Das Unwetter in der vergangenen Dienstagnacht hat noch für weiteren Ärger gesorgt. Einen Schaden von mehreren hunderttausend Euro verursachten Sturmböen, Hagel und Sturzregen auch in der Gegend von Immenstadt-Werdenstein bei der Firma „Camping Neuss“.
Neben den Schäden im Raum Rettenberg (wir berichteten) waren auch die nördlichen Ortsteile von Immenstadt von dem schweren Gewitter betroffen: Gegen 22 Uhr zog eine rotierende Zelle von Osten über Werdenstein auf. Dort trafen Sturmböen, Starkregen und Hagel auf eine große Abstellfläche der Firma Neuss, auf der Wohnwagen geparkt waren. „Aufgrund der hohen Nachfrage mussten wir die letzte Zeit Lagerflächen für unsere Wohnmobile und Wohnwagen anmieten und diese dort abstellen“, sagte Geschäftsführer Hans-Peter Neuss: „Jetzt hat es uns wieder erwischt“, konnte es der Geschäftsführer kaum fassen.
Camping Neuss Immenstadt: Großer Hagelschaden vor einem Jahr
Denn schon vergangenes Jahr wurden mehr als 160 Fahrzeuge bei einem Hagelschauer beschädigt. Der Kosten gingen damals fast an die Millionengrenze. „Deshalb haben wir auf unserem Ausstellungsgelände in Thanners Hagelnetze installiert, die uns davor schützen sollen“, erzählt Neuss und weiter: „Das taten sie auch. Aber auf den Außenflächen, die wir extra angemietet haben, gab es natürlich keine Netze.“ Doch den Platz brauche der Campingausstatter. Die Branche boomt und somit werden mehr Lagerflächen benötigt, die Neuss anmieten muss.
Erst am Mittwoch bemerkte Hans-Peter Neuss die Schäden an den Fahrzeugen. Während es in Sonthofen nur stark windete und vereinzelt Regentropfen fielen, „ging bei Werdenstein die Welt unter“, sagt der Oberallgäuer: Eine Windhose habe mehrere Bäume umgeworfen, die auf den Dächern der Wohnwagen landeten. Ein kurzer, aber heftiger Hagelschauer beschädigte zudem rund 80 Fahrzeuge massiv. „Am Montag kommt ein Gutachter und dann sehen wir weiter. Manche Fahrzeuge werden gerichtet, andere werden wieder billiger mit einem Hagelschaden verkauft“, erklärt Neuss.
Rein Optische Beeinträchtigung
Wie hoch der Schaden diesmal ist, könne er noch nicht sagen. Neuss schätzt ihn aber auf mehrere hunderttausend Euro. „Ein Hagelschaden an einem Wohnwagen ist eine rein optische Beeinträchtigung. Technisch hat man hier keine Nachteile“, meint Neuss.
Nicht nur Fahrzeuge in Werdenstein und Seifen wurden beschädigt. Auch kleine Holzhütten, Blechdächer und Bäume oberhalb von Werdenstein wurden abgedeckt oder zu Fall gebracht.