Das Gertrud-von-le-Fort-Gymnasium in Oberstdorf muss erweitert werden.
Bild: Benjamin Liss
Das Gertrud-von-le-Fort-Gymnasium in Oberstdorf muss erweitert werden.
Bild: Benjamin Liss
Die Schulen bleiben für den Markt Oberstdorf eine finanzielle Herausforderung: Nachdem der Gemeinderat gerade erst die millionenschwere Sanierung der Grundschule auf den Weg gebracht hat , stand jetzt das nächste Millionen-Projekt auf der Tagesordnung der Haushaltsberatungen: Die Erweiterung des Gertrud-von-le-Fort-Gymnasiums und der Neubau einer Drei-Feld-Turnhalle. Die geschätzten Kosten liegen bei rund 15 Millionen Euro. Verschiedene Varianten wurden dem Rat vorgestellt – eine Entscheidung soll Mitte Dezember fallen. Denn bis 2025 soll alles fertig sein, weil dann die höchsten Schülerzahlen zu erwarten sind. Derzeit besuchen rund 560 Schüler in 27 Klassen das Gymnasium.
„Die Zeit drängt“, sagte Marktbaumeister Marcus Ludwig im Gemeinderat. Obwohl erst 2015 die Generalsanierung des Gymnasiums abgeschlossen wurde, muss die Schule jetzt erweitert werden. Der Grund dafür ist die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium und die damit verbundenen Anforderungen an Unterrichtsräume. Rund 1300 Quadratmeter fehlen der Schule, erklärte Ludwig. Der Bedarf soll über einen Erweiterungsbau gedeckt werden. Auch die über 50-Jahre Doppelturnhalle ist in die Jahre gekommen. „Sie ist für den Schulsport nicht mehr geeignet, sagte Ludwig. Allein wegen der vom Ministerium vorgegebenen Maße komme eine Sanierung des Bestandsgebäudes nicht mehr infrage, erklärte der Marktbaumeister. Deswegen führe an einem Neubau der Halle kein Weg vorbei.
Aber wo sollen Erweiterungsgebäude und Sporthalle errichtet werden? Vorgestellt wurden im Gemeinderat vier Varianten für die Erweiterung der Schule, wobei eine Planungsidee schon im Vorfeld der Ratssitzung verworfen worden war. Die Empfehlung er Bauverwaltung sieht einen Anbau an den Eingang der Schule sowie eine neue Turnhalle auf der Fläche des kleinen Sportplatzes an der Rubinger Straße neben der Flüchtlingsunterkunft vor. Eine Alternative wäre der Bau der Sporthalle am derzeitigen Standort. Das hätte aber zur Folge, dass rund zwei Jahre lang kein Schulsport stattfinden kann, erklärt Ludwig. Möglich wäre zudem der Bau einer neuen Sporthalle im südlichen Hof des Gymnasiums.
Weil durch den Erweiterungsbau am Schuleingang Parkflächen verloren gehen, wir auch über einen Abriss des Jugendhauses „Bullwinkel“ nachgedacht, das an anderer Stelle neu gebaut werden soll. Dazu liefen aber derzeit noch die Gespräche, erklärte der Markbaumeister.
Baureferent Maximilian Hornik (UOL) machte sich dafür stark, eine Tiefgarage an der Schule zu errichten. So würden zusätzliche Flächen frei, argumentierte Hornik. Siegmund Rohrmoser (Grüne) hakte nach, ob es nicht sinnvoll sei, eine gemeinsame Sporthalle für Gymnasium und Mittelschule zu errichten. „Die Mittelschul-Halle ist in Ordnung“, erklärte Marktbaumeister Ludwig. „Es gibt keine Veranlassung, sie schon abzureißen.“
Jetzt soll der Gemeinderat beim Abschluss der Haushaltsberatungen am Mittwoch, 16. Dezember, entscheiden, welche Variante des Schulumbaus umgesetzt wird. Dann könnten im Jahr 2023 die Bagger am Gymnasium anrollen und Erweiterung sowie Sporthalle in der ersten Jahreshälfte 2025 fertig sein.
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