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Gewerkschaften im Allgäu

Pressekonferenz Allgäuer Gewerkschaften

„Für Acht-Stunden-Tag hart gekämpft“

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    Die Gewerkschaften im Allgäu wollen bei den anstehenden Betriebsratswahlen den Fokus auf die Arbeit der Ehrenamtlichen richten.
    Die Gewerkschaften im Allgäu wollen bei den anstehenden Betriebsratswahlen den Fokus auf die Arbeit der Ehrenamtlichen richten. Foto: Robert Michael/dpa (Symbolbild)

    Unternehmen stehen seit der Corona-Pandemie und des Beginns des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Druck: Hohe Energiekosten oder die überbordende Bürokratie machen ihnen zu schaffen. Teilweise kämpfen Branchen auch mit Auftragsrückgängen, etwa in der Industrie. Das spüren auch die Gewerkschaften im Allgäu. Wie die Unternehmer blicken sie gespannt auf den Koalitionsvertrag und dessen Umsetzung.

    DGB Allgäu befürwortet günstigere Energiekosten für Unternehmen

    Die geplante Senkung der Stromkosten wird vom Deutschen Gewerkschaftsbund Allgäu positiv gesehen. Die Unternehmen müssten entlastet werden, damit sie am Standort in Deutschland investieren können, sagt Gewerkschaftssekretär Tizian Wildegger. „Das Sondervermögen ist ebenfalls ein richtiger Schritt.“

    Es gibt aber auch Kritik: Der Plan, das Arbeitszeitgesetz zu lockern und den Acht-Stunden-Tag abzuschaffen, stößt auf Ablehnung. „Gewerkschafter haben für den Acht-Stunden-Tag hart gekämpft“, betont Wildegger. Längere Arbeitstage seien mit Blick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie „sicher nicht hilfreich“.

    Gewerkschaften hoffen auf Gesetze, damit Unternehmen im Tarif zum Zuge kommen

    Außerdem hoffen die Vertreter der Arbeitnehmer, dass noch ein Überbleibsel der alten Ampel-Regierung umgesetzt wird. Die hatte das sogenannte Bundestariftreuegesetz angestoßen. Aufträge des Bundes sollen demnach nur an Unternehmen vergeben werden, die nach einem Tarifvertrag der jeweiligen Branche zahlen. Das Ziel des Gesetzes: Es soll verhindern, dass Unternehmen zum Zug kommen, die ein günstiges Angebot abgeben können, weil sie zum Beispiel die Lohn- und Personalkosten nach unten drücken.

    Dieses Gesetz bräuchte es auch auf Länderebene, fordern die Gewerkschafter bei einem Gespräch in Kempten. Auch ohne diese Gesetze könnten die Kommunen das aber bereits bei den Vergabekriterien so umsetzen, berichtet Manuel Büttner von Verdi. Dazu bräuchte es Beschlüsse im Gemeinde- oder Stadtrat. „Es gibt bisher im Allgäu aber zum Beispiel keine kreisfreie Stadt, die das macht“, sagt Büttner.

    Bei der Entwicklung der Mitgliederzahlen im Allgäu sieht es laut Verdi-Vertreter Büttner und seiner IG-Metall-Kollegin Jasmin Steinert nach eigenen Angaben gut aus. Auch wenn die wirtschaftliche Lage der Betriebe und der Personalabbau zum Beispiel durch Freiwilligenprogramme spürbar seien. Büttner berichtet von etwa 9500 Mitgliedern, Steinert von 10.544.

    2026 stehen Betriebsratswahlen an

    Um die Erfolge der Gewerkschaften sichtbarer zu machen, weisen sie bereits jetzt auf eine Kampagne hin, die bei den Betriebsratswahlen 2026 eine Rolle spielen soll. Mit dem Slogan „Mehr Gewerkschaft - mehr von Allem“ soll der Fokus auf die engagierten Gewerkschafter in den Unternehmen gelenkt werden: „Oftmals sei den Beschäftigten nicht mehr bewusst, wer Entgelterhöhungen und andere Errungenschaften, wie Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall, erstritten hat.“

    Am 1. Mai veranstaltet der DGB mehrere Aktionen im Allgäu, zum Beispiel in Kempten, Memmingen oder in Marktoberdorf.

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