Bei all den Erwartungen an Weihnachten geht schon mal die Gelassenheit verloren. Mit ein paar Tipps gelangt der Weihnachtsfrieden dennoch wieder ins Gleichgewicht.
Bild: Jens Kalaene/dpa (Symbolbild)
Bei all den Erwartungen an Weihnachten geht schon mal die Gelassenheit verloren. Mit ein paar Tipps gelangt der Weihnachtsfrieden dennoch wieder ins Gleichgewicht.
Bild: Jens Kalaene/dpa (Symbolbild)
Oh du Fröhliche? Von wegen: Gerade an Weihnachten kommt es besonders häufig zu Streit in der Familie. Immerhin hat jeder genaue Vorstellungen, wie das wochenlang herbeigesehnte Fest ablaufen soll. Blöd nur, wenn sich diese Vorstellungen nicht decken. Um den großen Zoff am Fest der Liebe zu verhindern, hat Psychologin Katharina Babl einige Tipps parat.
Babl ist Leiterin der Psychologischen Beratungsstelle der Diözese Augsburg in Kempten für Ehe-, Familien- und Lebensfragen und unter anderem für das Oberallgäu zuständig. Ihrer Erfahrung nach ist der Hauptgrund für die vermehrten Konflikte rund um Weihnachten die überhöhte Erwartung an die Feiertage. Hinzu komme häufig Stress. „Da bleibt dann keine Kapazität für Gelassenheit mehr“, sagt Babl.
Es lasse sich also bereits viel verhindern, wenn man vorab die eigenen Erwartungen herunterschraubt. Und vieles vorab bespricht: Wie soll Heiligabend ablaufen, wer übernimmt welche Aufgaben? Ist es dann so weit, rät die Psychologin: „Man muss nicht fünf Stunden lang zusammensitzen.“ Steige das Stresslevel, helfe es rauszugehen und durchzuschnaufen. Bewegung kann Stress reduzieren, selbst bei gemeinsamen Aktivitäten bleibt mehr Raum für sich selbst als etwa am Tisch. Im Allgäu bieten sich dafür Schlittenfahren, bei ausreichender Eisdicke Schlittschuhlaufen, Spazierengehen und nicht zuletzt Christbaumloben an. (Lesen Sie auch: Samstagsruhe: Wochenmarkt in Kempten ist jetzt zweimal freitags)
An Heiligabend selbst lasse sich zwar Konfliktpotenzial vorbeugen, wenn sämtliche Punkte des Wunschzettels abgehakt werden. „Es ist aber durchaus in Ordnung, wenn es nicht alles gibt – dadurch lernen Kinder, mit Enttäuschungen umzugehen“, sagt Babl. Sinnvoll sei es aber, Kinder vorab vorzubereiten, dass das Christkind oder der Weihnachtsmann auswählt, welche Geschenke es oder er bringt. Babl warnt außerdem, zu viel in Geschenke hineinzuinterpretieren: „Von Preis, Zahl und Auswahl der Geschenke sollten keine Rückschlüsse auf den Zustand der Beziehung gezogen werden.“
Und wann sollen die Kinder ins Bett? Umso später, umso müder sind sie und die Eltern – und umso eher gibt es Streit. Eine Empfehlung will Babl hierzu nicht geben. Sagt aber: Auch das sollte man den Kindern vorab ankündigen – und nicht in der Situation ausdiskutieren, wenn sie ohnehin schon müde sind.
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