Das Urteil von Landrat Elmar Stegmann fällt deutlich aus: „Es war ekelerregend.“ Erneut hat es im Kreis Lindau schwere Verstöße gegen Hygiene-Vorschriften gegeben. Nach den Problemen bei einem Süßwaren-Hersteller geht es jetzt um ein Lokal im Lindauer Stadtgebiet.
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150 Kilogramm Lebensmittel mussten nach der Kontrolle entsorgt werden
Stegmann spricht von „Insektenbefall, Verschmutzungen und Fleisch, dessen Verbrauchsdatum seit mehreren Wochen abgelaufen ist“. 150 Kilo Lebensmittel habe man entsorgt. Laut Landratsamt wurde die Gaststätte „unverzüglich geschlossen“. Nun prüfe man, ob ein Strafverfahrens eingeleitet werden muss.
Landrat Stegmann war bei der Kontrolle selbst vor Ort und nennt weitere Missstände: So hätten Lebensmittel ohne Kennzeichnung in einer Kühltruhe gelagert: „Man weiß deshalb nicht, wie alt sie sind.“ Zudem habe es keine Desinfektionsmittel gegeben „und die Seifenspender waren leer“.
Der Gaststätten-Betreiber habe nun Auflagen bekommen, sagt Stegmann, „dazu gehört die weitere Entsorgung von Lebensmitteln“. Nun werde täglich kontrolliert, ob diese Vorschriften auch eingehalten werden.
Ein ähnlicher Fall in Lindau liegt erst kurze Zeit zurück
Erst vor Kurzem hatte ein Süßwaren-Hersteller in Lindau für Negativ-Schlagzeilen gesorgt. Nach Angaben des Landratsamts produzierte er trotz Verbots weiter Lebensmittel und brachte sie in Umlauf. Auch in diesem Fall war von „ekelerregenden Zuständen“ die Rede. Demnach tummelten sich Motten und Larven sowohl in Ausgangsprodukten als auch im fertigen Gebäck. Der Betrieb ist weiterhin geschlossen.