Viel Regen in kurzer Zeit: Ein starkes Unwetter sorgte am Montagnachmittag in Füssen und Umgebung für dutzende Einsätze der Feuerwehr. Die Feuerwehr Füssen musste Wasser aus der Netto-Filiale am Luitpoldparkhotel pumpen, in Füssen-West liefen Keller voll.
Bild: Benedikt Siegert, Heike Heel
Viel Regen in kurzer Zeit: Ein starkes Unwetter sorgte am Montagnachmittag in Füssen und Umgebung für dutzende Einsätze der Feuerwehr. Die Feuerwehr Füssen musste Wasser aus der Netto-Filiale am Luitpoldparkhotel pumpen, in Füssen-West liefen Keller voll.
Bild: Benedikt Siegert, Heike Heel
Aktualisiert am Dienstag, 10 Uhr - Über Füssen und dem Umland ist am Montagnachmittag ein Unwetter mit Hagel und starkem Regen niedergegangen. Das Ausmaß der Schäden wird am Dienstagmorgen erst deutlich - der Schaden dürfte in die Millionen gehen.
In Füssen und Schwangau herrschte am Montagnachmittag für kurze Zeit Weltuntergangsstimmung: Ein massiver Hagelschauer ging nieder, Straßen wurden weiß, kurze Zeit darauf waren die Einsatzkräfte gefragt: Die Feuerwehren aus Füssen, Weißensee, Hopfen am See und Schwangau mussten komplett ausrücken. „Überall haben wir Probleme mit dem Wasser“, berichtete Füssens Kommandant Thomas Roth.
Gegen 16.30 Uhr beruhigte sich die Wetterlage allmählich. Nicht aber die Situation für die Einsatzkräfte. Noch immer waren Sirenengeheul zu hören und es fuhren Feuerwehr, Polizei und Rettungswägen quer durch die Stadt.
Bis in die Nacht liefen verschiedene Einsätze. Bürgermeister Maximilian Eichstetter sprach am Dienstag von einer Zahl von 160 Einsätzen für die Feuerwehren der Stadt und aller Ortsteile bis ca 2 Uhr.
Bürgermeister Eichstetter lobt in einem Gespräch mit unserer Redaktion die Professionalität der Einsatzkräfte. Das Team bestehend aus Füssens Feuerwehr Kommandanten Thomas Roth und Kreisbrandrat Markus Barnsteiner habe alles koordiniert und dabei hervorragende Arbeit geleistet. „Es hat sich gezeigt, dass sich die Großübungen der vergangenen Jahre, um für solche Fälle gerüstet zu sein, mehr als ausgezahlt haben“, sagte Eichstetter.
Das Ausmaß des Unwetters wird erst am Dienstagmorgen so richtig deutlich: Nach ersten Schätzungen dürfte ein Schaden in Millionenhöhe entstanden sein.
In vielen Privathaushalten laufen die Aufräumarbeiten: Vollgelaufene Keller müssen abgepumpt und Schmutz entfernt werden. Eine Mitarbeiterin unserer Redaktion berichtet, dass in ihrem Keller in Füssen West das Regenwesser auf 1,20 Meter stand und jede Menge Blattwerk und Geäst mit in den Keller gespült wurde. Die Wucht des Wasser habe sogar die Waschmaschine umgeworfen. Lesen Sie auch: Hochwasser-Schaden: Welche Versicherung zahlt, wenn im Keller das Wasser steht?
Auch in Kaufbeuren und in Marktoberdorf gab es am Montagabend Einsätze, nachdem unter anderem Keller und Unterführungen voll gelaufen waren. Füssen und das Umland hatte es am Montag aber besonders stark von den Unwettern getroffen.
Selbst der bundesweit bekannte Meteorologe Jörg Kachelmann griff die Wetterlage in Füssen auf. Auf seiner Website schrieb er um kurz vor 16 Uhr, dass Füssen und Umgebung eine Sturzflut der höchsten Stufe erreicht hätte. "In dieser Region besteht derzeit extreme Überflutungsgefahr durch heftige Regenfälle. Dabei wurde in der letzten Stunde eine durchschnittliche Niederschlagsmenge von 41 l/m² in dem Gebiet registriert. Punktuell sind bis zu 56 l/m² Niederschlag gefallen."
Das Landesamt für Umwelt in Bayern definiert Sturzflut wie folgt: "Sturzfluten sind besonders plötzlich und unerwartet auftretende Hochwasserereignisse, die sich durch ihre extreme Wucht von anderen Hochwasserereignissen unterscheiden. Ausgelöst werden sie von außergewöhnlichen Starkregenereignissen, die starken Oberflächenabfluss, schnell ansteigende Wasserstände und kräftige Abflusswellen bilden."
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