Unter anderem auf dem Dach der Grundschule in Simmerberg befindet sich eine Sirene. Wenn es nach dem Willen des Gemeinderats geht, werden die Anlagen im Gemeindegebiet ausgetauscht.
Bild: Anna Feßler
Unter anderem auf dem Dach der Grundschule in Simmerberg befindet sich eine Sirene. Wenn es nach dem Willen des Gemeinderats geht, werden die Anlagen im Gemeindegebiet ausgetauscht.
Bild: Anna Feßler
Die Sirenen-Anlage im Rathaus in Weiler hat einen dunkelbraunen Drehknopf: Feuer, ABC-Alarm, Luftalarm oder Entwarnung kann man dort einstellen. Schon auf den ersten Blick sieht man, dass diese Alarmierungsform nicht der neuste Stand der Technik ist. Doch sie funktioniert noch: Im Sommer war sie in Gebrauch, als die andere Alarmierung der Feuerwehr ausgefallen war, berichtet Ordnungsamtsleiter Patrick Walzer.
Doch schon bald sind diese und vier weitere Anlagen im Gemeindegebiet Geschichte: Sie sollen durch neue ersetzt werden. Dies hat der Marktgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen.
Die vorhandenen Sirenen nachrüsten oder neue installieren – vor diesen zwei Möglichkeiten standen die Räte. Denn: Nächstes Jahr wird auf Digitalfunk umgestellt, und dann funktionieren die bestehenden Anlagen nicht mehr.
Rund 150.000 Euro kosten die neuen Sirenen. Die Verwaltung rechnet mit einer Förderung von etwa 108.500 Euro. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unterstützt Kommunen, die alte Anlagen modernisieren oder neue errichten, so schreibt die Behörde auf ihrer Internetseite. Die neuen Anlagen können entweder auf Dächer gebaut oder an einen frei stehenden Masten montiert werden. Sie verfügen über eine Solaranlage sowie einen Akku und sind somit autark. Außerdem warnen die neuen Anlagen nicht nur über einen Ton, sondern können auch anhand von Durchsagen die Bevölkerung informieren, erklärte Walzer. (Lesen Sie auch: Kreisbrandrat im Interview: Verdient die Feuerwehr ihren Namen überhaupt noch?)
Derzeit befinden sich im Gemeindegebiet fünf funktionsfähige Sirenen: auf dem Rathaus in Weiler, in der Scheideggerstraße, auf dem Feuerwehrhaus in Ellhofen, sowie auf dem Dach der Wehr in Simmerberg und auf der Grundschule. Zudem gibt es noch zwei weitere Sirenen auf privaten Häusern in Obertrogen und Hagelstein. Diese können jedoch nur vor Ort manuell ausgelöst worden. „Nach dem Kalten Krieg sind sie in den Besitz der Gemeinde übergegangen“, sagte Walzer.
Die jetzigen Sirenen ragen als weiß-graue umgekehrte Schüsseln neben dem Kamin in die Höhe. „Die neuen schauen aus wie Lautsprecher“, sagt Walzer. Wie viele Sirenen genau benötigt werden und wo sie installiert werden, wird erst nach einer Messung durch eine Fachfirma festsehen. Dazu werden nun Angebote eingeholt.