Neben den gefälschten Impfpässen fand die Polizei auch gefälschte Impfzertifikate.
Bild: Sven Hoppe, dpa (Symbolbild)
Neben den gefälschten Impfpässen fand die Polizei auch gefälschte Impfzertifikate.
Bild: Sven Hoppe, dpa (Symbolbild)
Nachdem die Polizei bei einer Gaststättenkontrolle am 2. Dezember Amphetamin und Unterlagen zur Fälschung von Impfbüchern aufgefunden hatte, hat die Kripo Erding umfangreiche Ermittlungen aufgenommen. Zwischenzeitlich wurden Haftbefehle gegen fünf Personen erlassen, berichtet die Polizei.
Eher zufällig waren die Beamten bei einer Kontrolle nach dem Infektionsschutzgesetz auf die Spur der Beschuldigten gekommen. So fanden die Polizisten neben 850 Gramm Amphetamin und 55 Gramm Marihuana insgesamt 164 Impfpässe und 89 bereits ausgefüllte digitale Impfnachweise. Bei einer genaueren Absuche wurden in der Gaststätte zudem gefälschte Stempel sowie über 4500 Chargen-Aufkleber von Corona-Impfstoffen festgestellt. Noch vor Ort wurden zwei tschechische und ein polnischer Staatsbürger vorläufig festgenommen und die Beweismittel sichergestellt.
Im Zuge umfangreicher Ermittlungen der Kriminalpolizei Erding in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft München II konzentrierten sich weitere Verdachtsmomente auf ein Pärchen sowie eine weitere Frau aus München. (Lesen Sie auch: Gefälschten Impfpass in Oberstdorf vorgelegt - Urlaub vorzeitig abgebrochen)
Bei angeordneten Wohnungsdurchsuchungen fanden die Einsatzkräfte neben weiteren gefälschten Impfpässen auch geringe Mengen an Drogen vor. Auch eine Schreckschusswaffe, ein Teleskopschlagstock und ein Schlagring konnten im Zuge dieser Maßnahmen sichergestellt werden.
Gegen den am 2. Dezember vorläufig festgenommenen Polen erhärtete sich der Anfangsverdacht nicht, er wurde aus dem Gewahrsam entlassen.
Die Staatsanwaltschaft München II beantragte Haftbefehle gegen insgesamt fünf Tatverdächtige im Alter zwischen 33 und 47 Jahren, die durch den zuständigen Amtsrichter in Vollzug gesetzt wurden.
Neben dem Handel mit Amphetamin wird ihnen die gewerbs- und bandenmäßige Vorbereitung und Herstellung von unrichtigen Impfausweisen sowie das unbefugte Ausstellen von Gesundheitszeugnissen vorgeworfen.
Die umfangreichen Ermittlungen der Kriminalpolizei Erding, insbesondere zu den Abnehmern falscher Impfpässe aus dem gesamten Bundesgebiet, dauern weiterhin an.