Tyler Spurgeon vom ESV Kaufbeuren beim Torschuss. Gleichzeitig beweist er: Sowohl vorne als auch hinten sind die Stutzen nummeriert.
Bild: Harald Langer
Tyler Spurgeon vom ESV Kaufbeuren beim Torschuss. Gleichzeitig beweist er: Sowohl vorne als auch hinten sind die Stutzen nummeriert.
Bild: Harald Langer
Ausgerechnet der ESV Kaufbeuren lieferte bislang die größte Schlagzeile in der noch jungen Saison der DEL2. Wenngleich der Weggang von Trainer Rob Pallin nicht gewollt gewesen war. Durchaus beabsichtigt sind aber einige Änderungen in der Liga. Dazu gehören auch die Stutzen: Die müssen jetzt vorne Nummern haben: „Die Positionierung mindestens vorn und eine Nummernhöhe von mindestens acht Zentimeter werden in den von der Ligagesellschaft aufgestellten Richtlinien geregelt“, präzisiert ESBG-Geschäftsführer René Rudorisch.
Bei den Jokern hat die neue Regelung weder Begeisterung noch Missfallen hervorgerufen – schließlich hat sich für sie nichts geändert, erklärt Manuel Ort, der seit 2007 mit Unterbrechungen die Trikots des ESVK designt. „Wir haben die Nummern schon seit circa vier bis fünf Jahren auf den Stutzen – sogar vorne und hinten“. Bislang waren die Ziffern auf den Strümpfen freiwillig, jetzt sind sie halt Pflicht. „Ich hatte deshalb auch kein Problem, die Nummern bei dem neuen Design zu integrieren“, berichtet Ort. Schließlich hätte es passieren können, dass deshalb ein Sponsor von dem Platz weichen muss.
Auch Neuzugang Markus Lillich sind die Nummern bekannt: „Die kenne ich noch aus meiner Zeit in Kaufbeuren“. Der Stürmer spielte bis 2019 für den ESVK, ehe er für zwei Jahre nach Bayreuth wechselte. „Dort hatten wir in meinem ersten Jahr Nummern auf den Stutzen – in dem zweiten nicht mehr“, erzählt Lillich.
Die Gründe für die nun verbindliche Regelung sei einfach, meint Rudorisch: „Für Schiedsrichter gibt es Situationen, wo sie mit dem Blick stark nach unten fixiert sind, um dem Spiel zu folgen. Wir wurden auch von unseren lizenzierten Standort-Fotografen darauf aufmerksam gemacht, dass es für die Erkennbarkeit der Akteure hilfreich sein kann, neben der Rücken- und Brust- oder Ärmelnummer noch eine dritte fest positionierte Nummer auf den Stutzen zu haben.“
Das kann auch Ort bestätigen: „Wir wurden von Fotografen bereits gelobt, weil wir Nummern auf den Schultern der Trikots haben - und nicht auf den Ärmeln, die oft von Gegenspielern verdeckt sind.“ Insofern begrüßt der Designer die einheitlichen Vorgaben. Das sieht auch Norman Pilling so, Fanbetreuer vom nächsten ESVK-Gegner, den Eispiraten Crimmitschau: „Gerade bei einem so schnellen Sport wie Eishockey ist es notwendig, die Trikotnummern an so vielen Stellen wie möglich aufzuzeigen, da es sonst dem Fan schwer fällt, genau zu erkennen, wer am Puck ist.“
Kritik aus den Vereinen kommt an der Regel nicht auf, berichtet Rudorisch: „ Wir haben diese ja bereits über den Sommer mit den Clubs besprochen.“ Dennoch könnten die Stutzen gleichsam zu Daumenschrauben werden, sollte ein Team die Nummern weglassen – aus Versehen oder absichtlich: „Grundlegend gilt es dann, die Nummern nachzubessern. Und aufgrund eines Verstoßes kann es zu finanziellen Strafen kommen“, erklärt der Geschäftsführer. Aber das werde wohl kaum nötig sein, fügt Rudorisch an, da „die Einführung auch von allen Clubs unterstützt wurde“.