Mobilität

So wird Radeln in Pfronten sicher und attraktiv

Die typischen roten Markierungen für die Fahrradstreifen sollen sich künftig unter anderem an Kreuzungen auch in Pfronten finden. Die Markierung ist ein Teil der Maßnahmen, mit denen Radeln in der Gemeinde attraktiver und sicherer werden soll.

Die typischen roten Markierungen für die Fahrradstreifen sollen sich künftig unter anderem an Kreuzungen auch in Pfronten finden. Die Markierung ist ein Teil der Maßnahmen, mit denen Radeln in der Gemeinde attraktiver und sicherer werden soll.

Bild: Benedikt Siegert (Symbolbild)

Die typischen roten Markierungen für die Fahrradstreifen sollen sich künftig unter anderem an Kreuzungen auch in Pfronten finden. Die Markierung ist ein Teil der Maßnahmen, mit denen Radeln in der Gemeinde attraktiver und sicherer werden soll.

Bild: Benedikt Siegert (Symbolbild)

Der Gemeinderat beschließt ein Radverkehrskonzept. Es sieht viele Maßnahmen vor, von Lückenschlüssen über Abstellanlagen bis zur Beseitigung von Gefahrenstellen.
22.06.2023 | Stand: 10:10 Uhr

In den nächsten zehn Jahren soll der Alltagsradverkehr in Pfronten mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen verkehrssicher und attraktiv gemacht werden. Das sieht das Radverkehrskonzept vor, das der Gemeinderat einstimmig beschlossen hat. Es enthält neben einem Radwegenetz für das gesamte Gemeindegebiet Maßnahmen, mit denen Gefahrenstellen beseitigt werden sollen, außerdem neue Abstellanlagen sowie Ausschilderungen und Markierungen.

Anspruchsvolle Alltagsradler im Blick

Bei dem Konzept steht der Alltagsradler im Blick, der andere Ansprüche hat, als der Freizeitradler, der auch mal attraktive Umwege und Schotterstrecken in Kauf nimmt. „Der Alltagsradler will schnell, sicher und komfortabel zu seinem Ziel kommen“, erklärte Jan Schubert, der Leiter der Ortsentwicklung, als er dem Gemeinderat das Konzept präsentierte. Indem man ihm entsprechende Angebote macht, fördert man eine umweltfreundliche und gesunde Mobilität vor Ort. Und der hat sich nicht weniger vorgenommen, als ein „Raddorf“ allen Radfahrenden gerecht zu werden, Einheimischen und Gästen, Jung und Alt, in der Freizeit und im Urlaub wie im Alltag.

Hoher Sanierungsaufwand

Dass es bis dahin noch viel zu tun gibt, ergab eine Bestandsaufnahme durch das Büro Top Plan. Demnach ist der Wegezustand auf rund 40 Prozent der Strecken nicht ausreichend, was einen hohen Sanierungs- und Erstellungsaufwand bedeutet. Alleine zur Verbesserung der Verkehrssicherheit werden 52 Maßnahmenbündel zur Beseitigung von Gefahrenstellen sowie 26 weitere zur Beseitigung von Hemmnissen empfohlen. Während es für Freizeitradler ausgewiesene Routen gibt, gibt es diese für Alltagsradler ebenso wenig wie eigenständige Führungsformen wie Radfahr- und Schutzstreifen oder Fahrradstraßen. Auch bei der sonstigen Infrastruktur, etwa bei Abstellanlagen für Fahrräder, gibt es noch ein großes Entwicklungspotenzial. Zur Umsetzung der Konzeption wurden 54 Bereiche für Entwicklungsmaßnahmen, 67 zur Verbesserung der Infrastruktur, etwa durch Abstellanlagen, sowie zehn für Bodenmarkierungen und sechs Standorte zur Ergänzung der Wegweisung beschrieben.

Wetterschutz beim Parken

Neue oder verbesserte Abstellanlagen sollen ab dem kommenden Jahr geschaffen werden, für 2025 stehen dann aufwendigere Maßnahmen, beispielsweise mit einem Wetterschutz, auf dem Programm. Bis 2025 sollen auch Gefahren und Problemstellen entschärft werden, um Radfahren ohne Hindernisse und Gefahren zu ermöglichen. Für das künftige Radwegnetz sollen im kommenden Jahr die Ausführungsplanungen erstellt werden. Ab 2025 sollen in sechs bis acht Jahren mindestens 80 Prozent der Maßnahmen abgeschlossen werden. Höchste Priorität haben dabei Hauptachsen durchs Tal. Wegen der engen Platzverhältnisse werden diese nicht an der Hauptverkehrsachse (Allgäuer/Tiroler Straße) entstehen, sondern parallel dazu und zwar östlich (unter anderem über die Weglänge und durch das Berger Moos) wie westlich (Kirchenweg). Mit dem Schließen der Lücken wird bereits unmittelbar begonnen. So ist es der Gemeinde gerade gelungen, ein Grundstück zu erwerben, um in Weißbach für Radfahrer die Verbindung zwischen Gernweg und Ressestraße herzustellen, wie Bürgermeister Alfons Haf erklärte. Ab dem kommenden Jahr stehen auch die Hauptrouten im Bereich östlich beziehungsweise westlich des Bahnhofs Ried auf dem Programm.

Mobilitätsbeauftragter wird eingesetzt

Damit der Aufbau der Infrastruktur für Radler kontinuierlich begleitet und deren Belange bei allen künftigen Straßenplanungen beachtet werden, wird ein Mobilitätsbeauftragter eingesetzt. Wie Jan Schubert erklärte, wird er auch diese Funktion übernehmen. Ebenso wichtig wie der Aufbau der Radinfrastruktur ist deren Qualitätssicherung. „Dazu muss sie mehrfach jährlich kontrolliert und fortlaufend instand gehalten werden“, so Schubert. Beispielsweise müssten Abstellanlagen kontrolliert und gepflegt sowie Wege frei von Bewuchs gehalten werden. Auf den Hauptachsen sei zudem ein Winterdienst erforderlich. Festgelegt werden müssen auch Qualitätsstandards für Hauptrouten. Beispielsweise sollen künftig auch in Pfronten rote Markierungen bei Radwegen entlang vorfahrtsberechtigter Straße die Furten bei Querungen anzeigen.

Um auch in Zukunft den Überblick über die Radinfrastruktur und die noch erforderlichen Ausbaumaßnahmen zu behalten, muss das Konzept laufend aktualisiert und fortgeschrieben werden. Dazu steht dem Mobilitätsbeauftragten das Geoinformationssystem RIWA zur Verfügung.

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