Die Schilfmahd am Bachtelweiher ist für die Bauern viel Arbeit (von links): Dominikus Haneberg, Fabian Numberger und Walter Siegel.
Bild: Martina Diemand
Die Schilfmahd am Bachtelweiher ist für die Bauern viel Arbeit (von links): Dominikus Haneberg, Fabian Numberger und Walter Siegel.
Bild: Martina Diemand
Landwirte mähen derzeit mit schwerem Gerät das Schilf an der Ostseite des Bachtelweihers. Was wie ein Kahlschlag anmutet, ist einer von vielen Schritten, der das Naherholungsgebiet aufwerten soll. Denn wie berichtet, nimmt die Stadt etwa 1,5 Millionen Euro in die Hand, um den See zu entschlammen und Absetzbecken zu bauen.
Vertreter und Vertreterinnen der Stadt, des Landschaftspflegeverbands Oberallgäu-Kempten und des Landwirtschaftsamts Kempten (AELF) erklärten vor Ort, wie die Schilfmahd sowohl zu einer besseren Wasserqualität als auch zu mehr Artenvielfalt beitragen soll.
1,7 Hektar Schilf werden gemäht. Auf diese Weise würden 30 Kilo Phosphat entfernt, erklärte Rainer Hoffmann vom AELF. Phosphat führe zu starkem Pflanzenwachstum in Gewässern. Bauen Bakterien abgestorbene Pflanzen ab, verbrauchten sie dabei viel Sauerstoff, der anderen Lebewesen fehle.
Mithilfe der Schilfmahd könne die Fläche außerdem zu einer Streuwiese entwickelt werden, sagte Leonie Schäfer vom Landschaftspflegeverband. Arten, die vormals verdrängt wurden, wie Orchideen, Enzian, Schmetterlinge und Heuschrecken hätten dann die Chance, sich wieder anzusiedeln. Ganz bewusst habe man für die erste Mahd einen späten Zeitpunkt Ende August gewählt, erklärt Schäfer. Denn die Brutzeit der Vögel sei jetzt vorbei.
Laut Fabian Beißwenger von der Stadt kosten die Arbeiten zusammen mit einer Schilfmahd am Schwabelsberger Weiher etwa 54 000 Euro. 70 Prozent davon fördert die Regierung von Schwaben, den Rest übernimmt die Stadt.
Lesen Sie auch: Genuss statt Güllegrube: Junges Trio baut alte Hofstelle in Eschach zur Käserei um