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Ein Segen für Mensch und Umwelt

Biessenhofen

Ein Segen für Mensch und Umwelt

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    Kläranlage Biessenhofen
    Kläranlage Biessenhofen Foto: Hans Pfefferle

    Als Segen für Mensch und Umwelt bezeichnete Diakon Christoph Schwarzer die neue Kläranlage: „Gebaut, um verschmutztes Wasser wieder zu reinigen, als Grundlage für die Gesundheit des Menschen“.

    Aus den Worten des Bürgermeisters Wolfgang Eurisch klang Zufriedenheit: „Wir haben ein wichtiges Stück Zukunftsbewältigung mit dem herausragenden Aspekt des Umweltschutzes erreicht. Die neue Anlage wurde notwendig, um den rechtlichen Vorgaben zur Abwasserreinigung gerecht zu werden“. Bereits im Jahr 2007 wurde das Konzept hierfür vorgelegt, die Wahl fiel auf das Münchner Ingenieurbüro GFM, das 2015 mit der konkreten Planungsphase begann und bereits zwei Jahre später war Baubeginn. Dank der Zielstrebigkeit aller Beteiligten betrug die Kostensteigerung lediglich 2,5 Prozent auf letztendlich 4,3 Millionen Gesamtkosten, was bei öffentlichen Projekten selten der Fall sei, sagte Eurisch. Er lobte außerdem die guten Verhandlungsergebnisse mit der Stadt Marktoberdorf, mit einem langfristigen Vertrag wird der anfallende Klärschlamm in der dortigen neuen Faulanlage einer energetischen Nutzung zugeführt.

    Dr. Werner Gebert vom zuständigen Ingenieurbüro erläuterte die Parameter des neuen Klärwerks: Bei einem Gesamtvolumen von 2300 Kubikmeter beträgt die Klärmenge täglich 800 Kubikmeter, was einer Reinigungszeit von drei Tagen entspricht, gegenüber drei Wochen in der alten Anlage. Um die Grenzwerte einzuhalten, wird dem Prozess Eisensulfat zugesetzt, das für eine Minimierung des Phosphatgehaltes bei der Einleitung in die Wertach und des Bachtelsee sorgt.

    Die wasserrechtliche Genehmigung wurde im Juni 2018 erteilt. Darüber hinaus liegt der Energieverbrauch 25 Prozent unter dem der Vergangenheit. Gebert hob die gute Zusammenarbeit mit den insgesamt fünf Planungsbüros (Elektrotechnik, Maschinentechnik) und den ausführenden Baufirmen und Handwerkern hervor.

    Klärwärter Peter Snehotta bot den interessierten Besuchern einen Einblick hinter die Kulissen und stellte klar: „Mein Kollege Achim Zillich und ich sind die mit Abstand größten Arbeitgeber in der Gemeinde, wir lassen unvorstellbar viele Bakterien für uns arbeiten“. In einem Kanalsystem von 85 Kilometer Länge werden Regenwasser, Mischwasser und Schmutzwasser von rund 4500 Einwohnern(inklusive der Ortsteile) gesammelt. Snehotta erklärte lebhaft und praxisnah das Hebewerk, das Regenüberlaufbecken, die mechanische Reinigung („Das Schlimmste sind die Mülltüten und Hygieneartikel, die hierin nichts zu suchen haben“), das Absetzbecken und letztendlich das Klärbecken.

    Bei sommerlichen Temperaturen spendierte die Gemeinde den zahlreichen Besuchern kühle Getränke. Bürgermeister Eurisch bemerkte hierzu lächelnd: „Spätestens nach zwei Stunden bekommen wir sie wieder“.

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