Hans Bader von der Firma Rennergy aus Buchenberg (Mitte) informiert Besucher der Bau- und Immobilienmesse „Mein Zuhause!“ über Heizsysteme.
Bild: Ralf Lienert
Hans Bader von der Firma Rennergy aus Buchenberg (Mitte) informiert Besucher der Bau- und Immobilienmesse „Mein Zuhause!“ über Heizsysteme.
Bild: Ralf Lienert
Ludmila und Bernd Hones stehen vor der Wand mit den Immobilien-Angeboten. Zwei Jahre lang haben sie gesucht und die Zeit in einer kleinen Wohnung überbrückt, bis sie für sich und ihre beiden Kinder in Aitrach (Landkreis Ravensburg) über Bekannte ein Haus gefunden haben. Trotzdem hoffen sie doch noch, einen Bauplatz zu bekommen, um darauf ein Holzhaus zu errichten. Deswegen sind sie am Wochenende zur Bau- und Immobilienmesse „Mein Zuhause!“ ins Kemptener Eisstadion gekommen. Dort schauen sie sich aber auch nach Lösungen um, um ihr neues Heim umzubauen. Dieses muss nämlich generalsaniert werden.
Es ist eine der ersten Messen seit Corona. Für die Kemptener Firma „Holz Greiter“ die erste nach der pandemiebedingten Pause. Geschäftsführer Sylvester Greiter ist zufrieden mit der Nachfrage. „Die Besucher kommen mit ganz spezifischen Detailfragen“, sagt er. Fast alle hätten sich bereits im Vorfeld detailliert informiert, das sei neu. Viele Häuslebauer und Sanierer machten sich große Sorgen wegen möglicher Lieferschwierigkeiten und Preissteigerungen. Bei ihm sei zum Beispiel ein Paar gewesen, das sich gerade ein Grundstück kauft. Es wollte von Greiter wissen, ob es sich den Holzboden sicherheitshalber bereits jetzt bestellen sollte. Und was rät der Fachmann? „Wenn man noch nicht einmal weiß, wie das Haus aussieht, hat das keinen Sinn.“ Doch auch er könne keine Prognose abgeben, wie sich Preise und Lieferengpässe entwickeln.
Laut Oliver Bosch vom Veranstalter „Mattfeld & Sänger“ waren der Materialmangel und Energietechnik die dominierenden Themen der Messe. Mehr als 80 Aussteller informieren die Besucherinnen und Besucher aber auch zu anderen Fragen rund um Immobilien und Bauen.
Bei Sozialbau-Chef Herbert Singer zum Beispiel lassen sich Interessierte auf Listen für das geplante Wohnviertel „Parkstadt Engelhalde“ in Kempten schreiben. Und auch bei der Bau- und Siedlungsgenossenschaft Allgäu (BSG) ist die Nachfrage nach Wohnraum groß.
Richard Schaub aus Gemeinderied (Dietmannsried) hält hingegen Ausschau nach einer neuen Heizung. Die jetzige sei in die Jahre gekommen. „Wenn sie schon erneuert werden muss, dann möchte ich künftig auch mit erneuerbaren Energien heizen“, sagt er. Ihm schwebt eine Pellet-Heizung vor.
Karl Wiest von Rennergy in Buchenberg berät Schwab. Und nicht nur ihn: „Seit der Ukraine-Krise ist die Nachfrage nach regenerativer Energie unglaublich groß.“ Das Unternehmen, das in dem Feld bereits seit 30 Jahren aktiv ist, werde momentan von Anfragen überhäuft. „Wir können sie nicht mehr zeitnah bearbeiten“, sagt Wiest.
Ludmila und Bernd Hones indes hoffen, zeitnah günstige Lösungen für die Sanierung ihres Hauses zu finden. Noch sind sie auf der Suche – parallel auch nach einem Bauplatz.
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