Naturschutzstiftung Allgäuer Hochalpen

"Ein Miteinander in den Hochalpen ist möglich“: Die Macher der Ausstellung "Allgäuer Hoch Kultur" im Interview

Szene vom Einödsberg, der auf dem Gebiet der Naturschutzstiftung Allgäuer Hochalpen liegt. Die Stiftung veranstaltet erstmals eine Ausstellung rund um den alpinen Lebensraum in den Hochalpen.

Szene vom Einödsberg, der auf dem Gebiet der Naturschutzstiftung Allgäuer Hochalpen liegt. Die Stiftung veranstaltet erstmals eine Ausstellung rund um den alpinen Lebensraum in den Hochalpen.

Bild: Tobias Schuhwerk

Szene vom Einödsberg, der auf dem Gebiet der Naturschutzstiftung Allgäuer Hochalpen liegt. Die Stiftung veranstaltet erstmals eine Ausstellung rund um den alpinen Lebensraum in den Hochalpen.

Bild: Tobias Schuhwerk

Mit einer Ausstellung geht die Naturschutzstiftung Allgäuer Hochalpen an die Öffentlichkeit. Wir sprachen mit den Stiftungsvorständen.
15.07.2022 | Stand: 05:00 Uhr

Unter dem Motto „Allgäuer Hoch Kultur“ präsentiert die Naturschutzstiftung Allgäuer Hochalpen mit der Stadt Sonthofen vom 16. Juli bis 4. September eine Ausstellung über den alpinen Lebensraum in der "Stadt Haus Galerie" . Dabei geht es um die Faszination, aber auch um aktuelle Herausforderungen in den Allgäuer Hochalpen, in denen unterschiedliche Interessen von Alpwirtschaft, Tourismus, Forst oder Jagd aufeinandertreffen. Wir sprachen mit dem Stiftungsvorständen Manfred Kurrle und Bettina Kurrle.

Herr Kurrle, Sie haben 1998 das einstmals königliche Alp- und Forstgut Einödsbach in Oberstdorf erworben. Es umfasst 1000 Hektar in einer Höhenlage von 1.100 bis 2.500 Metern. 2006 brachten Sie den Besitz in die gemeinnützige Stiftung ein. Was treibt Sie an?

Manfred Kurrle: Ich bin fasziniert von der Schönheit der Landschaft. Ihren Schutz sehe ich als meine Lebensaufgabe. Die Gründung der gemeinnützigen Naturschutzstiftung Allgäuer Hochalpen ist die Krönung meines Lebenswerkes.

Was versprechen Sie sich von der Ausstellung?

Manfred Kurrle: Wir wollen unsere Arbeit bekannter machen. Wir haben in den vergangenen 24 Jahren sehr viel getan: Von der Aufforstung bis zu großen Investitionen in die Sanierung der Jahrhunderte alten Alpgebäude auf dem Gebiet der Stiftung. Alles mit meinem eigenen Geld. Um langfristig erfolgreich zu sein und unsere Kulturlandschaft zu erhalten, brauchen wir weitere Förderer.

Die Stiftungsvorstände Manfred Kurrle und seine Tochter Bettina.
Die Stiftungsvorstände Manfred Kurrle und seine Tochter Bettina.
Bild: Suanne Lorenz-Munkler

Bettina Kurrle: Mein Vater hat wirklich unglaublich viel geleistet. Bislang geschah das alles im Hintergrund. Jetzt gehen wir bewusst an die Öffentlichkeit. Wir zeigen mit der Ausstellung, dass ein Miteinander von unterschiedlichen Akteuren, wie Tourismus, Naturschutz, Forst, Wasserwirtschaft, Alpwirtschaft möglich ist. Ich empfinde es schon jetzt als großen Erfolg, dass die Leute in der Vorbereitung auf die Ausstellung auf einer anderen Ebene zusammengearbeitet haben.

Auf was freuen Sie sich besonders?

Bettina Kurrle: Ich bin einfach gespannt, wie unser umfangreiches Programm ankommt. Die Besucher erwarten neben Print, Foto- und Fernsehdokumentationen Mitmachstationen und ein Naturerlebnisraum für alle Sinne.

Manfred Kurrle: Nicht zu vergessen unsere einzigartigen Tierpräparate, zu denen Wolf und Bartgeier gehören. Ích freue mich darüber hinaus auf die Podiumsdiskussionen: „Zukunft Alpwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Tourismus (21. Juli, 18 Uhr)“ sowie „Spannungsfeld Natur und Erzeugung“ (28. Juli, 18 Uhr jeweils im Pfarrheim St. Michael in Sonthofen .

Das Programm zur Ausstellung "Allgäuer Hoch Kultur" gibt es hier.

Zur Person

Manfred Kurrle (86) ist Gründer der Naturschutzstiftung Allgäuer Hochalpen. Der Stuttgarter wohnt seit über 30 Jahren in Bolsterlang. Er führte eine Haustechnikfirma und baute eine Wohnbaugesellschaft auf.

Bettina Kurrle (58) ist die Tochter von Manfred Kurrle. Die Unternehmerin ist im Aufsichtsrat der Flughafen Memmingen GmbH und im Beirat des Allgäu Airport. Mit ihrem Mann Kuno Linder hat sie die Allgäuer Hof-Milch vor zwei Jahren übernommen.

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