Der Landrat von Neuburg-Schrobenhausen, Peter von der Grün, wird FDP-Mitglied. Der 52-jährige gelernte Rechtsanwalt, der im Frühjahr dieses Jahres bei den Freien Wählern ausgetreten und dann kurz parteilos war, sei damit der zweite FDP-Landrat in der Geschichte Bayerns, teilte die FDP Bayern mit. Nur einmal zuvor gab es demnach einen liberalen Landrat: Rudolf Widmann amtierte von 1969 bis 1996 im Landkreis Starnberg.
Politik für breite Mitte der Gesellschaft
"Bei der FDP zählt Pragmatismus statt Ideologie", erläuterte Peter von der Grün laut Mitteilung seinen Entschluss. "Liberale Kernanliegen wie mehr Freiheit, Technologieoffenheit und Bürokratieabbau liegen auch mir am Herzen und haben mich zum Parteieintritt bewogen. In diesen polarisierten Zeiten möchte ich zudem einen Beitrag dazu leisten, dass Politik für die breite Mitte der Gesellschaft gestärkt wird."
Als Landrat wirke er auch als Bindeglied zwischen Bund, Ländern und Gemeinden. "Mit der FDP als Teil der Bundesregierung tun sich neue Möglichkeiten des wechselseitigen Austauschs auf, die mehr Verständnis und realitätsnahe Lösungen in der Region begünstigen können."
Parteichef sieht gutes Signal für die Kommunalwahl 2026
Bayerns FDP-Vorsitzender Martin Hagen sagte, Peter von der Grüns Eintritt in die Partei stärke die kommunalpolitische Basis und sei ein gutes Signal für die Kommunalwahl 2026. "Erstmals seit fast drei Jahrzehnten stellen die Freien Demokraten jetzt wieder einen Landrat im Freistaat."
Die FDP hatte in der Vergangenheit im Freistaat auch schon mitregiert und Minister gestellt, zuletzt im Kabinett von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) ab 2008. Bei der Landtagswahl 2023 konnte die Partei mit einem Ergebnis von drei Prozent nicht mehr in den Landtag einziehen.
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