Die chronische Hautkrankheit Neurodermitis sorgt oft für starken Juckreiz. Wirksame Salben, die vom Ärzteteam der KJF Alpenklinik Santa Maria teilweise selbst entwickelt werden, sorgen für Abhilfe. Kinder und Jugendliche können in Oberjoch eine Reha absolvieren.
Bild: KJF Augsburg / Carolin Jacklin
Die chronische Hautkrankheit Neurodermitis sorgt oft für starken Juckreiz. Wirksame Salben, die vom Ärzteteam der KJF Alpenklinik Santa Maria teilweise selbst entwickelt werden, sorgen für Abhilfe. Kinder und Jugendliche können in Oberjoch eine Reha absolvieren.
Bild: KJF Augsburg / Carolin Jacklin
Neurodermitis, auch atopische Dermatitis genannt, zählt zu den häufigsten chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Etwa 3,5 Millionen Menschen in Deutschland sind laut der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) davon betroffen. Obwohl die Krankheit in jedem Alter auftreten kann, leiden vor allem Kinder bereits im Säuglingsalter unter der juckenden Hautkrankheit, heißt es in einer Mitteilung der Alpenklinik Santa Maria in Oberjoch, die zur Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg (KJF Augsburg) gehört. Dort bekommen Kinder und Jugendliche Hilfe in Form einer Rehabilitation.
Auf 1200 Metern sei das „perfekte Klima für die Behandlung von chronischen Hauterkrankungen und Allergien, da es hier so gut wie keine Milben-, Pollen- oder Feinstaubbelastung gibt“, informiert Dr. Markus Koch, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin sowie Chefarzt der KJF Alpenklinik Santa Maria. Eine Neurodermitis hat laut Koch verschiedene Ursachen. Auslöser können Nahrungsmittel, Pollen, Stress, Infekte oder andere Umweltfaktoren sein. Darüber hinaus spiele auch – genau wie bei vielen anderen allergisch bedingten, chronischen Erkrankungen – die Vererbung eine große Rolle.
Die Krankheit, die in Schüben auftritt, zeichnet sich durch extreme Trockenheit der Haut aus und ist verbunden mit starkem Juckreiz, Rötungen und Schuppungen. „Durch starkes Kratzen kommt es teilweise zu tiefen Verletzungen der Haut. Dadurch kann es leicht zu hartnäckigen Infektionen mit Bakterien, Viren und Pilzen kommen, die ihrerseits die Entzündungen weiter verstärken, Schubphasen verlängern und zu Vernarbungen führen“, sagt Dr. Koch. Außerdem könne der starke Juckreiz zu massiver Unruhe, Ein- und Durchschlafproblemen und bei Jugendlichen zu Konzentrationsproblemen führen. Umso wichtiger sei die sachgemäße Anwendung von Salben und Medikamenten.
In der KJF Alpenklinik Santa Maria profitierten die Patientinnen und Patienten von der langjährigen Erfahrung bei der Behandlung von Neurodermitis. „Durch unsere Spezialisierung und die große Expertise unseres Teams therapieren wir seit vielen Jahren unterschiedliche Schweregrade der Krankheit. Dabei kommen erfolgreich auch Cremes und Salben zum Einsatz, die wir selbst entwickelt haben“, erklärt der Chefarzt.
Neurodermitis verursache aber nicht nur körperliches Leiden: „Das veränderte Hautbild wird oft als Makel angesehen und führt zu einem geringen Selbstwertgefühl.“ Eine adäquate Behandlung der Hautkrankheit sei auch deswegen wichtig. Es sei auch möglich, dass Eltern und Geschwister die jungen Patientinnen und Patienten zu einer Reha begleiten.
Auch Begleitpersonen würden intensiv geschult, damit sie die Krankheit und deren Auswirkungen besser verstehen. Auch der Umgang mit Stress und Bewältigungsstrategien gegen den Juckreiz stünden bei der interdisziplinären Arbeit mit Fachkräften aus den verschiedenen Bereichen im Fokus.
„Wir verfolgen daher ein ganzheitliches Behandlungskonzept für eine langfristige Verbesserung des körperlichen und seelischen Wohlbefindens“, erläutert Dr. Koch den Vorteil einer stationären Reha gegenüber einer ambulanten Behandlung, die oft nur akute Beschwerden lindere.
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