Mit allen Mitteln: Der ESVK mit Jacob Lagacè (im Sturz) und Markus Schweiger vergab viele Chancen, aber die Bad Nauheimer mit Neuzugang Grayson Pawlenchuk, Goldhelm Tim Coffman und dem starken Keeper Felix Bick stellten sich den Jokern auch mit Härte entgegen.
Bild: Mathias Wild
Mit allen Mitteln: Der ESVK mit Jacob Lagacè (im Sturz) und Markus Schweiger vergab viele Chancen, aber die Bad Nauheimer mit Neuzugang Grayson Pawlenchuk, Goldhelm Tim Coffman und dem starken Keeper Felix Bick stellten sich den Jokern auch mit Härte entgegen.
Bild: Mathias Wild
„Wir hatten viele Chancen, auch Alleingänge auf das Bad Nauheimer Tor und Überzahlsituationen – irgendwann muss es klingeln“, sagte ESVK-Stürmer Max Oswald nach dem ersten Playoff-Spiel zwischen Kaufbeuren und Bad Nauheim. Doch es klingelte einfach zu wenig – oder auf der falschen Seite. Denn die Joker verloren in der ausverkauften Energie Schwaben Arena mit 2:4.
Dass etwas Besonderes anstand, war bereits vor dem Spiel zu bemerken: Es war Mittwochabend und trotzdem ein dezentes Verkehrschaos rund um das Eisstadion: Playoff-Zeit. 3100 Zuschauer, darunter auch ein Block mit Fans aus Hessen, wollten die Partie sehen. Und die sah aus Kaufbeurer Sicht zunächst gut aus: „Wir haben stark angefangen“, erklärte ESVK-Stürmer Markus Lillich, und mit „dem Großteil des Spiels“, könnten die Joker auch zufrieden sein, meinte Verteidigerkollege Nicolas Appendino. Deshalb sprach Bad Nauheims Trainer Harry Lange auch davon, dass sein Team „Glück“ gehabt hatte: „Dass wir aus dem ersten Drittel mit 1:1 hinausgegangen sind“.
Doch danach steigerten sich die Roten Teufel: „Es war ein brutal gutes Auswärtsspiel. Bicki (Torwart Felix Bick) war überragend, die Verteidiger haben gut hinten herausgespielt und unsere Special Teams waren gut“, erläuterte EC-Verteidiger Daniel Weiß die Stärken der Gäste. Umgekehrt profitierte der EC von den Schwächen der Joker: „Wir haben unsere Chancen nicht reingemacht. Und mit zwei Toren kann man zuhause nicht gewinnen“, erklärte Lillich. Außerdem waren die Special Teams sowohl in Über- als auch in Unterzahl nicht erfolgreich und das Forechecking der Joker etwas schwachbrüstig – „auch wie wir aus der Abwehr gespielt haben“, analysierte Appendino.
Denn das war zweischneidig: Einerseits schön anzusehen, wenn sich die Joker spielerisch befreiten, andererseits von einem Stöhnen der Zuschauer begleitet, wenn der Puck beim Gegner landete – Florian Thomas nannte das zu Recht „Leichtsinnsfehler“. Hinzu kam, dass Bad Nauheim die Fehler erzwingen wollte – und es teilweise gelang. Ab Mitte des zweiten Drittels schalteten die Kurhessen nämlich in den Playoff-Modus und die Kaufbeurer krachten öfter in die Bande oder auf das Eis. „Das ist Playoff-Eishockey, da ist Härte dabei“, meinte Appendino. Wenngleich die Teufel Glück hatten, dass zwei Aktionen, bei denen ein Schläger und ein Ellbogen im Gesicht von Jokern gelandet waren, nicht geahndet wurden.
Doch Thomas berichtete auch von einer gewissen Verunsicherung im zweiten Drittel – Oswald erklärte dazu: „Vielleicht sind wir etwas überrascht worden und haben keinen Weg gefunden, dagegen zu halten.“ Trainer Marko Raita sprach deshalb von Arbeit, die jetzt vor dem ESVK liege. Vor allem das Spiel aus der Abwehr, das Forechecking und die Special Teams müssen besser werden, fordert Appendino – am besten schon im zweiten Spiel am Freitag ab 19.30 Uhr in Bad Nauheim. „Wir spielen so viele Spiele, wie notwendig sind, um die Serie zu gewinnen“, hofft Nicolas Appendino optimistisch. Denn noch sei nichts verloren, sagt auch Lillich: „Wir müssen uns noch keinen Kopf machen.“
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