Waren die giftigen Kohlenmonoxid-Werte in der Memminger Eissporthalle höher, als die Feuerwehr sie gemessen hat? Diesen Verdacht hat der heimische Eishockeyclub ECDC, dessen Frauen-Spiel am Samstagabend abgebrochen werden musste, weil Spielerinnen über Übelkeit und Schwindel klagten. Die Halle wurde evakuiert, 47 Personen mussten ins Krankenhaus. Ursache soll ein Defekt der Lüftungsanlage gewesen sein. Kripo und Staatsanwaltschaft ermitteln.
ECDC-Manager: Sind immer noch sehr verunsichert
„Wir sind immer noch sehr verunsichert“, sagt Peter Gemsjäger, Teammanager der ECDC-Frauen. Zwar hätten die Spielerinnen am Dienstagabend wieder in der Halle trainiert – aber mit ungutem Gefühl. Am Mittwochmorgen musste eine Spielerin wegen Atembeschwerden von ihrer Arbeitsstelle ins Klinikum gebracht werden. Unklar ist, ob das in Zusammenhang mit dem Vorfall vom Samstag steht.

„Ich wüsste gern, wann die Feuerwehr den Kohlenmonoxid-Wert von 180 ppm gemessen hat“, sagt Gemsjäger. Denn er habe um 18.45 Uhr veranlasst, dass die Hallentore zum Lüften geöffnet wurden. Da sei die Feuerwehr noch nicht vor Ort gewesen. Was aus ECDC-Sicht nahe legt, dass die Werte höher und gefährlicher gewesen sein könnten und die Stadt die Situation verharmlosen wolle.
Das sagt der Stadtbrandrat zu den Vorwürfen
„Das ist eine Vermutung – ich kann nur den Wert wiedergeben, den wir gemessen haben“, sagt Memmingens Stadtbrandrat Raphael Niggl dazu. Man habe die ersten Messungen kurz nach dem Eintreffen gegen 19.15 Uhr vorgenommen. „Das Lüften der Halle hat sich schon positiv bemerkbar gemacht – auch wenn die Luftbewegung sehr träge war.“ Zu Details der Messungen könne er mit Blick auf die laufenden Ermittlungen nichts sagen.
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