Schwere Überschwemmungen haben in Nordkorea nach Medienberichten Tausende Menschen aus ihren Häusern vertrieben.
Im Osten des Landes habe es seit Tagen stark geregnet, berichteten südkoreanische Sender am Freitag unter Berufung auf das staatliche Fernsehen des weithin abgeschotteten Nachbarlandes. Etwa 5000 Menschen hätten in Sicherheit gebracht werden müssen. Angaben über Todesopfer gab es nicht.
Mehr als 1170 Häuser sollen in Nordkorea betroffen sein
Das nordkoreanische Fernsehen zeigte Bilder von Häusern, die bis zum Dach unter Wasser standen. Mehr als 1170 Häuser waren demnach betroffen. Auch seien Brücken zerstört worden. In Südkorea wurde befürchtet, dass sich durch Flutschäden die Versorgungslage im Nachbarland weiter verschlechtern könnte: Die starken Regenfälle hätten Nordkoreas wichtigste Reisanbaugebiete getroffen.
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hatte im Juni die Bevölkerung auf eine "angespannte" Ernährungssituation vorbereitet. Die Landwirtschaft habe im vergangenen Jahr infolge eines Taifuns weniger Getreide produzieren können.
Nordkorea fehlen 700.00 bis 1,3 Millionen Tonnen Nahrungsmittel
Nach Schätzung der südkoreanischen Regierung und internationaler Organisationen fehlen Nordkorea in diesem Jahr 700 000 bis 1,3 Millionen Tonnen Nahrungsmittel für eine halbwegs ausreichende Versorgung der Bevölkerung. Das Land war nach mehreren Naturkatastrophen und aufgrund der eigenen Misswirtschaft bereits seit vielen Jahren auf Nahrungshilfe von außen angewiesen.
90.000 Menschen im Südsudan von Überflutungen betroffen
Mindestens 90 000 Menschen sind im Südsudan nach UN-Angaben von schweren Überflutungen betroffen. Schwere Regenfälle hätten Häuser und Felder überschwemmt und Tausende von Menschen in die Flucht getrieben, teilte die UN-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha) am Freitag mit. Vor allem die nordöstlichen Landkreise Ayod und Canal seien von den Überschwemmungen betroffen.
Für viele Einwohner sei es das zweite Mal seit Mai, dass sie mit Fluten konfrontiert seien, so Ocha. Aufgrund der ohnehin schon großen Armut in der Region, müssten viele Menschen nun von Fischen und unverdaulichen Gräsern überleben, bis Nahrungsmittelhilfe sie erreiche, teilte die Agentur mit.
Humanitäre Lage im Südsudan prekär
Die humanitäre Lage in dem ostafrikanischen Land ist seit Jahren prekär. Kurz nach der Unabhängigkeit vom Sudan 2011 brach im Südsudan ein Bürgerkrieg aus. Obwohl dieser 2018 endete kommt es immer wieder zu Gewalt zwischen Bevölkerungsgruppen. Meist geht es um Ressourcen wie Land und Wasser. Dazu kommen Naturkatastrophen wie Dürren oder Fluten sowie Ausbrüche von Krankheiten.
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