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Biografiearbeit in der Pflege: Was ist das eigentlich?

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Biografiearbeit in der Pflege: Was ist das eigentlich?

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    Eine Pflegekraft und eine Bewohnerin eines Altenheims schauen sich ein altes Fotoalbum an. Dies kann bei der Biografiearbeit eine wertvolle Stütze sein.
    Eine Pflegekraft und eine Bewohnerin eines Altenheims schauen sich ein altes Fotoalbum an. Dies kann bei der Biografiearbeit eine wertvolle Stütze sein. Foto: Tobias Kleinschmidt, dpa (Symbolbild)

    Biografiearbeit ist eine bedeutende Methode in der modernen Pflege. Doch was versteht man eigentlich unter Biografiearbeit, welche Ziele hat sie, warum ist sie wichtig und wie geht man bei der Biografiearbeit vor? Wir liefern einen Überblick.

    Übrigens: Zum 1. Januar 2025 wurden fast alle Leistungen der Pflegeversicherung um 4,5 Prozent erhöht. Dazu zählen etwa das Pflegegeld, die Pflegesachleistungen, die vollstationäre Pflege und der Entlastungsbetrag.

    Pflege: Was ist Biografiearbeit?

    Biografiearbeit, auch als Biographiearbeit bezeichnet, ist eine Methode, bei der Menschen dazu ermutigt werden, ihre vergangenen Erfahrungen und Erlebnisse zu reflektieren und wiederzuerleben. Dies wird oft durch gezielte Fragen, das Zeigen von Gegenständen oder den Besuch bestimmter Orte erreicht. Die dabei auftretenden Gefühle und Emotionen sind entscheidend für diese biografische Arbeit.

    In der Regel wird Biografiearbeit in der Altenpflege und bei der Betreuung von Demenzkranken angewendet, kann jedoch auch in sozialen Einrichtungen wie Kindergärten genutzt werden. Sie dient laut einem Beitrag des Forum-Fachverlages dazu, Menschen dabei zu unterstützen, ihre Gedanken und vergangenen Erlebnisse zu ordnen und im Hier und Jetzt zu bearbeiten. Biografiearbeit in der Pflege zielt nicht allein darauf ab sich ausschließlich auf die Vergangenheit einer Person zu konzentrieren. Vielmehr soll sie Menschen dabei helfen, ihre persönlichen Erinnerungen in einem geistigen Prozess als wertvoll und lehrreich zu betrachten.

    Die Biografiearbeit umfasst dabei insbesondere Themenbereiche wie Herkunftsfamilie, Stammbaum, Schulzeit, Klassentreffen, Auszug aus dem Elternhaus, Reisen, Beruf, erste Liebe, Hochzeit, prägende Beziehungen, einflussreiche Personen, Hobbies, Lieblingsspeisen, frühere Lebensplanung, Ziele und Träume und noch vieles mehr.

    Biografiearbeit in der Pflege - Welche Ziele verfolgt sie?

    Die Biografiearbeit in der Pflege verfolgt mehrere Ziele, die die Lebensqualität der pflegebedürftigen Person verbesser sollen. Die wichtigsten Ziele der Biografiearbeit in der Pflege sind laut dem Pro Pflege Management Verlag:

    1. Suche und Festigung der eigenen Identität: Die Biografiearbeit soll dabei helfen, die Identität der pflegebedürftigen Person zu suchen und zu festigen, indem ihre Lebensgeschichte und persönlichen Erfahrungen berücksichtigt werden.
    2. Bilanzierung des bisherigen Lebens: Durch die Aufarbeitung der Vergangenheit können Pflegekräfte die Bewohner ihrer Einrichtung besser und individueller kennenlernen und so deren Verhaltensweisen und Bedürfnisse verstehen.
    3. Rückverfolgung des Lebens: Die Biografiearbeit ermöglicht es, die Lebensgeschichte der pflegebedürftigen Person zu rekonstruieren und dadurch ein besseres Verständnis für ihr Verhalten und ihre Bedürfnisse zu entwickeln.

    Warum ist Biografiearbeit in der Pflege wichtig?

    Erreicht die Biografiearbeit, die oben genannten Ziele, soll sie damit eine individuellere Pflege, verbesserte Lebensqualität der pflegebedürftigen Person zur Folge haben und das Vertrauensverhältnis zwischen Pflegefachkraft und dem Pflegebedürftigen vertiefen. Die Renafan-Group, ein Pflegedienstleister, der in Deutschland, Österreich und China tätig ist, weist auf seiner Website allerdings darauf hin, dass auch Biografiearbeit ihre Grenzen hat und auch negative Erfahrungen und Traumata wieder aufwühlen kann. Biografiearbeit sei daher nicht dazu geeignet, eine Therapie zu ersetzen. Zudem sei ein sensibler Umgang mit persönlichen Informationen und Respekt vor dem Vertrauen der pflegebedürftigen Person entscheidend.

    Was sind Methoden in der Biografiearbeit?

    Der Forum-Fachverlag weist darauf hin, dass es keine standardisierte Vorgehensweise für Biografiearbeit gibt. Allerdings können sich Pflegekräfte verschiedener Methoden bedienen, die als Anregung für Gespräche und Fragen dienen können. Beispielsweise könnten bei der Biografiearbeit persönliche Schmuckstücke oder Fotoalben betrachtet oder Lieder gesungen werden, die die pflegebedürfte Person von früher kennt. Auch die Gestaltung des räumlichen Umfelds und das Einbeziehen von Düften könnten positive Erinnerungen wecken. Allerdings sollten Pflegekräfte einige Grundsätze beachten: 

    • Offene Kommunikation (Aufnehmend zuhören, offene Fragen stellen, Blickkontakt aufbauen, Rückmeldung über ausgelöste Gefühle geben)
    • Wiederholungen akzeptieren
    • Eigene Interpretation/Wertung ausblenden
    • Beziehung zu Angehörigen (Ausbau der Biografiearbeit)
    • Grenzen einhalten

    Übrigens: Wer sich mit dem Thema Pflege beschäftigt, kommt an den unterschiedlichen Pflegegraden (früher Pflegestufen) nicht vorbei. Die Pflegegrade 1, 2, 3, 4 und 5 beeinflussen, welche Leistungen die Pflegeversicherung erbringt, sowie die Pflegebedingungen in Pflegeheimen und in der häuslichen Pflege.

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