Das Jochpass Oldtimer Memorial findet wieder statt. Ab 2025 soll damit allerdings Schluss sein.
Bild: Stephan Käufer (Archivbild)
Das Jochpass Oldtimer Memorial findet wieder statt. Ab 2025 soll damit allerdings Schluss sein.
Bild: Stephan Käufer (Archivbild)
Chromblitzende Kühlerfiguren und aufpoliertes Blech. Männer und Frauen in Lederkombi, Helm und Stiefeln. Und alles wird untermalt vom sonoren Hämmern und Blubbern von zwei-, vier- oder achtzylindrigen Motoren. Motorräder, Gespanne, Rennwagen und Pkw aus 100 Jahren Mobilitäts- und Technikgeschichte sind von Freitag, 14., bis Sonntag, 16. Oktober, in Bad Hindelang beim Jochpass Oldtimer Memorial zu bestaunen.
Etwa 170 Automobile, davon 34 Vorkriegsfahrzeuge, sowie 70 Motorräder und Gespanne sind gemeldet. Wenn das Fahrzeug über einen Beifahrersitz verfügt, kann in Zweierbesetzung mit Beifahrer gestartet werden. Am Freitag ist die Abnahme der Fahrzeuge. Dabei werden die Oldtimer, die alle über eine Erstzulassung vor dem 31.10.1989 verfügen müssen, administrativ sowie auf technische Korrektheit überprüft.
Für alle Fahrzeuge gelten Geräuschbeschränkungen, die nicht überschritten werden dürfen. Samstag und Sonntag, jeweils ab 8.30 Uhr bis etwa 18 Uhr, finden die Wertungsläufe statt. Seit 1999 wird das 1923 erstmalig ausgetragene Bergrennen als Gleichmäßigkeitsprüfung durchgeführt. Das bedeutet, alle Fahrer müssen eine Zeitvorgabe für die 5,49 Kilometer lange Strecke angeben. Sieger ist also nicht der schnellste Fahrer, sondern jener, der die vorgegebene Geschwindigkeit über alle Wertungsläufe am genauesten trifft.
Die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller schreibt in ihrem Grußwort zum Jochpass Oldtimer Memorial: „Die zeitlosen Automobile verbinden Historie und Tradition auf spannende Weise mit der Moderne. Oldtimer sind charakteristische Zeitzeugen des technischen Fortschritts. Von der Kreativität und dem Genie ihrer Konstrukteure profitieren wir noch heute.“
Im Sommer beschloss der Bad Hindelanger Gemeinderat, dem Jochpass Memorial ab 2025 keine Genehmigung mehr zu erteilen. Das Rennen passe nicht mehr in die touristische Ausrichtung. Uwe Lassau, Vorsitzender des veranstaltenden Vereins Jochpass Oldtimer Memorial, hofft, dass der Marktgemeinderat diese Entscheidung noch einmal überdenkt.
Er erklärt: „Man muss vielleicht noch einmal auf die Wertschöpfung für den Ort zurückkommen.“ Nicht nur die Gastronomie und die Hotellerie, sondern in der Folge auch Handwerksbetriebe und Dienstleister profitierten, gerade in den aktuell wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Weiter gibt er zu bedenken, dass der Werbeeffekt für den Ort groß sei durch die Berichterstattung in verschiedenen Fernsehsendern. Aus dem gesamten Bundesgebiet sowie dem benachbarten Ausland und den Beneluxstaaten reisen die Teilnehmer an.
Für Zuschauer, sagen Kenner, sind der Start in Bad Hindelang sowie der Zielbereich in Oberjoch besonders empfehlenswert. Die Passstraße ist an beiden Tagen jedoch für das Renngeschehen gesperrt. Die Umleitung erfolgt über Rettenberg und Wertach. Zuschauer können also nicht den Jochpass hinauf fahren. Das Betreten oder Überqueren der Rennstrecke ist zudem ausdrücklich verboten, es bestehe Lebensgefahr.
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