NHL ESV Kaufbeuren

Das heißeste Team der Liga - Tyler Spurgeon und Jacob Lagacé vom ESVK über die Playoffs in der NHL

Deutschlands bester: Leon Draisaitl (links) von den Edmonton Oilers spielt seit Jahren in der NHL auf höchstem Niveau – heuer sind die Oilers mit ihm und Connor McDavid (Mitte) Mitfavorit.

Deutschlands bester: Leon Draisaitl (links) von den Edmonton Oilers spielt seit Jahren in der NHL auf höchstem Niveau – heuer sind die Oilers mit ihm und Connor McDavid (Mitte) Mitfavorit.

Bild: AP/Godofredo A. Vásquez

Deutschlands bester: Leon Draisaitl (links) von den Edmonton Oilers spielt seit Jahren in der NHL auf höchstem Niveau – heuer sind die Oilers mit ihm und Connor McDavid (Mitte) Mitfavorit.

Bild: AP/Godofredo A. Vásquez

Die beiden Kanadier des ESV Kaufbeuren, Kapitän Tyler Spurgeon und Goldhelm Jacob Lagacé, über den Start der Playoffs in der NHL. Familienmitglied mit Titelchance.
19.04.2023 | Stand: 05:30 Uhr

In Deutschland haben die meisten Eishockeyspieler die Saison schon hinter sich, lediglich die Finalserien laufen noch. Doch in der stärksten Eishockeyliga der Welt geht es jetzt erst richtig los: In der Nacht auf Dienstag haben in der NHL die Playoffs angefangen. Zwei kanadische Spieler des ESV Kaufbeuren, die ihre Verträge bei den Jokern verlängert haben, fiebern besonders mit: „Ich mag es, die Top Teams zu sehen“, sagt Jacob Lagacé. Und Kollege Tyler Spurgeon hat eine persönliche Beziehung zu den Playoffs, da sein Bruder mit den Minnesota Wild mitspielt.

Als Kinder Oilers-Fans - jetzt Kapitäne ihrer Teams

Spurgeon stammt außerdem aus Edmonton, das mit den Topscorern der Liga Connor McDavid und dem deutschen Leon Draisaitl ebenfalls in den Playoffs steht, und in der Eishockey-Ikone Wayne Gretzky früher gespielt hat. Mit Jared kabbelte sich Tyler deshalb in der Kindheit, wer den Onkel zu den Spielen der Oilers begleiten durfte. Die Brüder landeten schließlich beide beim Hockey: Jared wurde von den New York Islanders und Tyler von Edmonton gedraftet. Inzwischen ist der 33-jährige Jared Kapitän in Minnesota, während der 37-jährige Tyler seit zwei Jahren Kapitän des ESVK ist.

Tyler Spurgeon, Kapitän und Scorer des ESV Kaufbeuren.
Tyler Spurgeon, Kapitän und Scorer des ESV Kaufbeuren.
Bild: Mathias Wild (Archivbild)

Auch Lagacé spielte von Kindheit an Hockey – zunächst einmal auf zugefrorenen Seen bei Montreal, wo die Canadiens in der NHL spielen: „Montreal ist meine Heimatstadt, deshalb ist es immer mein Lieblingsteam“, erklärt der 33-Jährige. Aber gedraftet wurde der Junioren-Weltmeister von den Buffalo Sabres. Mittlerweile spielt er in Kaufbeuren und hat dort seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert. Die beiden Kanadier waren vergangene Saison Topscorer beim ESVK. Nun werfen sie einen Blick auf die Playoffs der NHL.

Jacob Lagacé setzt auf Favoriten

Lagacé muss zu seinem Bedauern dabei auf die Canadiens verzichten – die befinden sich im Umbruch und wurden nur letzter in ihrer Liga. Das Viertelfinale der Eastern Conference hat es aber in sich: Boston Bruins – Florida Panthers, Toronto Maple Leafs – Tampa Bay Lightning, Carolina Hurricanes – New York Islanders, New Jersey Devils – New York Rangers. Zwar sind New Jersey und Tampa Bay stark einzuschätzen, aber Jacob Lagacé setzt auf die Favoriten: „Boston, Toronto, Carolina und New York Rangers kommen weiter.“

Jacob Lagacé war in seiner ersten Saison Topscorer des ESV Kaufbeuren.
Jacob Lagacé war in seiner ersten Saison Topscorer des ESV Kaufbeuren.
Bild: Mathias Wild

In der Western Conference ist Titelverteidiger Colorado Avalanche natürlich favorisiert. Aber Spurgeon hält auch viel von Edmonton: „Die Oilers haben eine unglaubliche Saison. Sie sind gerade das heißeste Team der Liga und sollten einen tiefen Playoff-Lauf haben.“ Denn Edmonton hat zuletzt 18 von 21 Spielen gewonnen, die meisten Treffer erzielt und drei Spieler – McDavid, Draisaitl und Ryan Nugent-Hopkins – mit mehr als 100 Scorerpunkten. Das haben heuer nur elf geschafft.

Jared Spurgeon mit starkem Jahr

Auch Minnesota schätzt Spurgeon stark ein – sein Bruder hat die Saison mit 32 Plusminus abgeschlossen – der Wert, der für einen Feldspieler die Differenz von Toren und Gegentoren angibt, die gefallen sind, während er auf dem Eis war. „Jared hat ein starkes Jahr. Ein solches Rating zu haben bedeutet, dass er und sein Team ein starkes Gesamtpaket auf dem Eis stellen“, erklärt Tyler Spurgeon.

Leon Draisaitl, Philipp Grubauer und Marco Sturm dabei

In der Western-Conference kommt es zu folgenden Partien: Colorado – Seattle Kraken (mit dem deutschen Torwart Philipp Grubauer), Dallas Stars – Minnesota Wild, Las Vegas Knights – Winnipeg Jets, Edmonton Oilers – Los Angeles Kings (mit dem deutschen Assisstenz-Trainer Marco Sturm). Spurgeon tippt etwas gewagt: „Im Viertelfinale gewinnen Colorado, Minnesota, Edmonton und Winnipeg.“

Boston Bruins im Osten

Einen Meistertipp will er noch nicht abgeben, aber Lagacé ist sich für den Osten schon sicher - denn die Bruins haben die Saison mit einem Punkterekord abgeschlossen: „Boston wird die Eastern Conference gewinnen.“

NHL

  • Liga: 32 Mannschaften – 25 aus den USA, sieben aus Kanada – in vier Ligen: Atlantic und Metropolitan (Eastern Conference) sowie Central und Pacific (Western Conference). In der regulären Saison spielen die Teams 82 Partien ligaweit gegeneinander.
  • Playoffs (Best-of-Seven): Die drei ersten jeder Liga sowie die beiden punktbesten Teams einer Conference qualifizieren sich. Zuerst spielen die Ligen untereinander im Viertelfinale (1. gegen Punktbester/2. gegen 3.), dann die Sieger im Halbfinale. Die Gewinner der Ligen treffen im Conference-Finale aufeinander, die Sieger aus Ost und West spielen schließlich um den Stanley-Cup.
  • Sieger 2023: Colorado Avalanche.
  • Favoriten: Boston Bruins, Toronto Maple Leafs, Colorado Avalanche, Edmonton Oilers, Las Vegas Knights.
  • Deutsche: Leon Draisaitl (Edmonton), Philipp Grubauer (Seattle Kraken) Marco Sturm (LA Kings).