Im Landkreis Lindau ist das erste Mal die britische Corona-Mutation aufgetaucht.
Bild: Sebastian Gollnow, dpa (Symbolbild)
Im Landkreis Lindau ist das erste Mal die britische Corona-Mutation aufgetaucht.
Bild: Sebastian Gollnow, dpa (Symbolbild)
Es gibt gute Nachrichten in Zusammenhang mit Corona: Die Zahl der Neu-Infizierten sinkt weiter. Und: Aktuell müssen keine Menschen aus dem Landkreis in einem Krankenhaus wegen Covid-19 behandelt werden. Das hat das Landratsamt auf Anfrage der Heimatzeitung mitgeteilt. Die schlechte Nachricht: Am Freitag ist erstmals die englische Variante des Virus’ im Landkreis nachgewiesen worden.
Es ist der dritte Fall, in dem eine Mutation des Virus’ im Landkreis aufgetreten ist. Am 5. Februar waren dem Landratsamt zwei Verdachtsfälle gemeldet worden. In einem konnte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit nicht bestimmen, um welche Variante es sich handelt, im anderen war es die Südafrikanische. Am Freitag ist jetzt auch der erste Fall der englischen Variante gemeldet worden. Die betroffene Person wohnt und arbeitet im Landkreis. Unklar ist laut Landratsamt, wo sie sich infiziert hat.
Voran geht es beim Impfen – allerdings lange nicht so schnell wie viele gehofft hatten. Fast 3789 Menschen haben die erste Impfdosis erhalten, 1949 die zweite. Das entspricht 3,7 beziehungsweise 2,4 Prozent der Landkreisbevölkerung. In allen Seniorenheimen sind die Bewohnerinnen und Bewohner mittlerweile mindestens einmal geimpft worden.
Der dafür nötige Stoff kommt nach Angaben des Landratsamts nach wie vor unregelmäßig an. In der nächsten Woche erwartet die Behörde 954 Dosen von Biontech und 600 von Astrazeneca. In dieser Woche haben knapp 450 Frauen und Männer mit dem Stoff des britisch-schwedischen Unternehmens den ersten Teil des Impfschutzes erhalten, berichtet Sibylle Ehreiser, Pressesprecherin des Landratsamtes auf Anfrage. Dabei handle es sich vor allem um Mitarbeiter der Pflegedienste und Rehakliniken, aber auch um pflegende Angehörige und andere Menschen, die in der Impfrangfolge hoch eingestuft sind. Wie bei den Impfungen von Biontech/Pfizer und Moderna auch, hätten einzelne Menschen mit Nebenwirkungen reagiert, berichtet Ehreiser. Fieber, Kopfschmerzen und Schüttelfrost seien in Einzelfällen normal. „Wenn der Körper mit erwarteten Symptomen reagiert, so ist dies ein Zeichen dafür, dass der Impfstoff wirkt“, erklärt Ehreiser.
Allerdings gab es auch im Landkreis Menschen, die eine Impfung mit Astrazeneca verweigert haben. Ehreiser schreibt von knapp 50 Frauen und Männern, die keinen Termin vereinbaren wollten, als sie hörten, welchen Impfstoff sie bekommen sollten. Zudem seien einzelne Bürger nicht zum verabredeten Termin erschienen. In allen Fällen habe das Impfteam schnell jemanden gefunden, der das Impfangebot gerne angenommen hat.
Derweil hat sich das Infektionsgeschehen weiter entspannt. 39 Menschen sind in dieser Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Infektionswege lassen sich laut Landratsamt auch gut nachvollziehen. Damit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 47,6. Nach wie vor sind aber zwei Alten- und Pflegeheime, ein Krankenhaus und zwei Kindertagesstätten von Infektionen betroffen. Zudem sind sechs Menschen in Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.
Noch unklar ist, wie der Landkreis die bevorstehenden Schnelltests organisieren wird. Der Bund hat angekündigt, dass ab 1. März kostenlose Schnelltestungen angeboten werden sollen. Allerdings hat das Landratsamt dazu nach eigenen Angaben noch keine detaillierten Informationen. Die Behörde prüfe derzeit, wie die Schnelltestungen umgesetzt werden können. Nicht in Frage kommt das Testzentrum an der Bösenreutiner Steig. Die dortige Organisation lasse das nicht zu.