Insbesonders Pflegeeinrichtungen sind im Landkreis Lindau stark von dem Infektionsgeschehen betroffen.
Bild: shp lop
Insbesonders Pflegeeinrichtungen sind im Landkreis Lindau stark von dem Infektionsgeschehen betroffen.
Bild: shp lop
Es gleicht einer Achterbahnfahrt. Kaum ist die Zahl positiver Corona-Tests im Landkreis gesunken, beginnt sie wieder zu steigen. Betroffen ist jetzt offenbar ein besonders gefährdeter Personenkreis: die Menschen in Senioren- und Pflegeheimen. Gerade mit Blick auf die dort lebenden Menschen appelliert Landrat Elmar Stegmann an alle Bürgerinnen und Bürger, durch „Kontaktbeschränkungen und Beachtung der AHA-Regeln mitzuhelfen, sich und andere zu schützen“.
Das Landesgesundheitsamt hat am Freitag einen 7-Tage-Inzidenzwert von 168 für den Landkreis gemeldet. Wegen dessen vergleichsweise geringer Bevölkerung von 81 000 Bürgern, kann dieser Wert sehr schnell in die eine oder andere Richtung gehen. Steigt er über 200, drohen weitere Einschränkungen. Nach Angaben des Landratsamtes ist das Infektionsgeschehen mittlerweile weniger diffus. Heißt: Die Mitarbeiter der Behörde können Infektionen gezielt einzelnen Ausbrüchen zuordnen. Die gibt es offenbar in stärkerem Ausmaß in Lindau und Weiler-Simmerberg. Dort hat das Landratsamt mehr als 60 Prozent der neuen Fälle registriert.
Stark betroffen sind derzeit Pflegeeinrichtungen. Um welche es sich handelt, gibt das Landratsamt auch auf Nachfrage nicht bekannt – anders als bei Schulen. Dort sei ein größerer Personenkreis betroffen, deshalb habe das für die Öffentlichkeit andere Auswirkungen, begründet das Landratsamt seine Informationspolitik. Außerdem greife bei Pflegeeinrichtungen der Patientendatenschutz in anderem Maße.
Wegen der Infektionen in den Pflegeheimen geht das Landratsamt davon aus, dass die Zahl der Covid-19-Patienten in Kliniken steigen wird. Schon jetzt werden laut Landratsamt verstärkt Menschen mit schwerer Symptomatik in den beiden Krankenhäusern behandelt. Allerdings ist die Lage dort noch nicht so angespannt wie in anderen Teilen der Republik. Laut Deutschem Intensivregister waren am Freitag sechs der 13 Intensivbetten im Landkreis frei. Ein Patient wurde wegen einer Covid-19-Erkrankung intensivmedizinisch betreut. Er musste beatmet werden.