Dies sind nur ein paar wenige Objekte aus dem Nachlass von Fröhlich und Koch.
Bild: Ralf Lienert
Dies sind nur ein paar wenige Objekte aus dem Nachlass von Fröhlich und Koch.
Bild: Ralf Lienert
Jahrzehntelang sammelte Adolf Fröhlich Dokumente, Berichte und Fotos über Allgäuer Bäder, Rettungseinsätze und die Wasserwacht. Zusammen mit seinem Freund Wolfgang Koch archivierte er sie und stellte Ausstellungen und Chroniken zusammen. Jetzt geht die Sammlung der beiden verstorbenen Wasserwacht-Veteranen an das Kemptener Stadtarchiv.
Im Keller des Roten Kreuzes an der Haubenschloßstraße reihen sich in zwei Schränken Ordner, Schachteln und aufgezogene Fotos aneinander. Für Sabine Blodau, Vorsitzende der Wasserwacht Kempten-Oberallgäu, eine einmalige Dokumentation: „Das ist die ganze Geschichte der Ortsgruppe Kempten ab 1945 und des Versehrtenschwimmens seit 1969.“ Beim Durchblättern der Akten entdeckte Daniel Pontner viele Einsatzprotokolle. „Spannend fand ich auch die Berichte zu den Stadtbadfesten oder dem Bau des Kletterschiffs.“ Johannes Weizenegger, der mit Adolf Fröhlich zusammengearbeitet hatte, kennt die Sammlung: „Da sind die Jahresberichte über das Stadtbad ab 1932 gesammelt.“
Jörg Koch, Sohn des 2019 verstorbenen Hobbyfotografen Wolfgang Koch, freut sich, dass das Werk seines Vaters ins Stadtarchiv geht: „Die beiden haben sich lange mit der Geschichte der Bäder im Allgäu beschäftigt, die Recherchen gehen 125 Jahre zurück.“ Aus dem Material entstanden Ausstellungen – etwa bei der Allgäuer Festwoche. (Lesen Sie auch: Andreas Baumgartner bleibt Vorsitzender der Wasserwacht)
Als Schwimmmeister prägte Adolf Fröhlich das Stadtbad, als Wasserwachtmann rettete er ehrenamtlich Leben. Und im Winter war er über 40 Jahre lang oberste Instanz in Sachen Eisdicke an Allgäuer Seen. Im Dezember starb der Kemptener im Alter von 83 Jahren. Seine Lebensgefährtin Ulrike Essl übergab nun Dokumente und eine Sammlung von Wasserwacht-Abzeichen aus aller Welt.
Für Blodau ist Fröhlich eine Ikone, „unser Mister Wasserwacht“. Jörg Koch beschreibt ihn als Vorbild und Respektsperson, die auch Anerkennung verteilte: „Wenn du im Hallenbad vom Drei-Meter-Brett gesprungen bist und Fröhlich nickte, dann war dein Sprung gut.“
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