vor. Unter dem Vorwand, dass die Geldübergabe zum Kauf der Wohnung sehr dringend sei, bestellten sie ihrem Opfer ein Taxi, damit dieser noch am selben Tag zur Bank fahren und mehrere zehntausend Euro von seinem Konto abheben konnte. Nur wenige Minuten nachdem er wieder zu Hause ankam, hatte er wie vereinbart das Geld einem vermeintlichen Geldboten an seiner Haustür übergeben.
Doch damit wollten sich die Betrüger offensichtlich nicht zufrieden geben und bedrängten den Mann zur Herausgabe weiterer Vermögenswerte. Hierbei übergab der Geschädigte schließlich wertvolle Goldmünzen, die er zu Hause aufbewahrte. Als schließlich erneut eine Frau bei ihm aufgetaucht war, um weiteres Geld zu verlangen, wurde er misstrauisch und versuchte die Frau festzuhalten. Dieser gelang jedoch die Flucht, ehe er die Nachbarn verständigen konnte.
Die Kriminalpolizeiinspektion Memmingen hat zwischenzeitlich die Ermittlungen zu den Tätern aufgenommen, Hinweise werden jederzeit unter 08331/10 00 entgegen genommen.
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Grundsätzlich gilt: Reden Sie mit Ihren Verwandten, Bekannten und den alleinlebenden Senioren in der Nachbarschaft über Anrufbetrüger. Darüberhinaus rät die Polizei:
Nähere Infos zum Enkeltrick finden Sie unter: www.polizei-beratung.de.
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