Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat sich gegen wachsende Kritik an seiner Amtsführung verteidigt. In den "Nürnberger Nachrichten" wies der Chef der Freien Wähler Vorwürfe zurück, er vernachlässige sein Amt und sei zu viel auf Demos. Seine Gegner neideten ihm den Beifall, sagte Aiwanger der Zeitung.
Zu seiner oft derben Wortwahl sagte er: "Wenn ich keine Ausdrücke verwende, die kritisiert werden können, dann wird meine bloße Anwesenheit kritisiert. Weil ich viel Beifall kriege, sollte ich lieber zuhause bleiben. Und wenn ich zuhause bliebe, hieße es: Wo ist der Aiwanger? Wie ich’s mache, ist es falsch. Daher weiß ich das einzuordnen."
Es sei sein Job, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten an der Seite der Unternehmen zu stehen, die um Hilfe riefen, sagte er zu dem Vorwurf, er sei zu wenig im Ministerium und zu oft bei Bauern-Protesten. "Als gewählter Politiker muss man zur Bevölkerung raus, wenn die nach der Politik ruft." Es wäre grundfalsch, wenn er sich da in sein Büro einschließen würde. "Es wäre dringend nötig, dass auch Ampel-Politiker da hingehen." Und: "Es ist infam, mich da ständig zu kritisieren."
Der CSU warf Aiwanger vor, sie neide ihm den Applaus. "Die CSU sieht das seit Frühjahr 2023, seit dem Vorwahlkampf, argwöhnisch, dass ich da draußen unterwegs bin und Applaus bekomme. Es gibt Fälle, wo die CSU versucht hat, mich ausladen zu lassen. Die wollen nicht, dass ich von 5000 Leuten Beifall bekomme."
In der Münchner "Abendzeitung" und im "Straubinger Tagblatt brachte er die Möglichkeit ins Spiel, auf seinem Hof ein Windrad aufzustellen. "Vielleicht ein Kleinwindrad. Ein großes hat unten 30 Meter Durchmesser, da wäre mein ganzer Hof weg. Aber ein kleines mit zehn oder 15 Metern Höhe wäre eine Idee", sagte er den Zeitungen (Freitag). Hier wies er Kritik zurück, er kümmere sich zu wenig um den Mittelstand. Er mache aktive Wirtschaftspolitik. "Sonst stünde Bayern auch wirtschaftlich nicht besser da als der Bund oder andere Länder." Außerdem seien die Veranstaltungen, an denen er teilnehme "Mittelstandsdemos und nicht reine Bauerndemos".
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