Wird das was mit einem Besuch von Angela Merkel auf Schloss Neuschwanstein?
Bild: Karl-Josef Hildenbrand/Bernd von Jutrczenka/dpa
Wird das was mit einem Besuch von Angela Merkel auf Schloss Neuschwanstein?
Bild: Karl-Josef Hildenbrand/Bernd von Jutrczenka/dpa
Natürlich dominierte Corona am Freitag die Video-Konferenz der bayerischen Landräte und Oberbürgermeister mit Ministerpräsident Markus Söder, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn. Aber es gab zwischendurch auch mal leichtere Themen. So ergriff die Ostallgäuer Landrätin Maria Rita Zinnecker (CSU) die Gelegenheit, als sie als einzige unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem Allgäu zu Wort kam, und lud Angela Merkel nach Schloss Neuschwanstein ein. Die Kanzlerin meinte darauf, im Amt werde ihr das zeitlich wohl nicht mehr gelingen, aber ob denn die Einladung auch noch hinterher gelte? „Selbstverständlich“, sagte Zinnecker.
Vor der Einladung nach Neuschwanstein bat die Ostallgäuer Landrätin die Kanzlerin und den Gesundheitsminister, beim Impfen die Hausärzte mit einzubeziehen. Das sei gerade in ländlichen Gebieten notwendig. Für die Hotellerie und Gastronomie forderte Zinnecker eine bundesweite, mindestens aber eine bayernweite Öffnungsstrategie, „denn sonst haben wir wieder wie im vergangenen Jahr den Ausflugstourismus von Landkreis zu Landkreis und vollgeparkte Straßen und Wiesen“. Und für den sehr eingeschränkten Grenzverkehr zwischen Tirol und dem Allgäu regte die Landrätin an, die Liste der systemrelevanten Berufe zu erweitern.
Ein einheitliches Vorgehen beim Lockern der Corona-Beschränkungen ist auch ein Anliegen des Memminger Oberbürgermeisters Manfred Schilder (CSU), der ebenfalls an der Videokonferenz teilnahm. Keiner wolle einen Shopping-Tourismus, sagt der Rathauschef. Er hat noch gut in Erinnerung, wie Memminger im Frühjahr ins benachbarte Baden-Württemberg fuhren, weil dort die Baumärkte im Gegensatz zu Bayern geöffnet hatten. Und so wäre es in seinen Augen auch nicht sinnvoll, wenn zum Beispiel jetzt in Kempten die Läden öffnen und Memminger dorthin zum Einkaufen fahren würden. Kempten hat derzeit den niedrigsten Inzidenzwert in der Region (18,8).
Er habe bei Merkel „ehrliches Interesse“ an den Problemen der Kommunen gespürt, sagt Schilder. Auch für den Unterallgäuer Landrat Alex Eder war es „gut investierte“ Zeit. Er vermisste aber grundsätzlichere Aussagen – beispielsweise zur Frage, ob der Inzidenzwert weiter das alles entscheidende Kriterium beim Aufstellen von Corona-Regeln bleiben sollte.
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