Die den Roma angehörende Familie Rötzer lebte zur Miete in einem kleinen Häuschen in Hellengerst im Oberallgäu. Der Vater, Karl Rötzer, verstarb am 26. Oktober 1941 nach schwerer Krankheit. Er hatte die Familie ernährt, indem er mit einem Leiterwagen von einem Bauernhof zum anderen zog und Kleinwaren verkaufte. Die Mutter Johanna Rötzer (geboren 1908) hatte zu diesem Zeitpunkt bereits sechs Kinder zur Welt gebracht: Josef (1929), Ludwig (1930), Anna (1933), Ferdinand (1935), Rosina (1938) und Franz (1939). Der Vermieter des Häuschens unterstützte die Witwe und wollte sie heiraten. Zu der Zeit war sie zum siebten Mal schwanger.
Serie "Kemptener Stolpersteine"