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Oberallgäuer Schiedsrichter setzen auf das Tandem-Modell

Fußball im Allgäu

Oberallgäuer Schiedsrichter setzen auf das Tandem-Modell

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    Schiedsrichter gesucht: Am Lehrgang in Kempten nahmen (von links) Markus Hogreve, Lehrwart Marcel Geßler, Jonah Pekarek, Simon Kühnlein, Maxim Panchenko, Davut Palamut und Fabrizio Gerbasi teil.
    Schiedsrichter gesucht: Am Lehrgang in Kempten nahmen (von links) Markus Hogreve, Lehrwart Marcel Geßler, Jonah Pekarek, Simon Kühnlein, Maxim Panchenko, Davut Palamut und Fabrizio Gerbasi teil. Foto: Ralf Lienert

    Auf neue Kollegen freut sich Kevin Mitchell immer. Der Kreisschiedsrichterobmann aus Rettenberg weiß seit Jahren um die Herausforderung, Menschen für das Ehrenamt als Schiedsrichter zu begeistern. Seit diesem Jahr könnte die Rekrutierung etwas leichter fallen, denn der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hat die Spesen für die Unparteiischen erhöht.

    Neulingskurs für Schiedsrichter in Kempten

    Geld und freier Eintritt bedeuten den Allgäuer Schiris aber nicht alles. Vielmehr geht es um das Miteinander und das gemeinsame Hobby. Am vergangenen Wochenende fand Teil eins des Neulingslehrgangs statt. Neun Teilnehmer, der Großteil davon 13 bis 21 Jahre alt, bekam die theoretischen Grundlagen und die Regeln vermittelt.

    Am kommenden Wochenende legen die Schiedsrichter-Anwärter eine theoretische Prüfung samt Regeltest ab. „Einige der Jungs haben schon in ihrem Verein Jugendspiele gepfiffen. Das ist eine gute Basis“, sagt Mitchell. „Generell ist es so: Es ist noch niemand ein Top-Schiri geworden, nur weil er den Regeltest fehlerfrei bestanden hat. Da kommt eben noch das Auftreten auf dem Platz dazu.“

    Tandem-Modell kommt auch bei der Gruppe Kempten/Oberallgäu zum Einsatz

    Dafür kommt bei der Schiedsrichtergruppe Kempten/Oberallgäu das „Tandem-Modell“ zum Einsatz. Bei ihren ersten Einsätzen werden die neuen Kollegen von erfahrenen Schiedsrichtern begleitet. Das Duo steht gemeinsam auf dem Platz. Meist pfeift der routinierte Schiedsrichter die erste Halbzeit, im zweiten Durchgang kommt der Neuling zum Einsatz. „Wir haben damit bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Oft gibt es noch eine Hemmschwelle, wenn man die ersten strittigen Situationen pfeift“, sagt Mitchell.

    Vor Einführung des „Tandem-Modells“ wurden die neuen Unparteiischen beobachtet – standen aber mit ihren Entscheidungen auf dem Platz allein. „Durch die Absicherung mit einem Kollegen profitieren alle – die Schiedsrichter und die Mannschaften. Krasse Fehler werden vermieden“, sagt Mitchell. Geplant ist, dass die Neulinge spätestens vier bis sechs Wochen nach der Theorieprüfung erstmals zum Einsatz kommen.

    Saisonstart im Allgäu auch in den unteren Amateur-Ligen

    Wenn am Wochenende die Fußball-Teams von den Kreisligen bis zu den B-Klassen in die Saison starten, sind auch alle etwa 80 Schiedsrichter in Kempten und dem Oberallgäuer wieder gefordert. Im Allgäu werden B-Klassen-Partien noch besetzt, eine Einschränkung gibt es für Flex-Spiele. Mit Blick auf die angegriffenen Schiris in der vergangenen Saison erhofft sich Mitchell, dass die Vereine das Thema Ordnungsdienst ernst nehmen.

    Obmann Kevin Mitchell: Vereine können Schiedsrichter zu Regelabend einladen

    „Es muss einen Verantwortlichen geben, der das Geschehen im Blick behält. Darauf sollen auch die Schiris achten.“ Außerdem gibt es laut Mitchell für Vereine die Möglichkeit, einen Schiedsrichter für einen Regel-abend einzuladen. „Dann sind alle regeltechnisch auf dem selben Stand. Das hilft, vor Irrtümern zu schützen“, sagt Mitchell.

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