Kommentar

Fachkräftemangel: Die Herausforderung ist eine gesellschaftliche Aufgabe

Viele Unternehmen sind auf der Suche nach Arbeitnehmern. Wenn kein Personal da ist, müssen Filialen - wie hier in der Kemptener Straße in Füssen - geschlossen werden.

Viele Unternehmen sind auf der Suche nach Arbeitnehmern. Wenn kein Personal da ist, müssen Filialen - wie hier in der Kemptener Straße in Füssen - geschlossen werden.

Bild: Benedikt Siegert

Viele Unternehmen sind auf der Suche nach Arbeitnehmern. Wenn kein Personal da ist, müssen Filialen - wie hier in der Kemptener Straße in Füssen - geschlossen werden.

Bild: Benedikt Siegert

Die Unternehmen und Betriebe suchen händeringend nach geeignetem Personal. Der Fachkräftemangel ist eine gesellschaftliche Aufgabe.
18.03.2023 | Stand: 10:00 Uhr

Der Arbeitsmarkt befindet sich in einem stetigen Wandel: Selten gelten Jobbeschreibungen von Berufen über mehrere Jahrzehnte. Arbeitsabläufe verändern sich, werden effizienter oder gar überflüssig, und neue Arbeitsplätze entstehen. Auch die Gesellschaft verändert sich und damit ihre Ansprüche an ein erfülltes Berufsleben.

Probleme sind teilweise von Politik und Betrieben hausgemacht

Einige der jetzigen Probleme sind von der Politik hausgemacht oder (bisher) zu wenig ernst genommen worden. Beispielhaft sollen hier der demografische Wandel und der Fokus auf Abitur und Studium genannt werden – obwohl es in Deutschland ein qualitativ hochwertiges Ausbildungssystem gibt. Auch Betriebe haben sich teilweise zu spät um eine nachhaltige Mitarbeiterbindung gekümmert. Vor 20 Jahren hätte man an diesen Schräubchen drehen können (und müssen).

Es braucht gute Ideen, um Menschen zu den Unternehmen zu locken

Die nun geplanten Maßnahmen – etwa die kostenlose Meisterausbildung – sind wichtig und richtig. Es braucht aber noch weitere Ideen, die ernsthaft diskutiert werden müssen, wie zum Beispiel die von einigen Betrieben eingeführte Vier-Tage-Woche. Letztendlich ist es aber nicht nur die Aufgabe der Politik, die gewiss die Leitplanken legen muss. Die Herausforderung ist eine gesellschaftliche Aufgabe. Und wir sollten sie nicht erst lösen, wenn es wirklich niemanden mehr in den Kitas, Krankenhäusern oder in den Werkstätten gibt.