Brand in einem Kraftwerk in Nürnberg: Tausende Menschen konnten nicht mehr richtig heizen.
Bild: Daniel Karmann, dpa
Brand in einem Kraftwerk in Nürnberg: Tausende Menschen konnten nicht mehr richtig heizen.
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Bei Minusgraden fällt nach einem Brand ein Kraftwerk aus. 15.000 Nürnberger sollen nur sparsam heizen - ausgerechnet während dieser frostigen Wintertage.
dpa
10.02.2021 | Stand: 08:06 Uhr
Der Brand in dem Nürnberger Großkraftwerk kam zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt: Draußen tiefe Minusgrade, laut Wettervorhersage könnten die Temperaturen in der Nacht auf um die neun Grad unter Null sinken. Das Kraftwerk fällt voraussichtlich für mindestens zwei Wochen aus, in zwei Stadtteilen ist die Fernwärmeversorgung deshalb beeinträchtigt. Etwa 15.000 Menschen sind davon betroffen. Die Stadt Nürnberg rief am Dienstag den Katastrophenfall aus.
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Schnee und Eis: Wintereinbruch in Teilen Deutschlands
Eine Person kämpft sich am Montagmorgen mit einem roten Regenponcho durch den hohen Schnee auf dem Theaterplatz vor der Semperoper in Dresden.
Bild: Robert Michael, dpa
Eine Person kämpft sich am Montagmorgen mit einem roten Regenponcho durch den hohen Schnee auf dem Theaterplatz vor der Semperoper in Dresden.
Bild: Robert Michael, dpa
Ein verschneiter ICE steht im Hauptbahnhof Hannover. Auch auf den Schienenverkehr haben der starke Schneefall und die Unwetter in Niedersachsen Einfluss. Schon am Montagvormittag geht es dort mit Schnee und Eis weiter.
Bild: Ole Spata, dpa
Ein verschneiter ICE steht im Hauptbahnhof Hannover. Auch auf den Schienenverkehr haben der starke Schneefall und die Unwetter in Niedersachsen Einfluss. Schon am Montagvormittag geht es dort mit Schnee und Eis weiter.
Bild: Ole Spata, dpa
In Niedersachsen hat es in der Nacht auf den Montag stark geschneit. Am Morgen liegt ein Räumfahrzeug nach einem Unfall im Straßengraben.
Bild: Julian Stratenschulte, dpa
In Niedersachsen hat es in der Nacht auf den Montag stark geschneit. Am Morgen liegt ein Räumfahrzeug nach einem Unfall im Straßengraben.
Bild: Julian Stratenschulte, dpa
Autos und LKW stehen auf der A4 in Richtung Frankfurt bei Dresden im Stau. Der starke Schneefall legt den Verkehr am Montag vielerorts lahm.
Bild: Robert Michael, dpa
Autos und LKW stehen auf der A4 in Richtung Frankfurt bei Dresden im Stau. Der starke Schneefall legt den Verkehr am Montag vielerorts lahm.
Bild: Robert Michael, dpa
Ein Kleintransporter steckt auf einer Straße in Halle (Saale) im Schnee fest. Starke Schneefälle führen in Sachsen-Anhalt zu erheblichen Behinderungen im Straßenverkehr.
Bild: Hendrik Schmidt, dpa
Ein Kleintransporter steckt auf einer Straße in Halle (Saale) im Schnee fest. Starke Schneefälle führen in Sachsen-Anhalt zu erheblichen Behinderungen im Straßenverkehr.
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Eiszapfen hängen an einer Lampe am Dresdner Hauptbahnhof, während am frühen Montagmorgen weiter Schnee fällt.
Bild: Robert Michael, dpa
Eiszapfen hängen an einer Lampe am Dresdner Hauptbahnhof, während am frühen Montagmorgen weiter Schnee fällt.
Bild: Robert Michael, dpa
Ein Räumfahrzeug fährt am Montagmorgen über eine Straße in Niedersachsen.
Bild: Julian Stratenschulte, dpa
Ein Räumfahrzeug fährt am Montagmorgen über eine Straße in Niedersachsen.
Bild: Julian Stratenschulte, dpa
Tief Tristan hat für gewaltige Schneemengen im Norden und in der Mitte Deutschlands gesorgt - wie hier in Wernigerode im Harz. Der Verkehr ist größtenteils lahm gelegt. Meteorologen sprechen vom größten Wintereinbruch seit Jahren. Fotos aus Deutschland.
Bild: Matthias Bein, dpa
Tief Tristan hat für gewaltige Schneemengen im Norden und in der Mitte Deutschlands gesorgt - wie hier in Wernigerode im Harz. Der Verkehr ist größtenteils lahm gelegt. Meteorologen sprechen vom größten Wintereinbruch seit Jahren. Fotos aus Deutschland.
Bild: Matthias Bein, dpa
Wernigerode (Sachsen-Anhalt): Frisch gefallener Schnee bedeckt am frühen Morgen eine Straße und die am Straßenrand parkenden Fahrzeuge.
Bild: Matthias Bein, dpa
Wernigerode (Sachsen-Anhalt): Frisch gefallener Schnee bedeckt am frühen Morgen eine Straße und die am Straßenrand parkenden Fahrzeuge.
Bild: Matthias Bein, dpa
Porta Westfalica (Nordrhein-Westfalen): Ein Auto fährt über die schneebedeckte A2.
Bild: Lino Mirgeler, dpa
Porta Westfalica (Nordrhein-Westfalen): Ein Auto fährt über die schneebedeckte A2.
Bild: Lino Mirgeler, dpa
Osnabrück (Niedersachsen): Signalanlagen, Oberleitungen und Listmasten am Hauptbahnhof stehen im dichten Schneetreiben. Witterungsbedingt ist der Zugverkehr in weiten Teilen Niedersachsens stark beeinträchtigt.
Bild: Jonas Walzberg, dpa
Osnabrück (Niedersachsen): Signalanlagen, Oberleitungen und Listmasten am Hauptbahnhof stehen im dichten Schneetreiben. Witterungsbedingt ist der Zugverkehr in weiten Teilen Niedersachsens stark beeinträchtigt.
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Putgarten (Mecklenburg-Vorpommern): Ein Mann läuft über einen verschneiten Acker auf der Insel Rügen.
Bild: Jens Büttner, dpa
Putgarten (Mecklenburg-Vorpommern): Ein Mann läuft über einen verschneiten Acker auf der Insel Rügen.
Bild: Jens Büttner, dpa
Lehde (Brandenburg): Mit Schnee bedeckt sind Bäume und Gebäude im Spreewalddorf Lehde.
Bild: Patrick Pleul, dpa
Lehde (Brandenburg): Mit Schnee bedeckt sind Bäume und Gebäude im Spreewalddorf Lehde.
Bild: Patrick Pleul, dpa
Berlin: Spaziergänger mit Hund gehen bei Schneefall vor dem Reichstagsgebäude.
Bild: Christoph Soeder, dpa
Berlin: Spaziergänger mit Hund gehen bei Schneefall vor dem Reichstagsgebäude.
Bild: Christoph Soeder, dpa
Hannover (Niedersachsen): Ein Räumfahrzeug fährt an der historischen Uhr am zentralen Platz Kröpcke im Stadtzentrum entlang.
Bild: Hauke-Christian Dittrich, dpa
Hannover (Niedersachsen): Ein Räumfahrzeug fährt an der historischen Uhr am zentralen Platz Kröpcke im Stadtzentrum entlang.
Bild: Hauke-Christian Dittrich, dpa
Bielefeld (Nordrhein-Westfalen): Skifahrer bewegen sich mit ihren Langlaufskiern auf einer zugeschneiten Straße.
Bild: Friso Gentsch, dpa
Bielefeld (Nordrhein-Westfalen): Skifahrer bewegen sich mit ihren Langlaufskiern auf einer zugeschneiten Straße.
Bild: Friso Gentsch, dpa
Osnabrück (Niedersachsen): Männer schieben ein Auto an, das sich auf einer verschneiten Straße festgefahren hatte.
Bild: Jonas Walzberg, dpa
Osnabrück (Niedersachsen): Männer schieben ein Auto an, das sich auf einer verschneiten Straße festgefahren hatte.
Bild: Jonas Walzberg, dpa
Sieboldshausen (Niedersachsen): Ein Fahrzeug vom Winterdienst räumt Schnee im Landkreis Göttingen von der Straße.
Bild: Swen Pförtner, dpa
Sieboldshausen (Niedersachsen): Ein Fahrzeug vom Winterdienst räumt Schnee im Landkreis Göttingen von der Straße.
Bild: Swen Pförtner, dpa
Berlin: Ein Schneeräumfahrzeug fährt bei Schneefall vor dem Eingang zum Bahnhof Potsdamer Platz.
Bild: Kay Nietfeld, dpa
Berlin: Ein Schneeräumfahrzeug fährt bei Schneefall vor dem Eingang zum Bahnhof Potsdamer Platz.
Bild: Kay Nietfeld, dpa
Magdeburg (Sachsen-Anhalt): Eine Straßenbahn steckt auf dem Breiten Weg im Schnee fest. Wegen der aktuellen Wetterlage mit Schneefall und Schneeverwehungen haben die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) ihre Straßenbahnen in die Depots geholt, der Straßenbahnverkehr wurde vorübergehend eingestellt.
Bild: Peter Gercke, dpa
Magdeburg (Sachsen-Anhalt): Eine Straßenbahn steckt auf dem Breiten Weg im Schnee fest. Wegen der aktuellen Wetterlage mit Schneefall und Schneeverwehungen haben die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) ihre Straßenbahnen in die Depots geholt, der Straßenbahnverkehr wurde vorübergehend eingestellt.
Bild: Peter Gercke, dpa
Berlin: Ein Jogger läuft im dichten Schneetreiben über eine Straße in Berlin-Friedenau.
Bild: Kay Nietfeld, dpa
Berlin: Ein Jogger läuft im dichten Schneetreiben über eine Straße in Berlin-Friedenau.
Bild: Kay Nietfeld, dpa
Rheda-Wiedenbrück (Nordrhein-Westfalen): Ein Auto fährt über die völlig zugeschneite Autobahn 2.
Bild: Marcel Kusch, dpa
Rheda-Wiedenbrück (Nordrhein-Westfalen): Ein Auto fährt über die völlig zugeschneite Autobahn 2.
Bild: Marcel Kusch, dpa
Osnabrück (Niedersachsen): Schnee weht vom Dach des Busbahnhofs am Hauptbahnhof. Der Busverkehr wurde am Sonntagmorgen von der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS) eingestellt.
Bild: Jonas Walzberg, dpa
Osnabrück (Niedersachsen): Schnee weht vom Dach des Busbahnhofs am Hauptbahnhof. Der Busverkehr wurde am Sonntagmorgen von der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS) eingestellt.
Bild: Jonas Walzberg, dpa
Berlin: Der Berliner Fernsehturm zeichnet sich bei Schneefall nur leicht als Silhouette gegen den grauen Himmel ab.
Bild: Christoph Soeder, dpa
Berlin: Der Berliner Fernsehturm zeichnet sich bei Schneefall nur leicht als Silhouette gegen den grauen Himmel ab.
Bild: Christoph Soeder, dpa
Dresden (Sachsen): Passanten gehen am Morgen am Ufer der Elbe vor der Kulisse der Altstadt durch den Schnee.
Bild: Sebastian Kahnert, dpa
Dresden (Sachsen): Passanten gehen am Morgen am Ufer der Elbe vor der Kulisse der Altstadt durch den Schnee.
Bild: Sebastian Kahnert, dpa
Bielefeld (Nordrhein-Westfalen): Autos fahren am Sonntagmorgen über eine zugeschneite Straße.
Bild: Marcel Kusch, dpa
Bielefeld (Nordrhein-Westfalen): Autos fahren am Sonntagmorgen über eine zugeschneite Straße.
Bild: Marcel Kusch, dpa
Am Abend dann eine etwas tröstlichere Botschaft: Die Wärmeversorgung soll stabil bleiben. "Es wird nach jetzigem Stand eine etwas kältere Nacht sein, aber keine frierende Nacht", sagte ein Sprecher des Energieversorgers N-Ergie. Demnach reicht die Leistung auch für die kältesten Stunden der Nacht zwischen vier und sechs Uhr morgens aus. Möglich wurde das, weil die Fachleute des Unternehmens die Wärmezufuhr für Bürogebäude und Schulen herunterfuhren, in denen sich auch am Tag derzeit ohnehin kaum jemand aufhält. (Lesen Sie auch:
Bei eisigen Temperaturen: Heizungen funktionieren nicht mehr richtig
Zuvor hatte die Stadtverwaltung die Bürger in den zwei Stadtteilen Röthenbach und Gebersdorf gewarnt, dass ihre Heizungen nur noch eingeschränkt funktionieren. In einigen Wohnblocks könnten die Temperaturen demnach auf zehn bis fünfzehn Grad sinken. Nun sieht es nach Angaben des Wärmeversorgers so aus, als ob es doch nicht ganz so kalt werden würde. "Voll aufdrehen sollte man die Heizung allerdings nicht", sagte der Sprecher.
Am Mittwochmorgen sollen dann die ersten großen mobilen Heizgeräte eintreffen, die N-Ergie organisiert hat. Diese können ans Wärmenetz angeschlossen werden und sollen zuerst die Heizleistung in einem Krankenhaus und zwei Pflegeheimen verbessern, deren Versorgung höchste Priorität hat.
"Wir sind seit Mitternacht im Krisenstab", hatte zuvor N-Ergie-Vorstandschef Josef Hasler berichtet. Stadt und Energieversorger stehen vor einem doppelten Problem: Wegen des Lockdowns sind viele Menschen zu Hause. Gleichzeitig drehen diese ihre Heizungen wegen der eisigen Temperaturen draußen besonders hoch. "Jetzt geht es darum, die Gesamtlast zu reduzieren", sagte König.
Menschen sollen warmes Wasser sparen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von N-Ergie klingelten deshalb in dem betroffenen Gebiet an den Haustüren, um die Menschen zu bitten, ihre Heizungen auf 15 Grad herunterzudrehen und warmes Wasser zu sparen, sagte Hasler.
Eine Anwohnerin aus Röthenbach, die am Nachmittag noch bei 21 Grad in ihrer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus saß, trug die Aussicht auf kühle Temperaturen im Homeoffice mit Fassung: "Alternativ muss ich halt wieder ins Büro gehen, denn da ist es warm."
Die Stadt Nürnberg hat 1100 Hotelzimmer organisiert, die frierende Bürger zu Sonderpreisen von 69 bis 89 Euro mieten können. Und wer aus seiner kalten Wohnung zu Verwandten zieht, verstoße nicht gegen die Kontaktbeschränkungen, betonte König.
Wetter: Extreme Kälte kommt erst noch
Sorgen bereitet N-Ergie-Chef König die extreme Kälte, die für die nächsten Tage mit Tiefstwerten von bis zu -20 Grad vorhergesagt ist. Normalerweise ist der Winter in Nürnberg milder als in Bayerns Süden am Alpenrand, doch quasi gleichzeitig mit dem Brand im Kraftwerk ist nun eine Kältewelle über die zweitgrößte Stadt des Freistaat hereingebrochen.
Wie es zu dem Feuer am frühen Montagabend im Kesselhaus des Kraftwerksblocks I kommen konnte, war auch am Dienstag noch unklar. Die Flammen hatten sich auf eine Höhe von 80 Metern ausgebreitet. 120 Einsatzkräfte - darunter auch die Höhenrettung - kämpften drei Stunden lang gegen die Flammen.
Brandermittler der Kriminalpolizei sollen in den nächsten Tagen nach der Ursache für das Feuer suchen. "Das wird frühestens morgen sein", sagte ein Polizeisprecher. Zuvor müssten alle Glutnester gelöscht und das Gebäude abgekühlt sein. Außerdem sollten Fachleute die Statik überprüfen. Die Ermittlungen werden voraussichtlich einige Tage dauern.