Das Jahr 2025 ist dem Gedenken an den Bauernkrieg von vor 500 Jahren gewidmet. In mehr als zehn Orten im Ostallgäu (von Kleinkitzighofen im Norden bis nach Roßhaupten im Süden) sind entsprechende Aktionen wie das Aufstellen von Stelen, Vorträgen, eine Buchveröffentlichung, einen Film erstellen und einer Tagung vorgesehen. Damit werde der überregionalen Bedeutung des damaligen Geschehens gedacht (wir berichteten).
Bauernkrieg vor 500 Jahren: Förderung von Aktionen
Die Planung koordinieren der Heimatbund Allgäu, die Bezirksheimatpflege und die Kreisheimatpflege. Für das Ostallgäu und dessen Planung ist die Arbeitsgruppe OAL unter der Leitung von Kreisheimatpflegerin Rita Nett verantwortlich. In den bisherigen acht Sitzungen wurden die Aktionen detailliert erörtert und beschlossen. Die Frage nach den Kostenträgern beantwortete Karl Milz, Präsident des Allgäuer Heimatbunds, denn über Interreg ist eine Förderung möglich (wir berichteten). So werden etwa die Kosten der Stele übernommen. Lediglich die Summe für die baulichen Arbeitsgänge, um die Stelen aufstellen zu können, müssen die Kommunen übernehmen.
Bauernkrieg vor 500 Jahren: Gedenktafel in Kaufbeuren geplant
Laut Dr. Peter Keller, Leiter Stadtarchiv Kaufbeuren, beteiligt sich Kaufbeuren außerdem mit eigenen Aktionen. So sollen unter anderem zwei Stelen/Gedenktafeln errichtet werden. Als Standorte wurden der Spitalhof und der Kemnater Weg, am Eingang „zur Höll“, ausgesucht. Keller sagte, er habe Oberbürgermeister Stefan Bosse bereits über eine mögliche städtische Teilnahme informiert und werde dem Kulturausschuss der Stadt eine entsprechende Planung vorstellen. In der Burg Kemnat findet eine Ausstellung „500 Jahre Bauernkrieg“ statt, die Geschehnisse mit zum Teil originalen Ausstellungsobjekten beleuchtet. Der Theaterverein Kemnat wartet mit einer Episode aus den Kriegstagen auf. Projektbeauftragter für den Ortsteil ist Anton Reisach.
„Freiheit braucht Courage 1525 – 2025. Vor 500 Jahren kämpften die Bauern hier im Allgäu um Freiheit und Recht – jedoch vergebens. Doch mit ihren 12 Artikeln wiesen sie der Freiheit die Zukunft. Lasst uns an diese Menschen erinnern und für immer frei denken und handeln“, lautet der Text für alle Stelen. Dieser wird ergänzt durch besondere Worte, die sich auf die eigene Betroffenheit des jeweiligen Erinnerungsortes beziehen.
Bauernkrieg vor 500 Jahren: Bildungszentrum organisiert Tagung
Im Zeitraum vom 10. bis 12. März 2025 kündigte Dr. Stefan Raueiser, Leiter des Schwäbischen Bildungszentrums Irsee, eine Tagung zum Thema „500 Jahre Bauernkrieg“ an. Mitveranstalter ist die Bezirksheimatpflege. Der letzte Tag des Symposiums am Mittwoch, 12. März 2025, ist zugleich der zentrale Gedenktag für die Klosterlandgemeinden. Im Rahmen einer feierlichen Eröffnung wird die Zentralstele in Irsee enthüllt. Als Standort ist laut Josef Freuding, Mitglied der AG Klosterland, die Streuobstwiese oberhalb des Klosters vorgesehen.
„Die Protokollauswertung der Arbeitsgruppe OAL – Sitzungen offeriert ein lebhaftes und spannendes Bild von vor 500 Jahren, das in seiner Dramatik die Gegenwart und Zukunft in seiner Entwicklung beeinflusst“, sagt Dr. Stefan Fischer. Der ehemalige Stadtarchivar von Kaufbeuren ist mitverantwortlicher Verleger des Buches mit dem Thema „Bauernkrieg im Ostallgäu“. Das Buch erscheint voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2025. Darin werden die Geschehnisse an und in den Erinnerungsorten wie der leer gefischte Fischhausweiher in Roßhaupten und das in Brand gesteckte und geplünderte Kloster Irsee geschildert.