Solidarität mit der Ukraine: Die Fahnen der Ukraine, des Bezirks und des Marktes Irsee wehen gemeinsam vor der Irseer Klosterfassade.
Bild: Martin Zurek
Solidarität mit der Ukraine: Die Fahnen der Ukraine, des Bezirks und des Marktes Irsee wehen gemeinsam vor der Irseer Klosterfassade.
Bild: Martin Zurek
Der Bezirkstag von Schwaben hat beschlossen, dem Hilfswerk Schwaben-Bukowina zur medizinischen und humanitären Hilfe in der ehemaligen Region Bukowina insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung zu stellen, die Hälfte davon als Spende des bezirklichen Eigenbetriebs Schwäbisches Bildungszentrum Irsee. „Unsere langjährigen Partner und Freunde brauchen jetzt dringend unsere Hilfe“, sagt Bezirkstagspräsident Martin Sailer: „Im Gebiet Tscherniwzi in der Ukraine, aber auch in Suceava in Rumänien, wo derzeit zahlreiche Geflüchtete ankommen, wird unkomplizierte und effektive Unterstützung benötigt.“
Als Zeichen der Solidarität weht vor Kloster Irsee nun die ukrainische Fahne – gerahmt von denen des Bezirks Schwaben und der Ostallgäuer Marktgemeinde Irsee. Zudem hat das Bildungszentrum dem Landratsamt ein Personalappartement zur Unterbringung einer vier- bis fünfköpfigen ukrainischen Flüchtlingsfamilie zur Verfügung gestellt. „Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg auf einen europäischen Staat in unserer Nachbarschaft und das Leiden der Bevölkerung machen auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr betroffen“, sagt Dr. Stefan Raueiser. „Wir beteiligen uns daher mit voller Überzeugung an den Unterstützungsmaßnahmen des Bezirks und setzen bewusst ein Zeichen der Solidarität.“
So hat das Kloster Irsee auch sein Blockheizkraftwerk abgeschaltet, weil es durch Erdgas befeuert wird. „Wir sind sehr froh, dass wir durch den Anschluss an das biogasbetriebene Nahwärmenetz Oggenried-Irsee weitgehend unabhängig von fossilen Brennstoffen sind“, berichtet der Werkleiter. „Aus ökologischen Gesichtspunkten schmerzt uns die Abschaltung der zusätzlichen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage im eigenen Haus allerdings schon.“ (Lesen Sie auch: Brot backen für die Ukraine - Ostallgäuer Bäckereien helfen mit.)
Seit 25 Jahren ist der Bezirk Schwaben mit dem Bezirk Suceava in Rumänien sowie dem Oblast Tscherniwzi in der Ukraine partnerschaftlich verbunden. „Wir haben gemeinsam viele Projekte in den Bereichen Behindertenhilfe, Jugend und Kultur umgesetzt“, sagt Sailer. „Dabei sind enge persönliche Kontakte wie auch Freundschaften entstanden.“
Im Hinblick auf die Ukraine bekräftigte der Bezirkstag von Schwaben in einer einstimmigen Resolution die Achtung des Völkerrechts sowie die Souveränität und Unabhängigkeit von Staaten. „Hiermit unterstreichen wir unsere Solidarität, die nachhaltig freundschaftliche Verbundenheit mit dem ukrainischen Volk und das unverbrüchliche Festhalten an der Partnerschaft unserer beiden Regionen“, sagt Bezirkstagspräsident Sailer. (Lesen Sie auch: Massenhaft Kleider, Decken und Konserven: Marktoberdorfer packen für Hilfskonvoi mit an.)