Vor dem großen Ansturm

Jürgen Foldenauer macht die Kaufbeurer Beethovenschule fit für den Schulstart

Beethoven Schule Foldenauer Beethoven Schule Hausmeister Foldenauer wechselt Türschilder

Damit am ersten Schultag jede Klasse weiß, in welchem Zimmer sie unterrichtet wird, bringt Jürgen Foldenauer, Hausmeister der Kaufbeurer Beethovenschule, die ensprechenden Türschilder an.

Bild: Harald Langer

Damit am ersten Schultag jede Klasse weiß, in welchem Zimmer sie unterrichtet wird, bringt Jürgen Foldenauer, Hausmeister der Kaufbeurer Beethovenschule, die ensprechenden Türschilder an.

Bild: Harald Langer

Bevor an der Kaufbeurer Beethovenschule der Unterricht startet, hat der Hausmeister jede Menge zu tun. Dem ersten Schultag sieht er aber gelassen entgegen.
11.09.2023 | Stand: 05:00 Uhr

Der kommende Dienstag ist auch für Jürgen Foldenauer ein besonderer Tag. Im Gegensatz zu vielen Schülern kommt bei ihm aber keine große Unruhe mehr auf, wenn er an den Start des neuen Schuljahres denkt. Foldenauer arbeitet seit rund 20 Jahren als Hausmeister an der Beethovenschule in Kaufbeuren. "Da ist man nicht mehr aufgeregt - zumindest weniger als die Erstklässler oder auch manche Lehrer, die neu an der Schule sind", sagt Foldenauer lachend. Damit dann ab dem ersten Schultag alles möglichst reibungslos läuft, hat er gerade in den letzten Ferientagen viel zu tun.

Sobald die Schüler der Grund- und Mittelschule am Gartenweg sich in die großen Ferien verabschiedet haben, ist Foldenauer noch zwei Wochen lang im und am Schulhaus beschäftigt, um etwa für die Generalreinigung, die im August stattfindet, alles vorzubereiten. Dafür müssen unter anderem auch immer wieder Räume komplett ausgeräumt werden, damit die Bodenbeläge dort neu beschichtet werden können. Der Sommerurlaub des 53-Jährigen, der eine Lehre zum Installateur und Bauspengler absolviert hat, endet dann eine Woche vor Schulbeginn, um die Räume und das Gelände fit zu machen für den großen Ansturm. Ein wichtiger Leitfaden ist dabei der Plan, den Rektor Andreas Haas für die Belegung der Schulräume erarbeitet hat. Entsprechend muss Foldenauer Schulbänke und Stühle in den Lehrräumen verteilen - und zwar in den passenden Größen. Das sei an der Beethovenschule besonders aufwendig, weil diese von Schülerinnen und Schülern von der ersten bis zur neunten Klasse besucht wird.

Bei der Raumverteilung in der Beethovenschule in Kaufbeuren ist Kreativität gefragt

Aber auch ganz allgemein sei die Festlegung der Nutzung und die entsprechende Möblierung der Räume ziemlich kompliziert. Nicht erst seit die Beethovenschule eine offene Ganztagsschule mit Mittagsverpflegung ist, müsse der Raumnot mit kreativen Lösungen begegnet werden. "Es ist immer eng. Man muss schauen, wie es geht. Aber irgendwie geht es doch immer", berichtet Foldenauer mit einer Ruhe, die von viel Berufserfahrung zeugt. Ist die Raumaufteilung dann vollbracht, gilt es, die entsprechenden Türschilder anzubringen und die Zimmerschlüssel geordnet an die Lehrerinnen und Lehrer auszugeben. Dazwischen werden in den letzten Tagen vor dem Schulstart große Pakete mit Schulbüchern angeliefert, die in die Bibliothek geschafft werden wollen. Die elektrischen Rollos, die Klimaanlage, die Lüftung und die Heizung müssen überprüft und gegebenenfalls repariert werden, und auch die eine oder andere Lampe ist wieder zum Leuchten zu bringen. "Kleinere Reparaturen mache ich schon selbst, wenn mehr fehlt, dann holen wir eine Firma", erklärt der gelernte Handwerker. Doch nicht nur im Gebäude steht viel Arbeit an, sondern auch auf dem Außengelände der Beethovenschule: von der Überprüfung der Büsche und Bäume auf Sturmschäden bis hin zum Rasenmähen.

Wenn Foldenauer dann auch noch den Mehrzweckraum für die Lehrerkonferenz am Tag vor dem Schulstart bestuhlt und alles für den Empfang der Erstklässler und ihrer Eltern vorbereitet hat, dann kann das neue Schuljahr kommen. Dann gehe die Arbeit für den Hausmeister aber natürlich weiter. "Es ist mit den Jahren insgesamt mehr geworden", berichtet er. Durch den Ganztagsbetrieb oder auch durch immer schärfere Sicherheitsvorschriften gebe es immer viel zu tun für ihn. Hinzu kommt, dass Foldenauer in der Hausmeisterwohnung direkt an der Schule wohnt und auch mal abends heraus geklingelt wird, wenn es etwa in der Turnhalle Probleme gibt, die nach dem Unterricht von verschiedenen Vereinen bis in die Nacht hinein genutzt wird.

Der Hausmeister räumt auch mit einem Vorurteil auf

Obwohl er keine eignen Kinder hat. komme er mit den Schülerinnen und Schülern "schon ziemlich gut zurecht", berichtet Foldener schmunzelnd und will nach 20 Jahren als Hausmeister an der Beethovenschule auch mit einem Vorurteil aufräumen: "Ich finde absolut nicht, dass die Schüler heute schlimmer sind als früher."

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