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Brückenbauer

Sonthofen

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    Lutwaffenchor und Stadtkapelle
    Lutwaffenchor und Stadtkapelle Foto: Benjamin Liss

    Musik baut Brücken, auch wenn die Verständigung mit der Sprache manchmal Hürden bietet. Das beweist beeindruckend ein Benefizkonzert im Sonthofer Haus Oberallgäu. Die Stadtkapelle gestaltet es zusammen mit dem Männerchor der niederländischen Luftwaffe. Beide Ensembles zeigen ihr Können nicht nur einzeln, sondern haben auch einige Stücke gemeinsam einstudiert.

    Stimmungsvoll begleiten zum Beispiel einige Bläser der Stadtkapelle das von Abschiedsschmerz getragene Lied: „Fahr wohl, mein Lieb“. Voller Witz – und mit vielen pfiffigen musikalischen Pointen des Blasorchesters versehen – erklingt der Eröffnungssong aus der Filmkomödie „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“. Und zum Finale des Konzerts wird der hymnische Gesang „Glory, Glory, Hallelujah“ in ein großes sinfonisches Gewand gebettet.

    Auch wenn der Männerchor der niederländischen Luftwaffe vor allem aus ergrauten Sängern besteht, so pflegen diese doch unter der Leitung von Rienus Oude Kempers ein breites Repertoire: Es reicht von Volks- und Soldatenliedern über Oper und Musical bis zu Pop und Schlager. Schwungvoll singen die Herren zum Beispiel „Tulpen aus Amsterdam“, und die Zuhörer im Saal singen und schunkeln ein wenig mit. Ausdrucksstark gelingt dem Chor auch der Song „You’ll Never Walk Alone“ aus dem Musical „Carousel“ von Richard Rogers, der sich zum bewegenden Hymnus steigert. Auf dem schwierigen Feld der Oper widmen sich die Sänger dem Freundschaftsbekenntnis „Au fond du temple saint“ (Auf des Tempels Boden) aus der klanglich delikaten Oper „Die Perlenfischer“ von Georges Bizet. Vor allem die Melodie, in der die Männer von der unerreichbaren Schönen schwärmen, entfaltet sich klangschön.

    Bestens disponiert zeigt sich an diesem Abend die Stadtkapelle Sonthofen unter der Leitung von Markus Buhmann. Filmmusik von Ennio Morricone verleiht sie Dramatik und Pathos, einer böhmischen Polka Gefühl und Schwung und Sepp Neumayrs Marsch „Mein schönes Salzburg“ Glanz und Frohsinn. Zum Höhepunkt des Programms wird das Medley „Abba Gold“, das vier Schlager der Pop-Gruppe in ein anspruchsvolles sinfonisches Klangbild verwandelt. Es greift sogar die Abfolge einer kleinen klassischen Sinfonie auf, bei der die „Dancing Queen“ den majestätischen Auftakt, das quirlige „Mamma Mia“ das Scherzo, der gemütvolle „Fernando“ den langsamen Satz und „The Winner Takes It All“ das hymnische Finale bilden.

    Auch der Nachwuchs des Orchesters zeigt seinen Leistungsstand. Er bildet mit den Nachwuchsmusikern der Blaskapelle Altstädten und jenen der Dorfmusik Berghofen die „Brasselbande“, die unter der Leitung von Vincenz Kling – sehr zur Freude des Publikums – drei kleine Stücke spielt. So baut das Programm nicht nur eine Brücke zwischen den Nationen, sondern auch zwischen den Generationen.

    Oberstleutnant Matthias Arnold, der den Schirmherrn und Standortältesten Oberst Volker Quante bei diesem Benefizkonzert zugunsten der Stadtkapelle und der Bergwacht Sonthofen vertritt, hofft, dass die niederländischen Sänger in zwei Jahren wiederkehren und so eine Tradition begründen. Denn vor zwei Jahren hatten sie bereits ein Konzert in Sonthofen gegeben. Diesmal waren sie auch noch an anderen Orten im Oberallgäu zu hören, so etwa in der evangelischen Stephanuskirche in Blaichach.

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