Vor Telefonbetrug warnen aktuell die Sparkasse Allgäu und die Ostallgäuer AOK wieder.
Bild: Matthias Becker (Symbolbild)
Vor Telefonbetrug warnen aktuell die Sparkasse Allgäu und die Ostallgäuer AOK wieder.
Bild: Matthias Becker (Symbolbild)
"Immer wieder geben sich Betrüger am Telefon als Sparkassen-Mitarbeiter aus und versuchen, Passwörter, Zugangsdaten oder Transaktionsnummern (TAN) für das Online-Banking zu ergaunern", sagt Jürgen Schugg. Er ist Abteilungsleiter Electronic Banking bei der Sparkasse Allgäu. Die Corona-Pandemie sei für Täter der perfekte Vorwand, sagt er. Auch die AOK Kaufbeuren-Ostallgäu warnt vor Trickbetrügern am Telefon.
In den vergangenen Monaten haben viele Unternehmen ihre Kommunikation per E-Mail und Telefon verstärkt - deswegen seien Kunden derzeit weniger misstrauisch. Die Anrufer würden vorgeben, man müsse jetzt schnell handeln, weil sonst ein großer Geldbetrag verloren gehe, heißt es von der Sparkasse. Danach nutzten sie die geklauten Daten für Überweisungen - vorzugsweise ins Ausland. Deshalb sollten Kunden, wenn sie eine TAN erhalten, immer prüfen, ob sie diese selbst angefordert haben.
Schugg betont, dass Sparkassen-Mitarbeiter niemals am Telefon nach Onlinebanking-Zugangsdaten, Passwörtern oder TAN fragen - "nicht mal im Notfall und schon gar nicht außerhalb der Öffnungszeiten." Wer Zweifel an der Echtheit des Anrufers habe, solle das Gespräch beenden und die Sparkasse anrufen. Sei man in eine Falle getappt, rät Schugg, sich ebenfalls an die Sparkasse zu wenden. Dann werde umgehend das Online-Banking gesperrt oder ein Überweisungsrückruf beauftragt.
Laut der Pressemitteilung der AOK Kaufbeuren-Ostallgäu geben sich Betrüger auch als AOK-Mitarbeiter aus und versuchen, an Bankdaten ihrer Gesprächspartner zu kommen. Die aktuelle Masche richtet sich an ältere Mitbürger. Dabei würden die Anrufer einen dreistelligen Euro-Betrag versprechen, der wegen angeblich zu viel gezahlter Beiträge zur Betriebsrente zurückerstattet werden soll. Durch geschickte Gesprächsführung sollen Versicherte überredet werden, ihre Bankverbindung preiszugeben.
"Generell gilt, dass die AOK Bankverbindungsdaten nie telefonisch abfragt, sondern dies stets auf schriftlichem Wege oder im persönlichen Kontakt geschieht", sagt AOK-Direktor Bernd Ruppert. Wer Zweifel hat, ob Anrufer tatsächlich von der AOK sind, sollte Vor- und Nachnamen des Gesprächspartners erfragen und selbst die bekannte AOK-Rufnummer anrufen.
Auch die hiesige Polizei warnt bekanntlich vor sogenannten Callcenter-Betrügereien und dabei auch dem „Bedienstetentrick“, der in den aktuellen Fällen mit falschen Sparkassen- und AOK-Mitarbeitern angewendet wurde. Als Callcenter-Betrügereien gelten, wie berichtet, betrügerische Anrufe zumeist aus dem Ausland, hinter denen Netzwerke international agierender Kriminalität stecken.
Diese unterhalten Callcenter für gewerbs- und bandenmäßigen Betrug. Typisch für solche Callcenter-Betrüger ist auch der sogenannte Enkeltrick, bei dem sich Betrüger als Verwandte ihrer Opfer ausgeben.