Beim Viehscheid 2022 kamen sechs Alpen, vier davon mit Kranzrindern, in Wertach an.
Bild: Matthias Becker
Beim Viehscheid 2022 kamen sechs Alpen, vier davon mit Kranzrindern, in Wertach an.
Bild: Matthias Becker
Der Viehscheid in Wertach (Landkreis Oberallgäu) gilt als einer der ältesten Alpabtriebe im Allgäu. Bei dem relativ großen Viehscheid mit 600 bis 700 Rindern und tausenden Besucherinnen und Besuchern gibt es einen großen Krämermarkt.
Die Zahl der Besucher in Wertach nahm in den 1960er Jahren immer mehr zu. Daraufhin wurde 1972 erstmals ein Festzelt errichtet. Für dessen Betrieb waren von 1994 bis 2013 Georg und Luise Demmel zuständig. Von 2014 bis 2022 sorgten die Festwirte Stefan Kraus und Johannes Schmöger für ein buntes Programm im Bierzelt. Heuer wird ein kleineres Festzelt am Feuerwehrhaus von den Festzeltwirten Lubica Riedmiller und Felix Widenmayer (Engelbräu Rettenberg) betrieben: ab 8.30 Uhr gibt's Livemusik mit der Musikkapelle Schwarzenberg, Musikkapelle Wertach und der Riedberg Party Band.
2022 kamen in Wertach mehr als 600 Rinder von den Alpen Sorg 1, Reuterwanne, Sorg 2, Willers Berg, Schnitzlertal und von der Bichler Alpe bei Regen im Ort an. Ein Hirte von der Alpe Reuterwanne sprach von einem guten Alpsommer. 2021 und 2020 wurde die Veranstaltung wegen der Corona-Pandemie abgesagt. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte zum Viehscheid in Wertach 2023:
Der Viehscheid in Wertach findet traditionell am 18. September statt. Ist dieser Tag ein Sonntag, fällt der Alpabtrieb auf den Tag danach. 2023 ist der Viehscheid in Wertach wieder traditionell am Montag, 18. September.
Das Wertacher Herbstfest mit Musik beginnt in der Regel bereits vorab mit dem traditionellen Dorfabend. Der Viehscheid-Tag beginnt um 8 Uhr mit dem Krämermarkt mit bis zu 70 Ständen und regionalen Angeboten wie Kräuter, Gewürze, Honig, Zirbenkissen, Trachtenmode, Süßigkeiten und Wurst - zwischen Rathaus und Scheidplatz am Feuerwehrhaus (Grüntenseestraße 27). Ende ist gegen 17 Uhr.
Gegen 8.30 Uhr beginnt das Alphornblasen am Scheidplatz. Die Herden der sechs Alpen treffen dort zwischen 8.30 und 11.30 Uhr mit etwa 600 bis 700 Rindern ein. Somit geht für Älpler und das Vieh der Alpsommer zu Ende. Die Tiere werden am Scheidplatz ihren Besitzern übergeben.
Der Viehscheid in Wertach zählt zu den ältesten in der Region und hat einen großen Krämermarkt mit bis zu 70 Ständen. Bevor die Herden am Scheidplatz eintreffen, stimmen dort Alphornbläser die Zuschauer auf die Ankunft ein.
Die Feuerwehr Wertach weist vormittags am Viehscheid-Tag die Besucher zu mehreren Parkplätzen ein: auf die Wiese gegenüber des Feneberg-Markts an der Grüntenseestraße (von der Ampelkreuzung an der B310), im Industriegebiet, an der Bahnhofstraße sowie am Kreisverkehr Wertach West (am Ortsausgang in Richtung Immenstadt und Sonthofen). Autofahrer können zudem an der St. Sebastianskapelle (Grüntenseestraße 30) parken.
Die Grüntenseestraße ab dem Feneberg-Markt ist übrigens während des Alpabtriebs zwischen 8.30 und 14 Uhr für den Verkehr gesperrt.
Wer mit dem Zug nach Wertach kommen will, sollte am Bahnhof in Oy-Mittelberg aussteigen (Reiseauskunft bei der Deutschen Bahn hier) und weiter mit dem Bus nach Wertach fahren (Fahrplanauskunft bei der Mona Allgäu hier).
Besucherinnen und Besucher können in Wertach und den Ortsteilen Hinterreute, Vorderreute, Bichel, Enthalb der Ach, Hinterscheid, Vorderschneid, Unter- und Oberellegg und Gereute übernachten. Auskunft über freie Zimmer in Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen in der Nähe gibt die Tourist-Info Wertach unter Telefon +49 8365 702199 oder per E-Mail.
Beim Viehscheid in Wertach sind etwa 700 Tiere von sechs Herden dieser Alpen mit dabei (Stand: 2022):
Veranstalter des Viehscheids ist der Markt Wertach. Die Gemeinde sucht noch einen Festwirt für 2023.
In diesem September locken wieder viele Viehscheide Besucherinnen und Besucher ins Allgäu. Hier gibt es eine praktische Übersicht über die Viehscheid-Veranstaltungen in der Region.
Das könnte Sie auch interessieren:
AZ-Reporter begleitet Allgäuer Alphirten und schreibt ein Buch darüber. Darum geht es in "Nüüf.