Nichts wird es mit einem neuen Mehrfamilienhaus in Füssen. Wie der Stadtrat das trotz angespannter Wohnungslage begründet.
Bild: Siegert (Symbol)
Nichts wird es mit einem neuen Mehrfamilienhaus in Füssen. Wie der Stadtrat das trotz angespannter Wohnungslage begründet.
Bild: Siegert (Symbol)
Der akute Mangel an Wohnraum ist in Füssen allgegenwärtig. Lediglich sechs Wohnungsinserate waren zuletzt noch auf den gängigen Portalen zu finden. Zwei davon lagen bei knapp unter 2000 Euro Warmmiete, die restlichen Angebote waren, gelinde gesagt, wenig einladend. Da ist es kein Wunder, dass die Politik bestrebt ist, neue Wohnbauprojekte zu fördern. Doch nicht immer sagt der Bauausschuss Ja. Einer Anfrage in der König-Ludwig-Promenade erteilte das Gremium jetzt nämlich eine Absage.
Gleich mehrere Gründe sprachen aus Sicht der Verwaltung gegen das Vorhaben an der König-Ludwig-Promenade. Aber der Reihe nach: Die Eigentümer des dortigen villenartigen Gebäudes hatten sich mit einer Voranfrage an die Stadt gewandt. Ihr Ziel: Im Garten des Anwesens solle südseitig ein weiteres Gebäude entstehen mit Platz für zwei familiengeeignete Wohnungen für neun Personen.
Problem: Die dafür vorgesehene Fläche ist dafür im Bebauungsplan nicht vorgesehen. Drei Argumente sprachen jedoch dagegen. Zum einen ging es dabei um die aufgelockerte Bebauungsstruktur in der Gegend. „Das Projekt stände im Widerspruch dazu und wäre nicht zielführend“, sagte Bauamtsleiter Armin Angeringer. Als weiteres Problem würde sich aus seiner Sicht außerdem die Zufahrt erweisen. Diese erfolge im Rahmen einer Dienstbarkeit zur Zeit über den Parkplatz des angrenzenden Hotels Filser. „Für das neue Gebäude wäre eine Durchfahrt über eine bisherige Garage geplant“, sagte Angeringer. Und zeigte sich wenig überzeugt von dieser Lösung.
Als Christoph Weisenbach dann noch in die Diskussion warf, die Villa stehe zum Verkauf und die Eigner wollten nur den Preis in die Höhe treiben, war die Angelegenheit vom Tisch. Dem CSU-Stadtrat zufolge stehe das Anwesen zur Zeit für rund 2,4 Millionen Euro zum Verkauf. Mit dem vorliegenden Antrag sei nur eine Optimierung des Preises beabsichtigt. „Die Allgemeinheit profitiert davon in keiner Weise, selbst wenn da was gebaut wird, ist das nix für den einheimischen Markt“, sagte Weisenbach. Einstimmig verweigerte der Bauausschuss daher die Zustimmung.