Im Kreislehrgarten: Roswitha Weißenbach (rechts) gibt Besucherin Gerda Ott eine Kurzanleitung zum Schnitt von Johannisbeersträuchern.
Bild: Rainer Hitzler
Im Kreislehrgarten: Roswitha Weißenbach (rechts) gibt Besucherin Gerda Ott eine Kurzanleitung zum Schnitt von Johannisbeersträuchern.
Bild: Rainer Hitzler
Nachdem der Kreislehrgarten in den beiden Coronajahren nicht regelmäßig offen war, hofft Roswitha Weißenbach, Vorsitzende des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Oberallgäu, nun auf ein „normales“ Jahr 2022. Reihum bewirtschaften die 35 Mitgliedsvereine des Kreisverbandes das kleine Café im ehemaligen Bahnhofsgebäude bei Sulzberg-Ried. So können Gäste nicht nur den Garten bewundern, sondern bei Ausflügen in den Lehrgarten auch Kaffeetrinken.
Der Außenbereich des Cafés wurde heuer mit heimischem Granitpflaster neu gestaltet. Zudem ersetzen gemütliche Wirtshaustische und Stühle die alten Biertischgarnituren. Ebenfalls neu ist ein „Alpinum“ aus Nagelfluhsteinen und Gründachgranulat, auf dem typischen Pflanzen der Alpenwelt wachsen.
Entlang des neuen Bahnsteigs haben die Gartenfreunde eine Buchen- und eine Kornelkirschenhecke gepflanzt. Die Kornelkirsche ist als Frühblüher eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen. Aus den Früchten (trotz des Namens nicht mit der Kirsche verwandt) lässt sich Marmelade kochen. Weiter wurden heimische Gehölze gepflanzt, die „wichtig für die Vögel sind und ab und zu auch eines, das wichtig ist fürs Herz der Gärtner“, sagt Weißenbach.
Geht man mit der Vorsitzenden durch den Garten, suchen immer wieder Besucher ihren Rat. Wie Gerda Ott, die nach dem Schnitt von Johannisbeersträuchern fragt und prompt eine Kurzberatung erhält. Kurse für den Obstbaumschnitt sind eines der Themen, mit denen Gartenbauvereine auch jüngere Menschen ansprechen, sagt Weißenbach. Allerdings seien sie nur schwer für die Mitarbeit in den Gartenbauvereinen zu gewinnen. Die meisten zahlten lieber für den Kurs oder gäben eine Spende – gut für die Finanzen, aber nicht fürs Vereinsleben.
Der Naturgarten, der weitgehend auf Mutterboden aus Grünlandflächen gedeiht und ohne Spritzmittel und Kunstdünger auskommt, hat sich auch als Ausflugsziel für Gartenbauvereine aus entfernteren Gegenden etabliert, die oft mit dem Bus anreisen. So strahlt die ökologische Botschaft des Oberallgäuer Kreislehrgartens auch über das Allgäu hinaus aus.