Auch wenn die Läden gerade geschlossen haben und es keine Faschingspartys gibt: Man kann auch zuhause feiern. Sissy Kern gibt Tipps, wie es geht.
Bild: Sissy Kern/Collage: Küthmann
Auch wenn die Läden gerade geschlossen haben und es keine Faschingspartys gibt: Man kann auch zuhause feiern. Sissy Kern gibt Tipps, wie es geht.
Bild: Sissy Kern/Collage: Küthmann
Eine Runde Polonaise im Piraten- oder Prinzessinenkostüm - das ist dieses Jahr nicht möglich. Wie alle anderen Faschingsveranstaltungen müssen auch die Kinderbälle ausfallen. Doch es gibt Ideen und Lösungen, wie auch während des Lockdowns Faschingsstimmung aufkommt.
Wer mag, kann selbst kreativ werden. Sissy Kern macht das jedes Jahr: Die 35-jährige Kaufbeurerin feiert seit Jahren mit ihren Kindern Fasching zuhause: "Wir verbringen die Wochen davor schon mit basteln und schmücken", erzählt die dreifache Mutter.
Aktuell gibt es nur ein Problem: Es ist schwer, an Material zu kommen. "Gerade Tonpapier in solchen Mengen gibt es eigentlich kaum", sagt Kern. Bastelgeschäfte haben schließlich wegen des Lockdowns geschlossen. Für Kern ist das aber weniger ein Problem, als ein Ansporn noch kreativer zu werden. "Wir nehmen beispielsweise normales Druckerpapier und bemalen es mit Wasserfarbe." Alternativ könne man auch den Öltrick anwenden. Das geht so:
Kein Fasching ohne Konfetti! Und damit es erst richtig Spaß macht, empfiehlt Kern eine selbstgebastelte Konfetti-Kanone. "Dazu braucht man eine dickere Kartonrolle - etwa von Küchenpapiertüchern - , einen Luftballon und Konfetti - also bunte Papierschnipsel, die man auch selbst machen kann", erklärt die 35-Jährige. So funktioniert die Konfetti-Kanone:
Zum Fasching gehören auch Spiele - und auch da hat die Kaufbeurerin einige Tipps auf Lager: "Topfschlagen geht immer, Kinder lieben das." Ein weiterer Klassiker ist der "Stopptanz": Alle tanzen und einer macht aprupt die Musik aus, woraufhin die anderen "einfrieren" müssen: "Wer sich bewegt, ist raus", sagt Kern.
Auch immer beliebt sei das Spiel "Der Boden ist Lava": Alle tanzen, sobald die Musik aus ist, muss jeder sich auf einen Gegenstand oder ein Möbelstück retten.
Kern hat auch einen Spieltipp, für den man ein wenig basteln muss: das Murmelspiel. "Man schneidet drei Löcher - die können auch unterschiedlich groß sein - in einen Karton." DIe Kinder müssen dann die Murmel rollen und in ein Loch treffen: "Man kann auch Punkte verteilen, wenn jemand trifft - oder das Ganze einfach aus Spaß machen", sagt Kern. "Kleinere Kinder können einen Tischtennis-Ball oder ein Wollknäuel nehmen - auch so etwas hat man ja immer zuhause."
Kleine "Wettrennen" kann man beispielsweise mit zwei gleichen Spielzeugautos machen, an die man einen Wollfaden bindet. "An das Ende kommt eine Klopapierrolle und dann wickelt man den Faden um die Wette auf. Wessen Auto zuerst da ist, hat gewonnen."
Größere Kinder können auch "Luftballons aufstechen": "Man hängt mehrere Luftballons an die Decke und klebt eine Reißzwecke auf einen Besen", erklärt die Kaufbeurerin. Damit können die Kinder dann versuchen, die Luftballons zu treffen und zum platzen zu bringen. "Man kann auch einen dunklen Luftballon mit Konfetti füllen, das ist eine coole Überraschung für Kinder", sagt Kern. "Klar gibt es eine kleine Sauerei, aber das macht Kindern eben am meisten Spaß."
Damit das alles nicht nur Spiele, sondern eben Faschingsspiele sind, gehört eine Verkleidung dazu. Und auch hier, betont Kern, hat man viele Sachen schon zuhause: "Bei einem Piratenkostüm braucht man eigentlich nur ein Tuch als Augenbinde, Kajal, um einen Bart anzumalen und zusammengerollte Zeitungen, um ein Schwert daraus zu basteln."
Auch ein Schmetterlingskostüm ist laut Kern schnell gemacht: "An einen Haarreif kann man aus Pfeifenputzern Fühler drankleben - alternativ kann man auch wieder Zeitungspapier dünn zusammenrollen." Ein Tuch oder ein dünner Schal kann als Flügel dienen, das geht so:
Haarreife können auf viele Arten "zweckentfremdet" werden, sagt die 35-Jährige: "Man kann alle möglichen Ohren daran basteln, beispielsweise Mäuseohren. Das geht natürlich auch mit Mützen."
Aber auch Kleidung der Eltern kann anders zum Leben erweckt werden: "Man kann ein altes T-Shirt vom Papa nehmen und die Ärmel und die Schulterpartie wegschneiden, sodass nur noch das Bündchen am Hals da ist - zack, hat man ein Superman-Cape." Und ein altes Kleid von der Mama wird schnell zum neuen Outfit für eine Prinzessin.
"Auch billige Fleecedecken kann man toll zu Kostümen machen", sagt Kern. "Man kann aus einer rote Decke einen Poncho machen, schwarze Kreise draufnähen und schon ist es ein Marienkäfer-Kostüm."
Masken für die jeweiligen Kostüme könne man sich ganz einfach aus Papptellern basteln, empfiehlt Kern.