Als Rennstrecke ist die Verbindung Sonthofen bis Burgberg nicht bekannt. Aber schnell fahren die Autos dort schon. Erlaubte Höchstgeschwindigkeit ist 100. „Das Problem ist, manche fahren schon innerorts sehr schnell“, sagt die Burgbergerin Natalie Schorrer. Sie wohnt nahe der Gärtnerei Grimmer, im Ortsteil Erzflöße. Der gehört zwar noch zu Burgberg, ist aber vom Ortskern durch jene Verbindungsstraße getrennt, auf der manche schon innerorts, wie die 30-Jährige sagt, „wie die Verrückten rasen“.
Oberallgäuerin wünscht sich "irgendwas, was die Raser stoppt"
Das sei wie ein Sport. Und überwiegend seien Motorradfahrer diejenigen, die auf die Tube drücken. Sie wünscht sich dort, quasi vor den Toren Sonthofens nahe der Ostrachbrücke – im Burgberger Ortsteil Erzflöße – eine Straßenverengung. Irgendetwas, was die Raser stoppt. Eventuell auch eine Fußgängerinsel oder dergleichen. Denn auch für die vielen Spaziergänger dort sei es gefährlich, die Straße zu überqueren. Man müsse immer mit einem Zu-Schnell-Fahrer rechnen. Und das, obwohl das Ortsschild erst viel später kommt und den Fahrzeuglenkern Höchstgeschwindigkeit 100 erlaubt: Ungefähr 50 Meter nach der Einfahrt zur Gärtnerei Grimmer.
Bürgermeister André Eckardt ist das Problem der Raser im Ortsteil Erzflöße nicht bekannt. Er sagt auf Anfrage der Redaktion: „Wir gehen davon aus, dass es sich bei den Rasern um Einzelpersonen handelt.“ Er glaubt nicht, dass eine Geschwindigkeitsanzeige mit einem Smiley beziehungsweise einem traurig dreinschauenden, stilisierten Gesicht etwas bringen würde. „Verkehrsüberwachung und Polizeiinspektion werden von uns aber in Kenntnis gesetzt.“
Polizeihauptkommissar Robert Schmidt: „Der Ortsanfang der Erzflöße ist sehr gut ausgebaut“
Polizeihauptkommissar Robert Schmidt von der Polizeiinspektion Sonthofen, sagt: „Der Ortsanfang der Erzflöße ist sehr gut ausgebaut.“ Es sei beobachtet worden, dass Fahrzeugführer, die aus Burgberg kommen noch nicht mit 50 km/h in den Ortsteil Erzflöße einfahren. „Auch gibt es Zeitgenossen, die bereits auf der Brücke über die Ostrach ihr Fahrzeug in Richtung Burgberg beschleunigen“, sagt Schmid. Als „Raser“ würde er sie aber nicht bezeichnen. Es gebe auch nur wenige Unfälle in diesem Bereich. Ende Juli allerdings fuhr ein Autofahrer mit überhöhter Geschwindigkeit Richtung Burgberg und kam in den Gegenverkehr. Er sei jedoch alkoholisiert gewesen.
Geschwindigkeitskontrollen mit Laser gestalteten sich aufgrund der Gegebenheiten schwierig, macht Schmidt der Burgbergerin, die über die Raser klagt, wenig Hoffnung, dass diese so ausgebremst werden könnten. Sie selbst wünscht sich jedoch solche Blitzer. Ihre Erfahrung ist: „Vor allem Motorradfahrer nutzen die Verbindung als Rennstrecke. Sie drehen um und fahren wieder Vollstoff.“ Für sie ist es „ein Wunder, dass da noch nichts passiert ist“.
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