Söder macht sich für Impfpflicht stark - Breuer besucht Münchner Klinik
Haben die Entwicklung der Corona-Lage in Bayern im Blick: Generalmajor Carsten Breuer (vorne, v.l.), Leiter des Corona-Krisenstabs im Bundeskanzleramt, Klaus Holetschek (CSU), bayerischer Gesundheitsminister und Markus Söder (CSU), bayerischer Ministerpräsident.
Bild: Tobias Hase, dpa
Haben die Entwicklung der Corona-Lage in Bayern im Blick: Generalmajor Carsten Breuer (vorne, v.l.), Leiter des Corona-Krisenstabs im Bundeskanzleramt, Klaus Holetschek (CSU), bayerischer Gesundheitsminister und Markus Söder (CSU), bayerischer Ministerpräsident.
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Die Corona-Zahlen in Bayern sinken, doch die Omikron-Variante bereitet Politikern und Experten Sorgen. Ministerpräsident Söder will sich "optimal vorbereiten".
dpa
22.12.2021 | Stand: 16:41 Uhr
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die Empfehlung des Deutschen Ethikrates für eine allgemeine Impfpflicht in Deutschland begrüßt. Es bedürfe aber jetzt auch noch einer Empfehlung des Expertenrates der Bundesregierung als medizinisches Gremium, sagte Söder am Mittwoch in München.
"Wir müssen uns leider auf eine größere Herausforderung einstellen, nämlich Omikron. Deshalb müssen wir uns darauf optimal vorbereiten", sagte der Ministerpräsident. Unterstützung erhielt er von Generalmajor Carsten Breuer, dem Leiter des Corona-Krisenstabs im Bundeskanzleramt.
Impfpflicht soll Kampf gegen Omikron erleichtern
"Nur das Erhöhen des Impfschutzes ist überhaupt eine Chance, um die Omikron-Welle zumindest im Zaum zu halten", sagte Breuer über die Booster-Impfung. Er hatte die Reise nach München angetreten, da Bayern "im Zentrum dieser Pandemie gestanden ist".
Bundesweit seien am Mittwoch seit Mitte November 28 Millionen Impfdosen verabreicht worden. Das Ziel, bis Ende des Jahres 30 Millionen Impfungen zu verabreichen, sei in greifbarer Nähe, sagte Breuer. Es gehe nun darum, kontinuierlich weiter zu machen, um im Januar noch einmal 30 Millionen Impfungen zu schaffen.
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Corona-Impfung: Das unterscheidet die Impfstoffe
Der in Mainz entwickelte Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer wird in Deutschland seit Dezember 2020 verimpft. Im April 2020 begannen erste Studien zu der Wirksamkeit des Präparats. Sie gilt mit rund 95 Prozent als erwiesen. ...
Bild: Friso Gentsch, dpa (Archivbild)
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Die hohe Nachfrage nach dem Corona-Vakzin Spikevax hat dem US-Impfstoffhersteller Moderna zu schwarzen Zahlen verholfen. Der mRNA-Impfstoff Spikevax wirkt den Untersuchungen zufolge mindestens ebenso gut wie das Mittel von Biontech.
Bild: Benoit Doppagne, dpa (Archivbild)
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Der Impfstoff von AstraZeneca sorgte von Beginn an für Diskussionen - mal gab es unterschiedliche Empfehlungen für Altersgruppen, dann wegen seltener Nebenwirkungen. Inzwischen wird er in Deutschland nicht mehr verimpft.
Bild: Matthias Bein, dpa (Archivbild)
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Seit März 2021 wird in der EU der Corona-Impfstoff des US-Herstellers Johnson&Johnson verteilt. Er muss nur einmal verabreicht werden. Die Stiko empfiehtl jedoch, sich bereits vier Wochen nach der Erstimpfung eine Auffrisch...
Bild: Jessica Hill, dpa (Archivbild)
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Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft noch immer die Zulassung des in Russland entwickelten Impfstoffs Sputnik V für die EU. Unter anderem Serbien, Belarus, Kasachstan, Bolivien, Argentinien, Guinea, Brasilien, Venezuela oder Algerien impfen bereits mit dem Vakzin. Nach der schn...
Bild: Farouk Batiche, dpa (Archivbild)
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Große Hoffnungen setzte man in Deutschland auf einen möglichen mRNA-Impfstoff des Unternehmens Curevac in Tübingen. Die Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten CVnCoV fiel in einer Zwischenanalyse aber deutlich geringer aus als bei anderen bereits zugelassenen Corona-Impfstoffen. Sie lag nur bei run...
Bild: Bernd Weissbrod, dpa
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Nuvaxovid (NVX-CoV2373) von Novovax ist der fünfte zugelassene Impfstoff gegen Covid-19 - in den kommenden Wochen soll er in Deutschland erhältlich sein. Er ist im Gegensatz zu den bisher zugelassenen Impfstoffen weder ein mRNA- noch ein Vektorimpfstoff. Er ist ein proteinbasierter Impfstoff und...
Bild: Kirsty O'connor, dpa (Symbolbild)
Nuvaxovid (NVX-CoV2373) von Novovax ist der fünfte zugelassene Impfstoff gegen Covid-19 - in den kommenden Wochen soll er in Deutschland erhältlich sein. Er ist im Gegensatz zu den bisher zugelassenen Impfstoffen weder ein mRNA- noch ein Vektorimpfstoff. Er ist ein proteinbasierter Impfstoff und...
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Mit Blick auf eine mögliche Impfpflicht solle die Bundesregierung "so bald wie möglich" einen Vorschlag machen, so Söder. Das wäre besser, als dies über Gruppenanträge im Bundestag zu bewerkstelligen. "Die Gruppenanträge können nicht die gesamte Dimension abdecken", sagte Söder. "Es braucht einen klaren Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums und der Ampel, wie diese Impfpflicht aussehen soll", verlangte Söder. "Mit einer Impfpflicht kann man besser steuern."
Ministerpräsident Söder will "vor die Welle" kommen
Man könne planen, "wann, wer, wie geimpft werden muss", um durch dieses Vorgehen "vor die Welle" zu kommen", argumentierte Söder. "Ich finde jeden Tag fast zu spät, den es länger dauert, ich finde es besser, so schnell wie möglich", sagte Söder mit Blick auf den anvisierten Termin im Februar 2022. (Lesen Sie auch: Scholz will Impfquote von 80 Prozent bis zum 7. Januar)
Generalmajor Breuer besuchte nach dem Treffen mit Söder die München-Klinik in Schwabing, um sich vor Ort einen Eindruck zu verschaffen und mit Expertinnen und Experten zu sprechen. "Wir müssen in der kommenden Phase der Pandemie noch vorausschauender und nachhaltig agieren und unseren Blick schärfen", forderte Breuer. In der München-Klinik wurden seit Januar 2020 knapp 3500 Covid-19-Patienten behandelt, davon mehr als 800 Personen auf der Intensivstation. (Lesen Sie auch: Auch Tanktouristen brauchen Booster oder Test in Österreich - Lauterbach plötzlich optimistisch)
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