An Pfingsten kann viel Zeit auf der Autobahn flöten gehen. Wo in diesem Jahr die schlimmsten Staus drohen.
Bild: Boris Roessler, dpa (Archivbild)
An Pfingsten kann viel Zeit auf der Autobahn flöten gehen. Wo in diesem Jahr die schlimmsten Staus drohen.
Bild: Boris Roessler, dpa (Archivbild)
Ganz gleich ob nur ein verlängertes Wochenende oder ein Familientrip in die Pfingstferien: An Pfingsten 2023 sind bei Autofahrern wieder gute Nerven gefragt. Das Feiertagswochenende ist dafür bekannt, jährlich für lange Staus auf deutschen Autobahnen zu sorgen. Zuletzt waren die Straßen an Christi Himmelfahrt übervoll.
Der erhöhte Reise- und Ausflugsverkehr sowie laut ADACüber 1300 Baustellen auf Deutschlands Straßen können vor dem verdienten Urlaub zur Geduldsprobe werden. Wir verraten Ihnen, welche Strecken voraussichtlich besonders stark von Staus betroffen sein werden und wie Sie möglichst nervenschonend an Ihrem Reiseziel ankommen können.
Im Vorfeld von Pfingsten gibt der ADAC traditionell Stauprognosen heraus. Dank dieser können sich Autofahrer schon im Voraus auf längere Wartezeiten auf bestimmten Strecken einstellen - oder diese bei ihrer Reiseplanung möglicherweise ganz vermeiden. Wie der ADAC mitteilt, besteht auch in diesem Jahr die größte Staugefahr wieder im Süden. Denn die Süd-Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg starten in ihre zweiwöchigen Pfingstferien und auch Schüler in Rheinland-Pfalz und im Saarland haben eine beziehungsweise anderthalb Wochen frei.
Doch auch Menschen aus Berlin, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen könnten sich für einen Kurzurlaub entschieden haben. Immerhin ist hier auch noch der Dienstag, 30. Mai 2023, schulfrei.
Es wird also viel los sein auf Deutschlands Straßen. Auch, weil es laut ADAC derzeit 1304 Autobahn-Baustellen gibt. Die Strecken, die am stärksten belastet sind, dürften diese sein:
Eine kurzfristige Sperre hat sich auf der A45 Hagen - Gießen ergeben. In beiden Richtungen ist die Strecke zwischen Hagen-Süd und Lüdenscheid Nord am Sonntag (28. Mai) von 10 bis 16 Uhr gesperrt.
Der ADAC nennt zu Pfingsten 2023 zudem noch acht weitere, langfristige Sperren:
Gerade die Süd-Bundesländer nutzen die Zeit um Pfingsten, um eine Reise in Deutschlands Nachbarländer zu unternehmen. Dabei drohen allerdings auf folgenden Routen Staus:
Wer durch die Schweiz reist, muss sich im San Bernadinotunnel eventuell auch auf Staus und Verzögerungen einstellen.
Aufpassen müssen insbesondere Reisende in Richtung Italien. In Tirol sind am langen Pfingstwochenende entlang der Inntalautobahn A12 in den Bereichen Kufstein und Innsbruck die Stau-Ausweichrouten für den Durchgangsverkehr gesperrt. Bei Fahrten nach Italien müssen Reisende deshalb auch bei einem Stau auf der Autobahn verbleiben.
Auch Zufahrtsstraßen zu den entsprechenden Routen im Straßennetz der Alpenländer können wie ein Nadelöhr wirken, so dass Autofahrer hier mehr Zeit einplanen müssen:
Bei den Grenzübergängen dürften vor allen Dingen die Routen in Richtung Österreich und Dänemark von Staus betroffen sein. Hierbei nennt der ADAC die Übergänge bei Suben (A3 Linz-Passau), Walserberg (A8 Salzburg - München) und Kiefersfelden (A93 Kufstein - Rosenheim), sowie im Norden in Ausnahmefällen bei Ellund (A7 westlich von Flensburg) und Krusau (B200 nördlich von Flensburg). Hier werden Reisen von Deutschland nach Dänemark noch in Ausnahmefällen überprüft.
Wer am Pfingstwochenende verreist, fragt sich natürlich, an welchen Tagen eher Stau drohen könnte. Die massivsten Störungen sind - Stand 25. Mai - am Freitagnachmittag, 26. Mai, zu erwarten. "Im Süden auch noch Samstagvormittag, 27. Mai, sowie am Pfingstmontag, 29. Mai", warnt der ADAC. In 2022 war der Freitag vor Pfingsten der drittautoreichste Tag des Jahres. Relativ ruhig könne es hingegen auf den Fernstraßen am Pfingstsonntag, 28. Mai, werden. Ab Montag ist dann auch die Gegenrichtung verstärkt betroffen. Diejenigen, die ein längeres Pfingstwochenende an einem anderen Ort verbracht haben, treten dann wieder die Heimreise an.
Der einfachste Trick, um Staus an Pfingsten 2023 zu vermeiden, ist es natürlich, seine Reiseaktivitäten auf die Zeit vor oder nach dem Pfingstwochenende zu legen. Als hilfreich kann sich laut ACE Auto Club Europa auch erweisen, ob Fahrten nicht auf Randzeiten, wie frühmorgens oder am späten Abend verschoben werden können. Sicherheitshalber solle man bereits vor der Fahrt Ausweichrouten für die eigene Strecke heraussuchen. Die alternativen Routen eines Navigationsgeräts seien nur bedingt tauglich, da die Geräte häufig auf die gleichen Informationen zugreifen und sich so auch auf den Nebenstrecken Staus bilden können.
Wer an Pfingsten 2023 verreist, tut gut daran, im Vorfeld die Seite mit den aktuellen Verkehrsmeldungen und Staus des ADAC zu checken. Während der Autofahrt liefern Radiosender die aktuellesten Verkehrsinformationen für die Region, in der man sich derzeit befindet.
Dieser Tipp gilt eigentlich bei jeder längeren Autofahrt, dennoch sollten Sie ihn auch an Pfingsten beherzigen: Denken Sie immer an ausreichend Reiseproviant, sowie Spielsachen für Kinder und daran, großzügige Pausen einzuplanen. ADAC-Reiseexperte Alexander Kreipl empfiehlt zudem: "Im Vorfeld mehr Zeit in die Reisevorbereitung zu stecken, kann während der Reise eine deutliche Zeitersparnis bedeuten."
Ebenso sollte das Auto entsprechend vorbereitet werden: Reifen auf Schäden und Luftdruck überprüfen (an höheres Gewicht anpassen) und Flüssigkeiten wie Kühlwasser, Öl und Scheibenwasser checken. Besonders wichtig sei eine gute Reiseplanung für Autofahrer, die mit dem E-Auto in den Urlaub fahren. Neben der Streckenplanung müssen sie sich unter anderem über die Lademöglichkeiten auf der Strecke informieren, um entspannt ans Ziel zu kommen.