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"Es geht nicht um die Frage der Schuld"

Gedenkorte für NS-Opfer: Wie steht es um die Erinnerungskultur im Ostallgäu?

Veronika Zettler, Johann Heider, Gabriele Schwarz und Alois Roth sind dem NS-Regime zum Opfer gefallen. An sie wird mit Gedenktafeln erinnert.

Veronika Zettler, Johann Heider, Gabriele Schwarz und Alois Roth sind dem NS-Regime zum Opfer gefallen. An sie wird mit Gedenktafeln erinnert.

Bild: Archiv Albert Eichmeier (2), Archiv Leo Hiemer, Archive of the Auschwitz-Birkenau State Museum

Veronika Zettler, Johann Heider, Gabriele Schwarz und Alois Roth sind dem NS-Regime zum Opfer gefallen. An sie wird mit Gedenktafeln erinnert.

Bild: Archiv Albert Eichmeier (2), Archiv Leo Hiemer, Archive of the Auschwitz-Birkenau State Museum

Vier Namen, vier Gesichter, eine Gemeinsamkeit: Sie alle sind dem NS-Regime zum Opfer gefallen. Im Ostallgäu entstehen nach und nach Gedenkorte. Ein Wendepunkt?
06.02.2022 | Stand: 18:15 Uhr

Leo Hiemer nennt es das große Schweigen. Als der Kaufbeurer Autor in den Achtzigerjahren begann, das Schicksal der kleinen Gabriele Schwarz zu erforschen, wollte niemand reden. Er sprach mit Zeitzeugen. Doch die Reaktion war überall die gleiche: „Wir wissen nichts. Wir sagen nichts.“ Er stieß auf eine Mauer des Schweigens. Nach und nach brachte Hiemer die Leute doch zum Reden – über das Mädchen mit den blonden Locken, das 1943 mit fünf Jahren in Auschwitz ermordet wurde, weil es in den Augen der Nazis als Jüdin galt. Heute erinnern zwei Gedenktafeln an Gabi. Eine hängt in der Westallgäuer Gemeinde Stiefenhofen, wo Gabi gelebt hat. Eine weitere steht in Marktoberdorf, ihrem Geburtsort.